Mit diesen Worten überschreibt Nico Klemann das Bild, das er gestern vom Alaunplatz gemacht hat. Und tatsächlich sieht die Wiese übel aus. Nur noch an wenigen Stellen ragt ein grüner Halm heraus, das meiste Gras ist vergilbt, teilweise schon richtig verbrannt.Wie die Dresdner Stadtverwaltung heute mitteilt, kämpft das Amt für Stadtgrün mit der Hitze und der Trockenheit. Für Juni 2018 meldet die Wetterstation Dresden-Klotzsche nur 67 Prozent der für diesen Monat üblichen Niederschlagssumme (im Vergleiche zum langjährigen Mittel von 1961 bis 1990). Im Mai wurde nicht einmal die Hälfte der üblichen Niederschlagssumme erreicht (44 Prozent). Wenn es doch regnete, waren es meist örtlich begrenzte Starkregenereignisse. Diese Trockenheit dauert schon länger an. In 14 der vergangenen 18 Monate lag die Niederschlagsmenge unter dem langjährigen Durchschnitt.
Dazu kommen die seit Tagen andauernden hohen Temperaturen. Diese Situation ist auch für das Dresdner Stadtgrün schlecht und besonders die Bäume können nachhaltige Schäden erleiden, wenn die Versorgung mit Wasser unzureichend ist.
Gärtner wässern Bäume – Bevölkerung soll helfen
Die Gärtner des Regiebetriebes Zentrale Technische Dienste und vom Amt für Stadtgrün beauftragte Firmen sind deshalb in diesen Tagen fast ausschließlich mit dem Wässern von Bäumen, aber auch von Kübeln und Rabatten, beschäftigt. 30 Mitarbeiter des Regiebetriebes sind im Zweischichtsystem unterwegs und gewährleisten so, dass einmal pro Woche die etwa 2.000 besonders gefährdeten Baumstandorte mit jeweils 100 Liter Wasser aus Wasserwagen versorgt werden. Die Blumenkübel werden meist täglich gegossen. Zum Gießen der Bäume wird Brauchwasser verwendet. In den Park- und Grünanlagen kommt das Gießwasser aus Standrohren der Drewag. Neben Brauchwasser muss auch Trinkwasser genutzt werden. Die Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) berichtet vom Interesse der Dresdner: „Wir erhalten in diesen Tagen viele Anfragen zur andauernden Trockenheit. Tatsächlich können wir als Stadt nicht alle Bäume wässern. Allein an Straßen haben wir über 50.000 stehen.“ Die Stadtverwaltung bittet deswegen die Dresdnerinnen und Dresdner mitzuhelfen und diese Bäume gießen, am besten natürlich mit – so noch vorhanden – gesammeltem Regenwasser. „Bäume sind gerade an diesen heißen Tagen enorm wichtig für die Kühlung der Stadt. Sie spenden Schatten und verdunsten über ihre Blätter Feuchtigkeit. Gerade in besonders überwärmten Stadtgebieten müssen wir deshalb alte Bäume erhalten und jungen helfen, groß zu werden“, sagt die Bürgermeisterin.
Lieber abends gießen
Wer Bäume wässern möchte, sollte ein paar Hinweise beachten: Es ist besser, seltener, dafür aber intensiv in den Morgen- oder Abendstunden zu gießen (ein Eimer – zehn Liter, besser zwei Eimer). Wenn vorhanden, sollten die Gießöffnungen in den Baumscheiben verwendet werden. Gut ist es auch, sich mit den Nachbarn abzustimmen, damit möglichst viele Bäume Wasser bekommen, nicht nur der „Lieblingsbaum“. Sehr wichtig ist auch, auf die eigene Sicherheit und die anderer Passanten oder Radfahrer zu achten – besonders, wenn man Straßenbäume wässern möchte.
Das mit dem Rasen ist nicht so schlimm, der hat eine verblüffende Fähigkeit, sich zu regenerieren, wie wir jedes Jahr in unserem Garten erleben. Wer ökologisch denkt, gießt mit Brauchwasser. Das reicht für den Rasen meist nicht. Interessanter für mich wäre eine Antwort der Biologen, wie man sinnvoll den Tieren hilft, die ja auch immer schwieriger Wasser finden. Müssen Vogelbäder erhöht angebracht werden, weil sie ansonsten aus Angst vor Katzen nicht genutzt werden? Igel sollen nichts zum Fressen finden. Stinmmt das? Wer kann kompetent sagen, was im Moment zu tun ist? Vielen Dank.
So sehen auch alle Gärten aus und das Gemüse wächst kaum….
Noch Regenwasser da? Guter Scherz….
Das Stück verkohlter Rasen haben Jugendliche mit Feuer und Spraydose angezündet und nicht merh ausbekommen. Feuerwehr und Polizei waren auch da… Am Montag. Blöd, dieser jugendliche Leichtsinn… Das ging echt fix bei der Trockenheit!
Wäre es nicht mal gelungene PR für die königlich-sächsische Gendarmerie, wenn die Schergen ihre Wasserwerfer im Park zum Auslauf (no pun intended) bringen könnten?
@spromus
„Wer ökologisch denkt, gießt mit Brauchwasser.“
Hmm, Beweise dafür? Ich denke in Deutschland ist das bis jetzt ein Irrglaube. Maximal Geld kann man sparen,…
@Unfassbar
Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt: Wir gießen mit Zisternenwasser, also gesammeltes Regenwasser. Wir waschen übrigens auch damit und die Toilette ist an die Zisterne ebenfalls angeschlossen. Wenn man Wasser vom Dach in die Zisterne leitet, kommt viel zusammen. Es wird gefiltert und genutzt. Ich halte das für ökologisch, laß mich aber gern belehren.
Kann mir jdm. was über Hilfe für die Tiere sagen?
Ich bin da kein Experte, aber es gibt da recht viele Infos im Internet. Zisternenhersteller sehen dies natürlich anders… :-)
https://www.zeit.de/2012/14/Wasserversorgung
@spromus: Habe gestern eine Vogeltränke eingerichtet, die schon intensiv von Amsel, Spatz und Co genutzt wird
@unfassbar: Vielleicht sparen wir ja auch Wasser, um uns nicht dumm & dämlich zu bezahlen?