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Albertplatz entschleunigt

Gleise müssen ausgetauscht werden.
Schäden an den Gleisen am Albertplatz
Bei den Arbeiten an den Gleisen auf dem Albertplatz Ende April (Neustadt-Geflüster vom 20. April 2018) haben Mitarbeiter der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) festgestellt, dass es Schäden gibt, die nicht so schnell behoben werden können. In der Konsequenz dürfen Straßenbahnen ab sofort nur noch mit 10 Kilometer pro Stunde über die Kreuzung fahren. Heute hat das Straßen- und Tiefbauamt die Schaltung der Ampeln entpsrechend angepasst.

Laut Pressemitteilung der Verkehrsbetriebe ist der Schaden an einem sogenannten Dickstegblock aufgetreten. Dabei handelt es sich um ein Stück Gleis, das vor allem in Kreuzungsbreichen eingesetzt wird, erläutert der Pressesprecher der DVB, Falk Lösch. Man müsse sich den Block wie doppeltes T vorstellen, wobei der obere Quersteg besonders kräftig ausgeführt ist. Und in eben jenem oberen Steg sind nun Risse erkennbar. „Es besteht aber keine Gefahr“, betont Lösch. Die Maßnahme solle nur verhindern, dass sich die Risse ausdehnen. Bis zur anstehenden Reparatur wird die Fahrgeschwindigkeit vorsorglich auf Tempo 10 reduziert.

das verschlissene Schienen-Kreuz
das verschlissene Schienen-Kreuz

30 Sekunden mehr

Damit brauchen die Bahnen pro Fahrt und Richtung etwas 30 Sekunden länger über die große Kreuzung. Aus diesem Grunde wurde die Ampelanlage angepasst. Mit der Umstellung sinkt die Durchlassfähigkeit der gesamten Kreuzung für alle Verkehrsteilnehmer. Auch die innovative Ansteuerung der Ampel, die Bestandteil des erfolgreichen Beschleunigungsprojektes auf der sogenannten Nord-Süd-Achse ist, muss wegen der Havarie vorübergehend deaktiviert werden.

Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 19)

Die Gleise auf dem Albertplatz wurden in den Jahren 2000 und 2001 eingebaut. Der höchste Verschleiß am Albertplatz tritt auf der eigentlichen Vierfachgleiskreuzung und im Gleisbogen der Linie 3 auf. Die jetzt entdeckten Schäden liegen verdeckt auf den Unterseiten der Schienen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Flachrillenkonstruktion, deren Reparatur keinen Aufschub duldet. Auf diesen flacheren Gleisen fahren die Bahnen für kurze nicht auf der Lauffläche, sondern auf dem Spurkranz, erläutert DVB-Sprecher Lösch. Dies sei aus Lärmgründen notwendig.

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Eigentlich wollten die Verkehrsbetriebe mit dem Austausch der Gleise am Albertplatz bis zur Sanierung der Königsbrücker warten, aber die hat sich ja bekanntlich in den vergangenen Jahren immer weiter verzögert.

Reparatur im Herbst

DVB-Mitarbeiter bereiten gemeinsam mit den Fachleuten des Straßen- und Tiefbauamtes eine zügige Instandsetzung vor. Die Weichen- und Gleisbauwerkstatt der DVB in Reick wurde bereits mit der Herstellung einer neuen Kreuzung und eines neuen Abzweiges beauftragt. Die Reparatur soll noch im laufenden Jahr 2018, voraussichtlich in den Herbstferien, erfolgen.

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27 Kommentare

  1. a.(Seewesen, Flugwesen) Unfall von Schiffen und Flugzeugen
    b.(Seewesen, Flugwesen) durch einen Unfall verursachter Schaden an
    Schiffen oder ihrer Ladung und an Flugzeugen
    Beschädigung, Schaden an größeren Maschinen, technischen Anlagen
    a.(besonders österreichisch) Unfall eines Kraftfahrzeugs
    b.(besonders österreichisch) durch einen Unfall entstandener Schaden an
    einem Kraftfahrzeug

    Anton, eine Havarie kann ich da beim besten Willen nicht erkennen, eher ein Materialverschleiß.

  2. @Aquii

    Also wenn du hier schon Krümel kackst, dann aber bitte richtig. „EINEN Materialverschleiß“

    ;-)

  3. @Aquii: Hm, was ist denn mit „Beschädigung, Schaden an größeren Maschinen, technischen Anlagen“ … so ein Gleis ist doch eine technische Anlage, oder nicht?

