Heute Nachmittag wird in der Schauburg der Film „Ich.Du.Inklusion“ gezeigt. Anschließend ist eine Podiumsdiskussion geplant. Die Veranstaltung wird von der Freien Alternativschule (FAS) und der Natur- und Umweltschule (NUS) organisiert. Die beiden Schulen wollen Eltern und Schüler, Pädagogen, Politiker und interessiertes Fachpublikum zum Gespräch aufrufen.
Ziel ist es, mit den Gästen über das Thema „Inklusion und Schule“ nachzudenken und über Chancen, Möglichkeiten aber auch Schwierigkeiten in Dialog zu kommen und nach Möglichkeit Energien freizusetzen für eigene Ideen und neue Denkanstöße zur Umsetzung von Inklusion im Kindheitsalter. Nach Ansicht der Veranstalter wird hier der Grundstein für ein gemeinsames Miteinander gelegt.
Alle Einnahmen der Veranstaltung sind zu 100 Prozent zur laufenden Finanzierung der NUS bestimmt. Denn die ist zwar mit ihrem Antrag auf Genehmigung in der vergangenen Woche vor Gericht gescheitert (Neustadt-Geflüster vom 11. Mai 2018), aber noch ist unklar, ob der Verein den Rechtsweg weiter beschreiten wird und damit der vorläufige Schulbetrieb auch im nächsten Schuljahr noch weitergeht.
Inklusion – Film und Diskussion
- Montag, 14. Mai, 17 Uhr, Schauburg, Königsbrücker Straße 55, 01099 Dresden
Der Ansatz von Inklusion ist ja: „Jeder Mensch ist anders“. Hat eigene Bedürfnisse, Leistungsgrenzen, Fähigkeiten usw. Jeder braucht auf die eine oder andere Art Unterstützung, hat seine eigene Lernkurve. Trotzdem und gerade deswegen soll jeder mit seinen speziellen Möglichkeiten und Handicaps gleichberechtigt und gleichwertig behandelt und weder ausgegrenzt noch willkürlich einer Gruppe zugeordnet werden. Letztlich ein sehr humanistischer und solidarischer Gedanke.
Kann das in diesem Schulsystem gelingen? Schulen, die Inklusion bereits leben sind eher freie Schulen. Da haben wir ja mit der NUS ein schönes Beispiel, welche Winde dbzgl. gerade in Sachsen wehen.
Aber auch darüber hinaus scheint es mir fraglich, ist doch Ziel der Schulbildung, passende oder passend gemachte Arbeitskräfte zu liefern, fit für den Konkurrenzkampf am Arbeitsmarkt, immer bereit, dem neoliberalen Geschwätz vom Glück, dessen eigener Schmied man sei, solange nur die Wirtschaft brummt, zu folgen, Scheitern als eigenes Verschulden anzusehen, gesellschaftliche Um- uns Zustände auszublenden oder am Besten gar nicht erst wahrzunehmen.
Das Gegenteil, Exklusion, ist Alltag: die Durchlässigkeit des Systems ist bekanntermaßen marginal, gute Schulen nach wie vor auch vom Geldbeutel (und sei es der der Kommune) abhängig, Sortierung via Notengebung eh schon vorgegeben, spätestens der Wechsel zum Gymnasium trennt die Spreu vom Weizen.
Nach der Schule warten auf die Verlierer dann diverse „-helfer“-Berufe (Altenpflegehelfer, Helfer im Gartenbau, …) oder gleich das Jobcenter. Nicht etwa, weil man ja auch was für die weniger Schlauen bieten will, oder „das Niveau“ sinkt, sondern weil vieles von theoriereduziert Ausgebildeten mindestens billiger geleistet wird, man „Vollausgebildete“ einsparen kann. Wozu sollte man da groß in Bildung investieren, wenn man doch weiß, dass eine gewisse Zahl billiger Arbeitskräfte eh nachgefragt wird, eine gewisse Zahl sowieso gar nicht…