Im Haus Louise bebt der Boden, denn die 27 Tänzerinnen und Tänzer des gemeinnützigen Vereins „Empire Of Outcast“ (EoO) machen sich für ihre wöchentliche Probe warm. Konzentrierte Blicke, gespannte Muskeln und Lächeln, das man über den wandfüllenden Spiegel tauscht. Ganz vorn gibt Peter Huth, lässig mit Cap, den Vortänzer.
Gemeinsam mit und ermuntert von Stephanie Deutsch gründete der Tänzer den Verein im Jahr 2009. Knapp ein Jahrzehnt später füllen Tanzbegeisterte im Alter von 10 bis Mitte 30 den Trainingsraum. Von lauten Befehlen und Verbissenheit keine Spur – den „Ausgestoßenen“ geht es in ihrem Reich um Freude, Körpergefühl und Akzeptanz.
Eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn im Gespräch mit Anne-Katrin Klotzsch und Daniela Scholze vom Vereinsvorstand: Das Prinzip von Empire Of Outcast schließt Leistungsdruck aus. Zu oft, erklären die Frauen die Philosophie des Vereins, erstickten Anforderungen den Spaß an der Bewegung und die eigene Kreativität.
In ihrem Verein tanzen Profis mit Anfängern und Kinder mit Erwachsenen. Hebammen, Psychologen, Pädagogen und Steuerfachangestellte treffen auf Schüler und Schülerinnen – eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die der Tanz im wahrsten Sinne des Wortes zusammenschweißt.
Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 19)Aus dieser Diversität entstehenden Synergien: die Fortgeschrittenen helfen den Neuankömmlingen, man unterhält und hilft sich. Bei den Shows, die Empire Of Outcast tanzen, werden aus Fans Freunde und aus Zuschauern Vereinsmitglieder. Bei den Proben ist es nicht schlimm, wenn einige die Schritte schon perfekt beherrschen und andere noch Zeit brauchen. „Im Vordergrund steht für uns“, sagt Anne-Katrin, „dass jeder Freude hat.“
Pro Jahr erarbeiten EoO eine Show, zu der jeder etwas beiträgt. Gemeinsam wird ein Oberthema gewählt und umgesetzt. Genauso unterschiedlich wie die Vereinsmitglieder ist das, was auf der Bühne zu sehen ist: Elemente aus Hip-Hop, Salsa, Discofox, Break Dance, Showtanz ermöglichen allen Teilnehmern, ihr individuelles Können zu präsentieren. Kostüme und Bühnenbild schneidern und basteln alle gemeinsam. Teilhabe lautet die Glückszutat.
Der Robin-Hood-hafte Name des Vereins rührt aus einem negativen Erlebnis Peters in einem Tanzverein her. Er wurde als Tänzer und Person nicht angenommen. Anstatt die Flinte ins Korn zu werfen, rief er 2008 eigene Tanztreffen ins Leben, denen sich bald zahlreiche Interessierte anschlossen. Das Event des Jahres ist der Tanzwettbewerb „the royal knights.“
Am 2. Juni ist es bereits zum sechsten Mal so weit: Die Burgfräulein und Edelmänner des Empire of Outcast laden in die Turnhalle des Dreikönigsgymnasiums auf der Alaunstraße. So besonders wie der Verein ist auch der Wettbewerb: Die Choreographie jedes Teilnehmenden wird nach individuellen Kriterien wie Originalität und Kreativität bewertet und nicht verglichen.
Anstatt eines Pokals winkt die fachkundige Meinung einer dreiköpfigen Jury in einem Einzelgespräch. Der Preis ist Selbstvertrauen und neuer In-put. Eine Wohltat, die man aus dem Schulsportunterricht leider nicht kennt… Angetreten wird in den Kategorien Solo/Duett, Showdance/Modern Dance, Street Dance/Hip Hop und Kids. Die Anmeldung läuft! Hier entlang.
Empire of Outcast veranstaltet „the royal knights“
- Am 2. Juni 2018 von 14 bis 18 Uhr in der Turnhalle des Dreikönigsgymnasiums auf der Alaunstraße
- Alle Infos im Internet: Hier entlang.
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