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Solidarität mit Lifeline

Das Schiff von Mission Lifeline auf dem Mittelmeer.  Foto: Mission Lifeline
Das Schiff von Mission Lifeline auf dem Mittelmeer. Foto: Mission Lifeline
Am kommenden Sonntag, dem 29. Juli, soll ab 14 Uhr auf dem Alaunplatz eine Solidaritätsdemonstration für die Seenotretter der „Mission Lifeline“ stattfinden.

Aus dem Demo-Aufruf:
„Kommt zur Demo für ein sicheres Mittelmeer durch Seenotrettung! Für eine humane Politik und gegen den Traum aller Rechtsaußen, aus Europa eine tod (!)sichere Festung zu machen. Am Sonntag wollen wir quer durch Dresden ziehen, deutlich unsere Überzeugungen auf die Straße bringen und uns dabei von feinen Beats begleiten lassen.“

Organisationen wie die „Mission Lifeline“ haben in der Vergangenheit im Mittelmeer Menschen gerettet, die vor allem aus Libyen fliehen. Die Zahl der Migranten, die von Nordafrika auf dem Seeweg nach Europa gelangen wollen, hat sich seit dem Höhepunkt im Jahr 2015 verringert. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration der UN (IOM) waren es bis zum 22. Juli 53.269 Menschen, die Europa auf dem Seeweg erreichten. 2017 waren es in dem Zeitraum 110.603 and 244.722 im gleichen Zeitraum 2016.

Dabei hat das IOM-Projekt „Missing Migrants“ den Tod von 1.492 Männern, Frauen und Kindern dokumentiert, die 2018 das Mittelmeer überqueren wollen – mehr als die Hälfte dieser Todesfälle seit dem 1. Juni.

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Seenotretter wie die „Mission Lifeline“ wollen in Seenot befindliche Menschen vor dem Tod durch Ertrinken zu bewahren. Dabei konzentrieren sie sich auf das Seegebiet, in dem aktuell am meisten Menschen weltweit sterben – dem zentralen Mittelmeer. Mit ihrem Rettungsschiff waren sie entlang der libyschen Küste auf der Suche nach in Seenot geratenen Menschen. Der Verein „Mission Lifeline“ wurde im Mai 2016 vom Neustädter Spätshopbetreiber Axel Steier und weiteren Mitstreitern gegründet.

Seit Juni liegt das Schiff „Lifeline“ nun im Hafen von Malta fest. Gegen den Kapitän Claus-Peter Reisch läuft ein Verfahren, ihm wird von den Behörden vorgeworfen gegen internationales Recht verstoßen zu haben (Bericht der Tagesschau). Auch weitere Rettungsschiffe dürfen nicht mehr auslaufen.

Künstlerische Unterstützung der Demo. Am Freitagmorgen wurden an markanten Plätzen der Stadt Rettungsringe verteilt.
Künstlerische Unterstützung der Demo. Am Freitagmorgen wurden an markanten Plätzen der Stadt Rettungsringe verteilt.

Demo „Seebrücke und Solidarität mit Mission Lifeline“

  • 29. Juli, 14 Uhr, Alaunplatz – anschließend führt die Demo in die Innenstadt, am Kulturpalast ist eine Abschlusskundgebung geplant.
  • Weitere Infos unter: www.mission-lifeline.de

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99 Kommentare

  1. Seenot ist also, wenn man sich in einem Schlauchboot, das nicht hochseetauglich ist und mit viel zu wenig Sprit unterwegs ist, auf’s offene Meer wagt, um dann dann von selbsternannten Seenotrettern über ca. 400km nach Europa gerettet zu werden? Das nenne ich mal ein gelungenes #framing. Wer das glaubt, glaubt auch an den Osterhasen. Unglaublich wie verdummt manche Menschen sind. m(

  2. heißt das Land Libyen.
    wird hier von einem Sportboot geredet, welches von einem KfZ-Mechaniker „gesteuert“ wurde
    sollte ein Spätshopbetreiber lieber weiter Verpackungsmüll verbreiten, als weltpolitischen Unsinn zu verzapfen

  3. Lieber Fidel, ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, welche Entwicklung du genommen hast. Bin aber froh, dass es Dir hin und wieder gelingt, Deiner Filterblase zu entkommen und Du hier mitliest und kommentierst.

    Inhaltlich muss ich wohl nicht argumentieren, Du kennst meinen, aus Deiner Sicht dummen, Standpunkt.