  4. Tja kein Wunder so wie dieses Unternehmen sein Gleisanlagen pflegt und das Fahrpersonal gibt seinübriges dazu. Aber bei der Geschäftsleitung kein Wunder. Die Geschäftsführer sind so blind was in Ihrem Gammelladen abgeht. Und die Landeshauptstadt Dresden toleriert die massiven Missstände dieses Unternehmens. Die komplette Führungsriege dieses Unternehmens gehört gefeuert. In jedem privaten Unternehmen wären sie schon längst rausgeflogen.

  5. @Anton Launer: Als Anlage wird in der Technik eine planvolle Zusammenstellung von in räumlichem Zusammenhang stehenden Maschinen, Geräten und/oder Apparaten bezeichnet.
    Ein Gleis ist die Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, wobei Schienen lineare Trag- und Führungselemente sind. Frühe Schienen in diesem Sinne waren Spurrillen, längs ausgelegte Baumstämme oder Holzbohlen. Moderne Schienen sind standardisierte und genormte Walzstahlerzeugnisse.

    Ich würde nicht sagen, dass es sich bei plattgedrücktem, parallel angeordneten Stahl um eine Maschine oder technische Anlage handelt, die insofern eine Havarie erleiden könnte. Und ja, die Informationen entstammen der Wikipedia, ich hätte sie aber gleichwohl auch aus einem alten Lexikon abtippen können.

  6. Hm. Dann schau doch mal in ein Lexikon unter Gleisanlage. Gerade die Schienenkreuzung ist schon eine etwas komplexere Anlage.

    Ich gestehe zu, dass Havarie vielleicht nicht der gebräuchlichste Begriff für einen Gleisschaden ist, aber direkt falsch ist die Bezeichnung nicht. Vor allem, wenn mann sich den arabischen Ursprung des Wortes vor Augen führt.

  7. „In jedem privaten Unternehmen wären sie [die Geschäftsleitung] schon längst rausgeflogen.“ Max

    Stimmt Max. Und dann werde sie umgehend und öffentlichkeitswirksam durch andere Verbrecher ersetzt. So wie bei VW.

    Ein Blick zu unseren Nachbarn:
    Wer hatte in Frankreich nach der Privatisierungwelle großer städtischer Wasserversorger die völlig verkeimten Leitungen wieder instand setzen müssen? Die Kommunen! – und zwar nach der Rücknahme in öffentliche Hand. Die Bosse der privaten Unternehmen wollten ihre Gewinne durch die Wahrung der Wasserqualität nicht schmälern, also haben es dann letztlich wieder die Bürger bezahlt, denn die Bürger sind ja auf sauberes Trinkwasser (und öffentlichen Nahverkehr) angewiesen. Die Bosse nicht. Die trinken Volvic und fahren Volvo.

    Max, es ist nicht alles Gold was glänzt. Und nicht jede öffentliche Angelegenheit (z.B. das Gesundheitswesen) sollte sich zu Geld machen lassen. Denn das Problem ist, dass viele Kapitalisten nicht erkennen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Vorteil am besten verankert ist. Es bleibt eben unabhängig des bestehenden Systems immer der Faktor „Mensch“ in seinen kurzsichtigen, egoistischen und affektierten Trieben.

  8. @paligro Sie haben kein Schimmer was im Hause DVB mit öffentlichen Geldern passiert, aber geben Ihren Senf dazu. Wer wie die DVBAG Steuergelder und Einahmen durch Umsatzerlöse seiner Kunden missbraucht gehört aufgelöst. Seit Jahrzehnten wird der DVBAG Sumpf in Dresden und von der Landeshauptstadt Dresden gedeckt.

  9. @Max

    Gemotzt ist schnell ! Könntest Du das mal irgendwie konkretisieren ? Ich habe da eine andere Wahrnehmung. Die DVB versorgt Dresden pünktlich und zuverlässig mit modernen Fahrzeugen und einer modernen Fahrgastinformation im ÖPNV. Das wird mir auch stets von Gästen Dresdens bestätigt, die ihr Auto in aller Regel bei ihren Besuchen stehenlassen. Da sind andere Städte deutlich schlechter aufgestellt.

