Es tut sich wieder was im Viertel. Ein kleines bisschen kommt es mir wieder so vor, als wären wir noch einmal in den 90er Jahren. Neue Läden machen auf, überall wuseln Bauarbeiter durch die Straßen – es geht rund in der Neustadt.
Natürlich stimmt das nicht so ganz. Doch ein bisschen neue Aufbruchstimmung ist da. In einem der schönsten Häuser auf der Königsbrücker Straße ist endlich Leben eingezogen, ein Laden mit Filmen auf Silberscheiben zum Ausleihen. Der ignorante Kulturbanause wird behaupten, dass es so was doch an anderer Stelle auch in der Neustadt schon lange gibt. Nun, der Unterschied ist fein, immerhin gibt es hier die etwas anderen Filme. Klar, auch die gibt es schon zum Leihen, in der Filmkneipe Oscar auf der Böhmischen Straße, übrigens gegründet mitten in den 90ern. Nur dort gibt es die Filmchen leider nur auf Band und das ist so gar nicht mehr zeitgemäß.
Ein anderer Laden erwacht auch wieder zum Leben Günther Ottos Lebensmittelladen auf der Schönfelder Straße. Der alte Herr Otto ist ja bekanntlich in den Ruhestand getreten, doch nun haben sich zwei junge Damen gefunden, die Schwung und Bio in die Bude bringen wollen. Und ich kann endlich wieder in meinem Lieblingsladen einkaufen und das auch noch mit besserer Qualität. Wo ich schon mal in der Gegend bin, kann ich auch gleich einen Blick auf die Bauarbeiten an der Prießnitzstraße werfen.
Naja, hier ist noch einiges zu tun, der Zeitplan, auf einem Schild am Bischofsweg dokumentiert, ist jedenfalls nicht mehr zu halten. Und neue Kneipen gibt es auch jede Menge, vielleicht liegt es am Mut fürs neue Jahr, vielleicht gibt es diesmal wirklich einen kleinen Aufschwung. Ich jedenfalls kann neuerdings wieder ganz beschwingt durch die Neustadt schreiten.