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City Cross

Willkommen zur Rallye Monte Neustadt. Zehn Hochleistungssportler sind angetreten, um in der ganz neuen Disziplin des City-Cross die ersten Lorbeeren zu holen. Ähnlich wie beim Cross-Golf erobern sich die Sportler hier die Städte zurück und die Route ist anspruchsvoll.

Bestens ausgestattet mit grobstolligen Breitreifen und verstellbaren Federgabeln stehen die Biker am Startpunkt vor dem Café Kästner in der Alaunstraße. Der Startschuss fällt und die Truppe rast los, das erste Stück ist gleich eine Sprintstrecke. Ebener Asphalt und eine für hiesige Verhältnisse recht breite Fahrbahn erlaubt hohe Geschwindigkeiten, das einzige Risiko sind querende Fußgänger. Doch alle zehn Fahrer kommen gut durch.

Löcherpiste

An der Kreuzung zur Louisenstraße biegt die Route scharf nach rechts ab, das Terrain wird schwieriger. Tiefe Löcher und gefährlicher loser Straßenbelag führen zu den ersten Stürzen, doch noch verletzt sich niemand und alle können weiterfahren. Kurze Zeit später erreichen die ersten die Rothenburger Straße.

In tiefster Verachtung des Stoppschildes rasen sie über das Kopfsteinpflaster. Das Feld ist jetzt schon weit auseinander gerissen. Der zweite Teil der Louisenstraße ist etwas für Kenner, das Pflaster am Rand ist einfacher zu befahren, kostet weniger Kraft. Dafür ist das Risiko höher. Und tatsächlich, der Führende muss einer sich plötzlich öffnenden Autotür ausweichen. Er verliert die Kontrolle über sein Bike und schliddert geradewegs in eine Frühstücksrunde vor dem Blumenau. Der Rest rast weiter.

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Sand und lose Steine

Am Ende der Straße biegt das Feld nach links in die Prießnitzstraße ein. Jetzt wird es ganz schwer. Sand und lose Kieselsteine wechseln sich ab. Glücklicherweise sind rechts und links schwere Gitter aufgestellt. Doch was ist das. Plötzlich steht eines der Gitter quer auf der Straße und mehrere Fahrer können nicht mehr ausweichen und hechten Kopfüber in einen Sandhaufen.

Das Feld ist nun schon stark dezimiert. Jetzt wird die Straße wieder etwas besser, doch die Veranstalter haben noch eine Überraschung parat. Der Kurs biegt links in den Bischofsweg ein. Hier steht nicht nur ein Gitter quer, sondern gleich ein halbes Dutzend. Die Fahrer müssen sich im Slalom den Weg bahnen. Und es gibt einen neuen Spitzenreiter. Clever hat er sich das Bike über die Schulter geschwungen und eilt zu Fuß durch die Hindernisse. Doch aller Jubel war zu früh. Als er in Höhe der Kamenzer Straße wieder auf das Rad springt, kracht er gegen einen Gerüstturm, der ironischerweise eine Tafel trägt, auf der steht, dass die Bauarbeiten hier bereits vor Monaten beendet sein sollten.

Schließlich geht es auf die Zielgerade. Ein einziger Fahrer ist noch unterwegs. Er sieht stark mitgenommen aus. Das schicke Trikot hängt in Fetzen herunter und das teure Bike ist nun Schrott. Völlig geschafft, schleppt er sich über die Ziellinie auf dem Alaunplatz. Doch nur wenige Stunden später zur After-Rallye-Party sind alle wieder frohen Mutes und verkünden, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Anmerkung 2015

Aus dem Café Kästner ist ein vietnamesisches Restaurant geworden. Und bis auf die Louisenstraße sind alle Straßen saniert.

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