  10. Max,

    du bist nicht auf den Kern meiner Aussage gestoßen – setzen Sechs! Dass eine Misswirtschaft im konkreten Fall besteht, habe ich weder bestritten noch unterstützt. Ich persönlich würde den öffentlichen Verkehr ganz anders finanzieren. Reichensteuer (Vermögens- und Erbschaftssteuer) hoch und einsteigen, aussteigen, fertig.
    Ich habe mich ausschließlich auf deine vermeintliche Lösung (die Privatisierung) gestürzt, weil ich, wie am Beispiel Frankreichs erläutert, einen Schimmer davon habe, was passiert, wenn man öffentliches bzw. lebensnotwendiges Gut privatisiert.

    Seit dem die Bahn beispielsweise quasi privatisiert worden ist und als AG der Gewinnmaximierung dient, ist man jedes Jahr um den Jahreswechsel herum völlig überrascht über ein scheinbar unbekanntes Phänomen namens „Winter“.

  11. @ statler & waldorf die Missstände sind seit Jahren bekannt. Aber das Missmanagement wurde von Crede und Zieschank übernommen. zahlen tun es die Kunden schlussendlich. Aber irgendwann gibt es einen Knall und das Unternehmen bricht unter seiner eigenen Blödheit zusammen. Und im übrigen wenn ein Unternehmen wie DVB es nötig hat sich Kundenzufriedenheit zuerkaufen zeigt es wie seriös dieses Unternehmen ist. Wenn Sie jetzt fragen welche Missstände dann benutzten Sie Google da gibt es hunderte Einträge. PS Ein moderner gepflegter Fuhrpark sieht anders aus.

  12. Nix dummes Gemotze ! Dann schauen Sie weiter zu wie DVBAG Millionen zum Fenster rausschmeißen. In unserer Unternehmesgruppe hat die DVBAG Hausverbot samt dem gesamten Personal.

  13. Oh… Unternehmensgruppe, hört, hört! Jetzt bin ich aber neugierig, Max! Um welche Unternehmensgruppe handelt es sich denn? Ist das so ne Art Regine Töberich Fanclub? Und was machst du da den Tag über?

  14. Das einzig fragwürdige an der DVB AG sind diese Stellenausschreibungen, wo man seine Unterlagen an eine Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH schicken muss.

    Ich denke mir bei solchen Konstrukten nur meinen Teil in Hinblick auf Lohndumping und Leiharbeit…

    Warum können Bus- und Straßenbahnfahrer denn nicht direkt bei der DVB AG beschäftigt werden?

  15. @ Max: „Wenn Sie jetzt fragen welche Missstände dann benutzten Sie Google da gibt es hunderte Einträge.“

    Ich hab mal DVB und Mißstände gegoogelt. Die meisten Treffer verweisen auf Probleme mit DVB-T und diesen Thread hier mit Ihrem Rumgenöle. Das hat mich jetzt wirklich überzeugt.

  16. Zitat paligro:

    „Stimmt Max. Und dann werde sie umgehend und öffentlichkeitswirksam durch andere Verbrecher ersetzt. So wie bei VW.“

    Harter Vorwurf. Inwiefern hat sich die neue Konzernführung denn bisher strafbar gemacht?

    Im übrigen sitzen im Aufsichtsrat von VW ein erheblicher Anteil staatlicher und gewerkschaftlicher Akteure.

    Und was Vetternwirtschaft, Lobbyismus, Korruption und schwarze Kassen angeht haben Staatsbetriebe meiner Beobachtung nach die Nase vorn – man denke an die Deutsche Bahn oder die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg.

    „Ein Blick zu unseren Nachbarn:
    Wer hatte in Frankreich nach der Privatisierungwelle großer städtischer Wasserversorger die völlig verkeimten Leitungen wieder instand setzen müssen? Die Kommunen! – und zwar nach der Rücknahme in öffentliche Hand.
    Die Bosse der privaten Unternehmen wollten ihre Gewinne durch die Wahrung der Wasserqualität nicht schmälern, also haben es dann letztlich wieder die Bürger bezahlt, denn die Bürger sind ja auf sauberes Trinkwasser (und öffentlichen Nahverkehr) angewiesen. Die Bosse nicht. Die trinken Volvic und fahren Volvo.“

    Zunächst einmal verweise ich auf die Deutsche Post, deren Leistung sich seit der Privatisierung erheblich verbessert hat und trotzdem günstiger ist als vergleichbare Staatskonzerne anderer Länder – oder denken wir an die Situation des Fernverkehrs seit dem Erscheinen von Flixbus (Jahrzehnte lang haben die staatlichen Bahner derartigen Wettbewerb verhindert, mit entsprechend negativen Konsequenzen für die Reisequalität)
    … dein Vorwurf geht also nicht ganz auf.