  4. Wieviele Menschen wohl ertrunken sind in der Hoffnung von einer solchen NGO gerettet zu werden?

  5. PRO @seenotrettung !

    …mehr buchstaben pro wort / satz lass ich den trollen hier #ironie
    mfg dia

  6. fidel@
    hoffe du kennst keinen bzw. diese dich
    ,der/die/diese als flüchtling vor 1989 über die todesgrenze ins gelobt w-deutschland – im einfachen mittel -geflüchtet ist/sind !
    das die meisten davon auch ‚ wirtschaftflüchtige‘ waren…egal!
    #denkmal

  7. Ich bin immer wieder erschrocken, wie viele Menschen in letzter Zeit etliche bisher gültigen Maßstäbe unserer Zivilisation einfach so aufgeben, regelrecht über Bord werfen. Humanismus galt mal als eine Errungenschaft. Und plötzlich wird derart eiskalt argumentiert – über Menschen und Menschenleben, als wären sie wertlos oder zumindest minderwertig.
    Wollt Ihr wirklich in so einem Land leben, in welchem ein Menschenleben so wenig gilt (es könnte bei nächster Gelegenheit auch euer eigenes Leben sein…)? Ich will das nicht – um Gottes Willen nicht!

  8. @Ecki

    ich habe hier nicht auch nur einzigen Kommentar gelesen, der ein Menschenleben als wertlos oder minderwertig bezeichnet hätte.

    Es würde mich wirklich mal interessieren, woher du deine Weisheiten beziehst ?

  9. @Ecki
    Ich bin mir sicher, dass du gebildet genug bist, um zu wissen, dass Humanismus ein Gedanke ist, der nicht mit Menschlichkeit zu verwechseln ist.

    Menschlichkeit ist für mich durch die Jahrhunderte und Jahrtausende mehr als negativ besetzt.

    Empathie spielt in dieser Diskussion eine große Rolle. Wobei alle Parteien Bilder und einfache Texte in den Ring werfen, um Mitgefühl zu erzeugen.

    Alle Seiten sind versteinert. Das macht einen Austausch, also eine Diskussion, unmöglich.

    Meiner Meinung nach werden die Zusammenhänge auf großer Bühne von Einzelnen zu wenig bedacht.
    Ich denke, dass, falls es eine große Welle der Aufklärung gäbe, Sachen anders laufen würden.
    Andererseits lassen mich die Ergebnisse der Frankfurter Schule und der Einfluss der 68er zweifeln.

    Leider bleibt erst mal, dass an der globalen Politik und dem globalem Wirtschaftssystem die Reichen fetter werden und die Armen die Armut weiter nach unten drücken, bis arme Kinder für arme ALG 2 – Empfänger Kleidungen nähen.

    Die Frage ist, wie man damit umgeht.
    Sozialsystem zu Gunsten der Wohlhabenden mit billigen Arbeitskräften als Konkurrenz zu fluten, gehört für mich nicht dazu.
    Das hatten wir schon mal mit ALG2.

    Viel Monolog. Ich würde mir einen Austausch wünschen.

    Grüße, Marcus

  10. @Marcus

    Dialog ist, soweit ich das beurteilen kann, nicht unbedingt @Ecki´s Stärke. Er ist mehr so der Verkünder.

    Immer noch nicht erwachsen ?

  11. Bin aber froh, dass es Dir hin und wieder gelingt, Deiner Filterblase zu entkommen und Du hier mitliest und kommentierst.

    Arroganz.

  12. Das ist ein Thema welches inzwischen derart vergiftet ist, daß man kaum noch vernünftig darüber diskutieren kann. Es geht nicht um Rettung vs. Menschen ertrinken lassen sondern um Rettung vs. illegale Einreise nach Europa. Noch nicht mal die Identären wollen Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen.

    Was mich eigentlich am meisten erstaunt ist der Umstand, daß so viele Menschen auf das Humanitäts-Argument reinfallen. Jeder der das Alter von 15 Jahren hinter sich gelassen hat und 1+1 zusammenzählen kann sollte doch mitbekommen haben, daß sich die Entscheidungen der Regierung unseres Staates als auch anderer Staaten nicht an humanitären Maßstäben orientieren.

    Jährlich sterben ca. 9 Mio Menschen an Hunger, und noch ein paar weitere Mio an leicht behandelbaren Krankheiten. Diese Menschen könnte man leicht retten, aber das passiert nicht – weil man damit kein Geld verdienen kann! Und daran ist nicht die AfD schuld (die das in der Regierung vermutlich aber genauso machen würde).

