Ja. Es hat länger gedauert. Und ja, für den fünften Saal wurde noch nicht einmal genug Sand ausgebuddelt. Aber so langsam nähert sich der Umbau der Schauburg dem Ende. Morgen Abend gibt es mit „Wildes Herz“ sogar eine richtige Filmpremiere und ab dem Filmfest (startet am 17. April) soll der Kinobetrieb in drei Sälen laufen.
Der große Sergio-Leone-Saal ist schon fast fertig. Die alte Wandbemalung ist gewichen, der Stuck geblieben, die Stühle sind neu. Bild und Ton wurden verbessert.Ebenfalls fertig ist der Fritz-Lang-Saal im Erdgeschoss. Mit dem grünen Velour-Stoff und den schwarzen Ledersesseln wirkt er richtig edel. Die Sitze sind nummeriert. Ob diese Nummern auch für den Kinobetrieb genutzt werden, steht noch nicht fest. Neben dem Eingang zum Fritz-Lang-Saal wird es künftig in den Keller gehen. Der Name für das fünfte Kino steht schon fest: Charles-Chaplin-Saal.
Im Obergeschoss ist noch mehr zu tun. „Im Andrej-Tarkowski-Saal haben wir etliche Stühle rausgenommen, das gibt mehr Platz und ein viel besseres Bild“, berichtet Kino-Chef Stephan Ostertag. Der Saal darüber, dessen schwarzer Kubus von außen den Umbau der Schauburg am stärksten verdeutlicht, der Saal wird erst nach dem Filmfest fertig werden und auch dann erst einen Namen bekommen.
Das neue Foyer kommt sehr edel daher. Der Tresen ist mit gebogenem, vergoldetem Holz verkleidet, darüber schmiegt sich weinrotes Velour. „Das Ocker-Orange der Treppenstufen entspricht dem Original-Farbton“, erklärt Architekt Hendrik Neumann. Dann zeigt er auf die Lampen an der „Halben Treppe“: „Das sind Unikate, handgefertig, jede ist anders“.
Halbe Treppe gibt es auch die Toiletten, stolz zeigt der Architekt auf die Originalfliesen und Fenster, die aufwändig wieder aufgearbeitet wurden. Allerdings könnte die Anordnung für Verwirrung sorgen. Denn die Örtchen für Männlein und Weiblein wurden vertauscht. Die Gründe für die Verzögerungen sind vielfältig. Zum einen gab es bauliche Überraschungen, zum anderen wollte und konnte Ostertag nicht auf die vielen Veranstaltungen verzichten. Aber nun blicken die Beteiligten optimistisch nach vorn. Das Ergebnis bis jetzt kann sich sehen lassen.
Auch von außen ist die Schauburg nun deutlich dominanter. Der schwarze Aufbau wird von güldenen Rhomben umfasst. „Das sind flatternde Filmstreifen“, sagt Architekt Neumann. Nun, wenn man es weiß, erkennt man es auch. Ärgerlich waren die riesigen Aufbauten für die Lüftungsanlage. „Die sind deutlich größer ausgefallen als erwartet, aber wir lassen uns noch was einfallen, um die zu verstecken“, verrät der Architekt. Außerdem wurde die Außenfarbe beibehalten, auch die historische Leuchtreklame wurde wieder instand gesetzt.
Hier was vom Human-Korrekturprogramm: „die aufwändig wieder aufgearbeitet worden.“ (zweiter Zwischentext im Bilderteil)
Vielen Dank. Korrigiert.
Schick – ich freu mich!
Jetzt muss es nur noch ein verregneter Sommer werden…
Kann der Autor noch 2 Sätze zur Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer ergänzen? Auf der Internetseite der Schauburg ist dazu nichts zu finden
@Klaus W.: Nach heutigem Stand werden vier von den fünf Sälen behindertengerecht erreichbar sein. Bei der Lösung wurde eng mit dem Behindertenverband zusammengearbeitet.