    Im Falle von kritischen Versorgungsgütern liegen mit entsprechender Regulierung und Konkurrenzdruck bereits hinreichende Mechanismen vor um die gewünschte Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.

    Wie gut dies funktioniert kann bspw. an der Energieversorgung in Deutschland (sehr großer Anteil privater Unternehmen) beobachtet werden – im Vergleich mit Frankreich zeigt sich auch dass hier Privat den Staat deutlich schlagen kann.

    Als weiteres Beispiel für staatliches Versagen kann auch etwa auf die Aspestbelastung in Wohnungen der DDR verwiesen werden; als Beispiel für private Übersorgfältigkeit auf massive Rückrufaktionen von Lebensmittelunternehmen bei der kleinsten Banalität.

    „Max, es ist nicht alles Gold was glänzt. Und nicht jede öffentliche Angelegenheit (z.B. das Gesundheitswesen) sollte sich zu Geld machen lassen. Denn das Problem ist, dass viele Kapitalisten nicht erkennen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Vorteil am besten verankert ist. Es bleibt eben unabhängig des bestehenden Systems immer der Faktor „Mensch“ in seinen kurzsichtigen, egoistischen und affektierten Trieben.“

    Man sollte sich allerdings auch nicht von vermeintlich einfachen Lösungen den Kopf verdrehen lassen.

    Kooperation ist eine der Gründe für den Erfolg der Menschheit, Konkurrenz eine weitere.

  17. 1) Die Bahn AG ist kein Staatsbetrieb sondern eine Aktiengesellschaft. Und so verhält sie sich auch. Der Staat hält ausschließlich die Aktienmehrheit. Die Bahn agiert gewinnorientiert, also sparen, sparen, sparen. Natürlich nicht an den Managergehältern, sondern an den Personalkosten, am Winterdienst, an mäßig genutzten Haltepunkten oder Bahnhöfen, funktionierenden Klimaanlagen, und, und, und.

    2) Bei der Post wird mittlerweile darüber nachgedacht, nicht mehr an allen Werkstagen auszutragen. Sparen, sparen, sparen.

    3) Die Energiepreise (in Deutschland) steigen stetig, zum Nachteil all derjenigen die Strom verbrauchen. Immer mehr Menschen wird der Strom einfach abgeschaltet, weil sie die steigenden Preise nicht mehr zahlen können.

    4) Asbest wird in den USA noch heute verwendet.

    5) Dass Konkurrenz den Markt belebt, halte ich für ein Märchen der Besserverdiener. Vor allem bei der derzeitigen Vermögensverteilung. Konkurrenz führt ausschließlich zu Massenproduktion und Monopolisierung, denn wer mehr produziert und Mitarbeiter gering bezahlt, produziert billiger. Wer billiger produziert, verkauft besser an Menschen mit geringem Verdienst. Die Zahl der Geringverdiener steigt… Und der (Teufels-)Kreis schließt sich. Globale Quantität statt regionale Qualität! Immer und überall dasselbe statt regionale Spezialität. Das bewirkt Konkurrenz!

    6) „Inwiefern hat sich die neue Konzernführung denn bisher strafbar gemacht?“ No name
    Wenn die erste Amtshandlung eines neuen VW-Vorstands nicht die radikale Senkung der eigenen Gehälter ist, ist das juristisch nicht strafbar aber deutlich verbrecherisch und unmoralisch.
    Was das juristische angeht – abwarten!

  18. Ich würde hier gern noch mal das Thema „Vermüllung der Meere durch Mikroplastik im Hinblick auf die Verwendung von Fensterbriefumschlägen durch die DVB“ ansprechen, wo wir hier gerade bei einer Generalabrechnung sind…

  19. Die Bahn ist als Aktiengesellschaft konstruiert, das ist korrekt, bedeutet jedoch nicht das sie wie eine gewöhnliche AG handelt.

    Ihre Prioritäten liegen nicht in der Gewinnmaximierung sondern sind diffus über politische Partikularinteressen verteilt.

    Der Staat ist im übrigen nicht nur Mehrheitshalter sondern Alleineigner der Bahn.