  13. @Marcus
    Menschlichkeit ist für Dich durch die Jahrhunderte und Jahrtausende mehr als negativ besetzt? verstehe wer will, mir erschließt sich das nicht.

    Ein Sozialsystem zu fluten sollte natürlich nicht der Sinn sein. Ist es auch nicht. Jedenfalls nicht von denen, die nicht tatenlos zusehen wollen und können, wie Menschen zu Tausenden vor der „eigenen Haustür“ ertrinken.
    Aber was ist Deine Antwort? Was ist die Antwort derer die glauben Abschottung hilft. Noch nie hat ein Zaun, auch nicht mit Selbstschussanlagen und Mienen, lang gehalten. Solltest Du, könntest Du wissen.

    Was meinst Du muss man tun gegen das unbeschreibliche Elend in den afrikanischen Ländern, aus denen die Menschen fliehen? Deren Not so groß ist, dass ihnen ihr Leben schon egal ist. In Ländern die keinerlei staatliche Strukturen aufweisen, keine irgendwie geregelten Verhältnisse haben, gleich gar nicht eine Verwaltung mit der man verhandeln könnte, wie wir es in unser westlichen Welt kennen. Was bleibt ist sich dann eben nur mit dem berühmten Strohhalm übers Meer versuchen zu retten.
    Denn die Menschen haben gar keine andere Wahl mehr. Und wer das leugnet, wie so einige hier, hat die Augen geschlossen und die Ohren zu.

    Willst Du nur zuschauen? Oder nach bürgerlichen Gesetzten rufen? Es gibt Leute die handeln, Mission Lifeline zum Beispiel. Was meinst Du hilft?

  14. Lieber Anton!

    Der Mensch, der sich nicht entwickelt, ist tot. Auch ich sehe bei Dir – über die Jahre, die ich Deinen Blog lese – eine Entwicklung.
    Darüber können wir uns gerne mal abseits der Öffentlichkeit austauschen, wenn es Dir beliebt.

    Auch „Schwanzvergleichen“ über die größte oder kleinste Filterblase – je nach Sichtweise – bin ich nicht grundsätzlich abgeneigt.

    Allerdings tut es meines Erachtens Not, mal ein paar #alternativeFakten in den Raum zu stellen.

    Wer sich 6min40 (oder mehr) Zeit nehmen möchte, darf gerne mal einen „Blick“ in eine Debatte zur Seenotrettung im Bundestag werfen. Ich habe den Redner rausgesucht, der meiner Meiunung am Nächsten ist, aber die anderen Redner sind dort verlinkt: https://dbtg.tv/fvid/7249082

    Und weil Bilder manchmal mehr sagen als 1000 Worte, hier ein kurzes Video (1min40) über die Schiffsrouten von 15 (ausgesuchten) NGO-Flüchtlingsrettungsbooten über den Zeitraum Oktober/November 2016: https://www.youtube.com/watch?v=TbIc1LZqIAw

    Last but not least werden von den Gutmeinenden Begriffe wie Seenotrettung, Solidarität, Gerechtigkeit usw. so beliebig gedehnt und zu Menschenrechten deklariert, dass deren ursprünglicher Wert zunehmend verloren geht und somit an Bedeutung verliert. Von Barmherzigkeit und Mildtätigkeit ist inzwischen keine Rede mehr. Alles wird übertönt von dieser „grenzenlosen Solidarität“, unter der sich jeder vorstellen kann, was er gerade für richtig hält. Und in diese Beliebigkeit sollen dann Menschen aus anderen Kulturen integriert werden?

    Dir stets wohlgesonnen und für Deine Kiez-Berichterstattung dankbar grüßt Dich Deine Pöbelmieze

    Fidel

    P.S. Wie ich mich eben selbst überzeugt habe sind wir auf facebook nach wie vor befreundet, also vermeintlich in einer gemeinsamen Blase, oder?
    P.P.S. Meine Email-Adresse und sogar meine Telefonnummer hast Du auch

  15. @Fidel: Dieses Rettungsbootrouten-Video ist mir kürzlich auch in einem Video der Zeitschrift „Junge Freiheit“ aufgefallen. Allerdings muss man dafür keine großartigen GPS-Tracker auswerten, ein Blick auf die Startseite von Mission Lifeline reicht aus. Dort steht: „Mit unserem Rettungsschiff sind wir im Suchgebiet entlang der libyschen Küste auf der Suche nach in Seenot geratenen Menschen.“

    Ansonsten. Ja, lass uns mal auf’n Kaffee oder Bier treffen.

