Heute Vormittag wurde die neue Einfeld-Sporthalle der 103. Grundschule „Unterm Regenbogen“ an der Hohnsteiner Straße eingeweiht. Die Grundschüler führten ein wunderbares Programm mit Musik und Gesang auf und ein paar Politiker durften reden.
Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) zeigte sich sichtlich stolz auf den Neubau. Immerhin hat die Stadt Dresden hier rund 3,7 Millionen Euro investiert, in die Halle und die Außensportanlagen. Fördermittel vom Land gab es hier nicht. Dennoch war auch der nigelnagelneue Kultusminister Christian Piwarz (CDU) mit vor Ort. Er hatte immerhin drei Fußbälle im Gepäck und eine längere Rede. Nun wissen die Schüler immerhin, dass sich der Minister für American Football begeistert.
Die Regenbogenschule wurde 1975 erbaut. Genauso alt war auch die bisherige Turnhalle. Die war nicht mehr sanierungsfähig und erfüllte keine heutigen Normen: zu wenig Platz, nicht behindertengerecht und verschlissene Sanitäreinrichtungen. Um den Schulsport für die rund 400 Schüler absichern zu können, war ein Ersatzneubau erforderlich. Um Heizkosten zu sparen, und auch der Optik wegen, wurde die Halle um einen halben Meter in die Erde eingegraben. Insgesamt wurde knapp 22 Monate gebaut.
Der Neubau besteht aus einer Einfeldhalle mit Geräte- und Funktionsräumen. Im Zuge der Bauarbeiten gestalten Fachleute auch das gesamte Außengelände mit Pausenhof und Außensportanlagen neu. Diese Arbeiten sind noch nicht komplett abgeschlossen.
Die Bauarbeiten an der Halle und dem Außengelände haben sich ziemlich verzögert. Ursprünglich sollte die Halle bereits im Juni vergangenen Jahres fertig gestellt sein und die Außenanlagen im November.
Grüner Protest gegen Versiegelung
Großes Unverständnis mischt sich bei den Neustadtgrünen unter die Freude über den Neubau der Turnhalle. Vor allem die Versiegelung des Außengeländes stößt Ortsbeirat Oliver Mehl sauer auf: „Hier kann man sich vor Ort ein Bild davon machen, welche Bedenken wir der Schulverwaltung und den ausführenden Planern bei der Vorstellung des Außengelände seinerzeit im Ortsbeirat mitgegeben haben. Die jetzige Umsetzung bestätigt alle Befürchtungen.“ Die versiegelte Fläche biete kaum differenzierte Nutzungen an. Die große, der Sonne ausgesetzte Betonfläche werde sich in der heißen Jahreszeit aufheizen und an windig kalten Regentagen keinen Schutz bei Aufenthalten im Freien bieten. Die Neustadtgrünen hatten deutlich mehr Bäume, mehr Grün, mehr Nutzungsdifferenzierung und weniger Versiegelung gefordert.
Historisches
Die Regenbogenschule wurde 1975 eröffnet. Anfangs diente sie als Ausweichstandort für Schüler einer anderen Schule und ab 1978 dann als Polytechnische Oberschule (103. POS) für Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse. Einige Zeit hieß die Schule „Konrad-Hahnewald-Schule“ nach einem Bergsteiger aus Hohnstein in der Sächsischen Schweiz, der dort die erste Jugendherberge Deutschlands gegründet hatte. Seit 1992 wird die Schule als 103. Grundschule für die Klassen 1 bis 4 geführt. 1994 erhielt sie den Namen „Unterm Regenbogen“ – aber alle sagen nur kurz Regenbogenschule.