    Zum Vorwurf des Sparens:
    Du solltest nicht vergessen dass Kostenvorteile auch an den Endverbraucher weitergereicht werden.

    Und bei der Gegenüberstellung von Post und Bahn zeigt sich etwas sehr typisches für das Verhältnis von Privat zu Staat: Die Post investiert (z.B. in Paketstationen, Elektrofahrzeuge oder Sendungsverfokgung), die Bahn stagniert (bzw. ist sie ein wenig in Fahrt gekommen seit dem ihre Daseinsberechtigung von privaten Konkurrenten herausgefordert wird).

    Staatsunternehmen müssen keine Konkurrenz und keine Disruption fürchten, ihr Fortbestand wird mit Steuermitteln gesichert.

    In der Folge erliegt auch der Innovations- und Effizienzdruck.
    Auch am Kunden kann Problemlos vorbei geplant werden, da die eigene Existenz stärker von Profilierungsbestrebungen politischer Parteien abhängt (Beispiel Arbeitsplätze, siehe etwa Italien) als von der Bedarfsdeckung.

    Die Energiepreise steigen aufgrund der EEG-Umlage. Dieser Mechanismus hat mit Marktpreisfindung zu viel zu tun wie Esel mit Rennpferden.

    Zitat paligro:

    „Dass Konkurrenz den Markt belebt, halte ich für ein Märchen der Besserverdiener.“

    Schon mal was von Volkswirtschaftlehre gehört? Das ist eine Wissenschaft und kein Glaubensbekenntnis.

    Die Wirkung von Konkurrenzdruck ist empirisch hinreichend belegt – und zwar nicht nur in der Ökonomie, sondern auch in der Biologie (siehe Evolutionstheorie).

    „Vor allem bei der derzeitigen Vermögensverteilung. Konkurrenz führt ausschließlich zu Massenproduktion …“

    Die Vielfalt verfügbarer Güter in der Marktwirtschaft ist jener der Planwirtschaft immens überlegen, von „Massenproduktion“ im Sinne einer Monotonie kann also nicht die Rede sein.

    Und ansonsten stellen Skalierungseffekte selbstverständlich ein hervorragendes Mittel der Effizienzsteigerung dar (siehe Industrialisierung).

    Das ist auch keineswegs verwerflich, denn Wohlstandsentwicklung beruht auf der Fähigkeit mit begrenzten Mitteln einen immer größeren Bedarf decken zu können bzw. mit immer weniger Mitteln eine gleichbleibende Bedarfsmenge.

    Bei linker Wirtschaftskritik stelle ich immer wieder fest dass es ganz massiv an ökonomischen Grundkenntnissen fehlt.

    “ …und Monopolisierung, denn wer mehr produziert und Mitarbeiter gering bezahlt, produziert billiger. Wer billiger produziert, verkauft besser an Menschen mit geringem Verdienst.“

    Ja und Nein. Monopole können entstehen insofern man diese nicht kartellrechtlich verhindert (wir haben in der EU und insbesondere in Deutschland ein sehr gut funktionierendes Kartellrecht), allerdings sind auch diese nicht in Stein gemeißelt – Stichwort Disruption (kennt eigentlich noch jemand Kodak oder Nokia?).

    „Die Zahl der Geringverdiener steigt… Und der (Teufels-)Kreis schließt sich.“

    Soweit zu Marx. Die historische Entwicklung verlief unterdessen umgekehrt.

    Die Arbeitszeit die ein Arbeitnehmer in den Industrieländern heute leisten muss um sich ein bestimmtes Gut zu kaufen liegt so niedrig wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte (aus diesem Grund sind heute auch keine 12-Stunden-Tage oder 6-Tage-Wochen mehr nötig).

    Auch die immer wieder in die Debatte der Einkommensentwicklung eingebrachten Behauptungen von stagnierenden oder gar sinkenden Einkommen lässt sich nicht bestätigen¹.

    „Globale Quantität statt regionale Qualität! Immer und überall dasselbe statt regionale Spezialität. Das bewirkt Konkurrenz!“

    Soso, dann vergleich doch mal bitte die Qualität von Arbeitswerkzeug aus der DDR mit jener aus Westdeutschland gleicher Epoche … oder die Kraftfahrzeuge … oder das Telefonnetz … oder, oder, oder.

