Mag sein, dass der durchschnittliche Neustädter sich etwas weniger an Regeln hält, als der Durchschnittsdresdner. Immerhin gibt es hier im Viertel auch überdurchschnittlich viele Graffiti, umgekippte Mülleimer und schnorrende Straßenpunks. Nicht, dass jetzt jemand glaubt, dass die letzten beiden Fakten miteinander zusammen hängen. Nein, dies sollte nur eine kleine Aufzählung der Unspießigkeiten des Szene-Viertels sein. Dazu kommen noch solche Fakten, wie eine hohe Kneipen- und Studentendichte und eine relativ große Anzahl alkoholisierter Personen. Dieses alles nur als kurze Einleitung zu den demnächst anstehenden Veränderungen hier im Viertel.
Denn die Stadtverwaltung räumt auf, sie macht Ordnung und Schluss mit lustig. Reform Nummer 1: Die verschobene Kreuzung zwischen Louisen-, Rothenburger und Görlitzer Straße bekommt eine Ampel. Wie sich das anfühlt, kann der gemeine Neustädter jetzt schon erleben, der Baustellenampel sei dank. In der Praxis sieht das dann folgendermaßen aus. Ausnahmslos alle Fußgänger und Radfahrer ignorieren die Farben der Ampel, nur die Autos halten sich brav an Rot und Grün. Jedoch bedeutet Grün für die Autofahrer noch lange nicht, dass sie jetzt gemütlich über die Kreuzung fahren können. Nein, sie müssen sich Stück für Stück vortasten und aufpassen, dass sie ja keinen Hund oder keine Katze übersehen. Nun mag diese Langsamkeit auch dem derzeitigen Baustellencharakter der Kreuzung entsprechen, ich bin mir jedoch sicher, dass auch in Zukunft die Autofahrer beim Überfahren der Kreuzung höchste Vorsicht walten lassen müssen.
Reform Nummer 2: Die Parkscheinautomaten kommen. Damit werden auch die letzen Lücken kostenfreien Parkens in der Äußeren Neustadt geschlossen. Künftig gilt, entweder Anwohnerparkausweis, Parkzettel vom Automaten oder Knöllchen vom Ordnungsamt. Und die jetzt schon sehr regelmäßigen Kontrollen werden dann bestimmt noch ausgeweitet.
Nun warten wir es ab, möglicherweise kommt die Stadt diese Projekte noch teuer zu stehen, im Internet kursieren schon Rufe nach Trennschleifern. Mal sehen, was eher fällt, eine Ampel oder ein Parkautomat.
Anmerkung 2007
Zwar gab es mehrere Attacken auf Parkautomaten, jedoch keine einzige auf die Ampel. Allerdings wird die in der Neustadt in der Regel auch nur in Anwesenheit von Kindern oder in oder auf gekennzeichneten Fahrzeugen beachtet.
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