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Gedenken mit Mahngang

Gomondai-Mahngang am Freitag, 6. April
Gomondai-Mahngang am Freitag, 6. April
Am kommenden Freitag soll ab 16.30 Uhr ein Mahngang zum Gedenken an Jorge Gomondai stattfinden. So heißt es zumindest auf einer Reihe an Flyern, die an verschiedene Haustüren in der Neustadt aufgehängt wurden.

„Bringt Blumen und Kerzen mit, wenn ihr mögt“, heißt es weiter. Treffpunkt soll um 16.30 Uhr am Alaunplatz (Bischofsweg) sein, von dort soll der Mahngang dann zum Albertplatz, bzw. Jorge-Gomondai-Platz führen. Dort veranstaltet schon ab 16 Uhr die Dresdner SPD-Fraktion ein Fotoprojekt unter dem Titel „Bunter Faden für Toleranz und Menschlichkeit“. Ab 18 lädt der Ausländerrat Dresden zum Stilles Gedenken an Jorge Gomondai mit Blumenniederlegung.

Jorge Gomondai war 1991 an den Folgen eines rechtsextremen Überfalls gestorben. Geboren 1962 in Chimoio, Mosambik, kam er mit 18 Jahren als Vertragsarbeiter in die DDR. Er arbeitete im Schlachthof Dresden und wohnte in einer Wohnung in der Holbeinstraße. In der Nacht zum Ostersonntag 1991 stieg Gomondai in der Dresdner Neustadt in den letzten Wagen einer Straßenbahn. Es war etwa 4 Uhr nachts, als am Albertplatz eine Gruppe von ca. 14 erkennbar rechtsgerichteten Jugendlichen den gleichen Wagen betrat. Sofort wurde Gomondai rassistisch beleidigt und angegriffen.

Etwa 150 Meter nach Verlassen der Haltestelle bemerkte die Straßenbahnfahrerin, dass während der Fahrt im letzten Wagen eine Tür geöffnet wurde. Sie bremste die Bahn ab, stieg aus und fand Jorge Gomondai neben den Gleisen blutend am Boden liegen. Der 28-Jährige verstarb nach fast einer Woche am 6. April 1991 an den Folgen seiner Kopfverletzungen. Sein Sarg wurde nach Mosambik überführt.

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Am 11. April 1991 wurde Gomondai bei einem Trauergottesdienst in der Kreuzkirche gedacht. Anschließend zogen etwa 7000 Besucher des Gottesdienstes zu der Stelle zwischen Hauptstraße und Albertplatz, an der Gomondai aus der Straßenbahn gestoßen worden war. Neonazis waren sich nicht zu blöde, diesen Trauerzug zu stören, zeigten ihre gestreckten Armen riefen „Sieg-Heil“ aus einer vorbeifahrenden Bahn. Am Trauerzug beteiligte Autonome ließen sich zu einer Hetzjagd hinreißen.

Platz mit Namen Gomondais

Seit 2007 trägt der Platz zwischen Albert-Platz und Hauptstraße den Namen Gomodais (Neustadt-Geflüster vom 30. März 2007).

Internationale Wochen gegen Rassismus

Weitere Informationen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus sowie Interviews der Serie „Wir zeigen Gesicht!“ gibt es unter www.dresden.de/iwgr. Neu erschienen ist das Interview mit Morgado-Vasco Muxlhanga, der ein Bekannter von Jorge João Gomondai war.

Jorge-Gomondai-Gedenkstein - Foto: Archiv
Jorge-Gomondai-Gedenkstein – Foto: Archiv

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Ein Kommentar

  1. Auf das Fotoprojekt der SPD-Fraktion habe ich vorab einen Blick werfen dürfen. Es sind Bilder junger alleinerziehender Mütter zu sehen, wie sie ratlos teils weinend vor der ARGE sitzen, wo ihnen das Existenzminimum gestrichen worden ist. Sehr traurig! Besonders schön fand ich eine Reihe werbereifer Bilder werksfrischer Leopardpanzer vor ihrer feierlichen Abschiebung ins demokratische Saudi-Arabien.
    Weiter so für Toleranz und Menschlichkeit!

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