    ¹ http://www.iwd.de

  20. Vielleicht nochmal zum besseren Verständnis der Skaleneffekte:

    Massenproduktion ist ein Merkmal der Industrialisierung und stellt insofern einen Vorteil beim Einsatz von Zeit und Material dar, das Abläufe standardisiert (eingeübt) werden können und damit schneller und fehlerfreier als bei individueller Fertigung abgearbeitet.

    Außerdem erfordern große Stückzahlen eine große Arbeiterzahl bzw. Maschinenzahl. Das erlaubt es Arbeitsschritte kleinteiliger zu fassen und damit der Spezialisierung eines Arbeiters oder einer Maschine Vorschub zu leisten – Spezialisierung treibt die Effizienz.

    Für viele Fertigungsprozesse ergeben sich auch Vorteile aus Volumen-Mengen-Verhältnissen. So verliert etwa ein Heizkessel mit zunehmenden Volumen, im Verhältnis zur eingebrachten Energie, immer weniger Wärme an seine Umgebung.

  21. @ No Name:

    Die Kombination der beiden Zitate aus Deinem obigen Text:
    „Schon mal was von Volkswirtschaftlehre gehört? Das ist eine Wissenschaft und kein Glaubensbekenntnis.“
    und
    „Soweit zu Marx.“

    zeigt irgendwie, dass Du das Thema ähnlich einseitig wie der von Dir kritisierte Paligro betrachtest.
    Ja, VWL ist eine Wissenschaft, aber von Marx habe ich jetzt hier gar nix gelesen. Nur springen wahrscheinlich manche Leute auf das Reizthema Kapitalismuskritik immer mit den üblichen unreflektierten DDR-Vergleichen an. Nur zu Deiner Information: Marx hat explizit vor der „asiatischen Produktionsweise“ gewarnt (das wird heute meist „sozialistische Kommandowirtschaft“ genannt, hat aber mit den von Marx skizzierten Alternativen zum Kapitalismus des 19. Jahrhunderts so „zu viel zu tun wie Esel mit Rennpferden.“ – Wieder ein Zitat aus obigem Text ;-) )
    Wettbewerb ist Grundbedingung für Fortschritt (für die Dialektikter: Kampf und Einheitlichkeit der Widersprüche…), gilt eben auch in der Ökonomie.
    Dass in manchen Bereichen, insbesondere Infrastruktur, eine Verstaatlichung in der Summe aller Aspekte evtl. besser ist, ist aber nicht ganz von der Hand zu weisen.
    Die Eisenbahn des Vereinigten Königreiches ist ein Beispiel, wo es nach wirklicher Privatisierung auch wirklich deutlich schlechter wurde als vorher. Die Parole, dass der Markt alles besser kann, ist nun also wirklich eine ziemlich leere Parole. Je nach Wahl der Beispiele kann man jenes oder auch das Gegenteil beweisen. Und wenn es schief geht, darf sowieso wieder die Gemeinschaft in Form des Steuerzahlers einspringen: Die „Bankenrettung“ z. B. hat uns noch mehr gekostet als die Flüchtlinge bisher, nur damit 2 Jahre später schon wieder Boni ohne jeden Bezug zur Realität gezahlt wurden.

  22. Das Problem besteht eher darin dass die übliche „Kapitalismus“-kritik reichlich unreflektiert daher kommt.

    Der Verweis auf den Realsozialismus – und wegen der Möglichkeit des direkten Vergleiches eben auch auf oft die DDR – ist in keiner Weise unreflektiert sondern schlicht und ergreifend notwendig wenn man über die ganz realen Auswirkungen sozialistischer Ansätze diskutieren möchte.

    Wo experimentelle Ergebnisse vorliegen werden theoretische Debatten überflüssig.

  23. Wie schon gesagt sind beide Sichtweisen oben ziemlich einseitig.

    Wenn die absolut berechtigte Kritik am Realsozialismus zum Zurückweisen jeglicher Kapitalismuskritik führt – und gern nochmal: Wo stand vor dem NoName-Kommentar was von Marx? – ist es eben nur unreflektiert.
    Vom Kapitalismus liegen nun auch seit über 200 Jahren „experimentelle Ergebnisse“ vor – wenn das theoretische Debatten überflüssig machen würde, müsste man sämtliche VWL-Studiengänge sofort schließen.
    (Ich gebe zu, hier auch mal überspitzt zu formulieren, aber vielleicht geht eine Diskussion ja auch mal ohne platte Totschlagargumente?)

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