Links, rechts. Und voll auf die Zwölf. Die junge Frau reckt triumphierend ihre Hände in den Himmel. Der Bursche liegt wimmernd am Boden. Ein weiterer tritt hinzu, auch er wird abgewatscht. Ein Tritt zwischen die Beine und auch er liegt darnieder. Doch schon wenig später stehen Beide und jetzt ist die Frau dran. Auch sie muss gewaltig einstecken.
Es ist eine unglaubliche Gewaltverherrlichung, die sich hier im „Graffiti Rondelli“ abspielt. Doch schnell wird klar: es geht hier nicht um die Gewalt. Alles ist sorgsam choreografiert. Eine Show von Joshua Monten aus der Schweiz. Eigentlich ist es eher ein Tanz. Dazu passt auch die fröhliche Akkordeon-Musik im Hintergrund.
Im Verlaufe des Programms wird es immer absurder. Das Trio haut sich immer weiter in die Fresse, die Schmerzenstänze werden immer absurder. Am Ende hält sich das Publikum vor Lachen die Bäuche und die Drei verneigen sich, durchgeschwitzt zwar, doch komplett ohne Blessuren.
Die Buden sind wieder da. Das Gelände ist in diesem Jahr wieder ziemlich winzig. Auf dem Schulhof nebenan wird ja noch gebaut. Am Bierstand höre ich vom Einlass-Stopp. Die legendären Schlangen durchziehen das Gelände. Ich will noch schnell ins rote Zelt zu Aaron Dewitz. Der hat mich schon vor dem Zelt schräg angeguckt. Und das weiße Hemd sitzt vielversprechend schief.
Mit wenigen Handgriffen hat er das Publikum eingefangen. Lachsalven durchströmen das Zelt bei jedem neuen Utensil, dass er in seiner Zauber-Jonglage-Show aus einem seiner vielen Koffer holt. Zwar gelang es ihm nicht einen Hasen aus einem Zylinder zu zaubern, aber vielleicht geht das ja auch mal umgekehrt. Großartig!
Inzwischen ist es zwischen den Zelten richtig voll geworden. Auf den vielen Hochsitzen ist es schwer ein Plätzchen zu bekommen. Die Budenkapelle intoniert, das Abendlicht taucht die herrliche Gestaltung von Muriel und César in ein tiefes Blau und mit einem gemütlichen Hellen lasse ich den Abend ausklingen.
XXI. Schaubudensommer
- Das ganze Programm gibt’s hier. Joshua Monten und Aaaron Dewitz gibt’s noch bis Sonntagabend.