WM gucken lohnt sich in der Neustadt vor allem dort, wo die Fernsehsignale via Kabel ankommen. Denn die Satellitenübertragung führt zu Verzögerungen bei der Übertragung der wichtigen Nachrichten von der Südhalbkugel des Planeten. Wer das nicht glaubt, sollte sich ab heute ein Plätzchen zum sogenannten Public Viewing suchen, an dem er die Jubelausbrüche beider Fraktionen erleben kann, der mit Kabelfernsehen und der ohne Kabelfernsehen. Reichlich spät gejubelt wird zum Beispiel regelmäßig in Katys Garage. Nahe der Kreuzung davor gibt es bestimmt wieder Minipublicviewingzonen wie etwa einen einzelnen Fernseher vor einer Dönerbude, die für Anhänger des Frühjubelns geeignet sind.
Diese Fernseher sollten aus dem Weg sein, gewinnt die „richtige Mannschaft“ ein WM-Spiel. Heute Abend könnte das Südafrika sein, das im Spiel gegen Mexiko allein schon deshalb die Sympathien der Fußballfans hat, weil es die Mannschaft des Gastgeberlandes ist. Gibt es genügend Südafrika-Fans rings um die Neustadt, könnte das nach einem Sieg der Mannschaft an Jubelblockaden auf zwei Kreuzungen zu sehen sein. Auf der Kreuzung Louisenstraße/Alaunstraße und der Kreuzung Louisenstraße/Görlitzer Straße/Rothenburger Straße. Spätestens bei einem Sieg der deutschen Nationalmannschaft verwandeln sich diese Kreuzungen schnell in Partyarenen. Die Jubelblockaden sollten dann weiträumig umfahren werden. Pech, wer in solch einem Moment mit der Straßenbahn durch die Neustadt fahren will.
Satellitenübertragung kann aber auch bedeuten:
Länger hoffen – später heulen!
Das wäre auch die bessere Überschrift gewesen. :-(