  16. @Anton

    schwimmst Du auch immer nach Hamburg in die Speicherstadt, um an Land zu gehen, nachdem Du ihn hier in Dresden jemanden im Wasser rettest?

    Der Rest den Du ansprachst ist selbsterklärend! Logisch, dass Sie nicht vor Mallorca umherschippern…, darum gehts ja auch nicht!

  17. Also ich sehe auf dem Video keinen Rettungsbooteinsatz, sondern einen regelmäßigen Fährverkehr. Wer freiwillig in Boote steigt, die es gerade das kleine Stück vor die Küste schaffen, der verlässt sich aber schon sehr auf diesen Shuttleverkehr. Wer diesen Fährbetrieb aber zur Seenotrettung erklärt und versucht, sich moralisch zu überhöhen, bekommt dafür von mir keine Solidarität.

  18. Rettung hin oder her. So kann es nicht weitergehen.
    Was sollen wir laufend mit den Ostafrika ern hier machen, ausser das diese dann rumhängen und uns Geld kosten.
    Jeden Tag werden es mehr. Ich selbst habe Erfahrung machen können.
    Sie hängen in Wett-und Spielhoellen und verplempern das Geld. Auf eine Frage hin, bekam ich eine Antwort : Warum arbeiten? Deutschland gibt mir ja alles was ich benötige.
    Ja geht’s noch.
    So hart es klingt, wenn bekannt wird, dass keine Rettungsschiffe mehr fahren würden, wird die Flucht aufhören.
    Sonst ist es wie „Täglich grüßt das Murmeltier“.
    Ja versteht das keiner, dass dies eine andere Kultur ist und wir immer mehr Probleme dadurch bekommen.
    Soll ganz Afrika bald hier in Europa heimisch werden?

  19. @Marcus: da habe ich irgendwo gelesen, Humanismus sei „Denken und Handeln im Bewusstsein der Würde des Menschen; das Streben nach Menschlichkeit“. Diese ethische Einstellung halte ich nach wie vor für eine tolle Errungenschaft, von den alten Juden bereits formuliert, aber in Europa immer wieder mal vergessen und zum Glück gelegentlich neu entdeckt.

    Mich entsetzt einfach die allgemeine Verrohung der Sprache und des Denkens. Manchmal gewinne ich den Eindruck, man stritte sich um die Varianten zum Ausbau der Königsbrücker Straße – dabei geht es hier um Menschen, um Leben, jetzt, heute, hier. Da kann man nicht Jahre und Jahrzehnte um die beste Variante streiten – dann ist deren Leben nämlich gelebt, wenn sie nicht schon vorher gestorben sind…
    Dann gerät das, was von manchen wie in Fidels Kommentar ganz oben vielleicht noch sarkastisch gemeint sein könnte, zum blanken Zynismus. Dagegen bin ich gern ein „Verkünder“.

  20. @So oder anders: … meines Wissens nach flüchten Menschen übers Mittelmeer schon seit vielen Jahren, die NGOs mit ihren Booten sind aber erst seit ein paar Jahren vor Ort, der Auslöser dafür waren die vielen Toten im Mittelmeer.

    Ob die Flüchtenden sich darauf verlassen, dass sie gerettet werden, kann ich nicht einschätzen. Möglicherweise hoffen sie es. Auf jeden Fall muss ihre Not wohl ziemlich groß sein, wenn sie es in solchen überfüllten Booten auch nur 12 Meilen aufs Meer raus wagen.

  21. @oha: Interessanter Bericht. Danke für den Link. Zitat daraus: „Nicht die Schiffe vor der Küste verleiteten Menschen zur Flucht, meint Neugebauer, die Not in ihrer Heimat vertreibe sie.“ Dass der Kapitän der libyschen Küstenwache das anders sieht, erscheint mir nur logisch.

    Dennoch können bzw. konnten die Rettungsboote aufgenommene Flüchtlinge nicht nach Libyen zurückbringen. Daher die Pendelbewegungen nach Italien oder Malta. Möglicherweise auch um zu tanken oder Verpflegung aufzunehmen.

  22. @Gerabuco u.a.: Bekanntermaßen habe ich beruflich seit mehreren Jahren mit Flüchtlingen aus Eritrea zu tun. Dabei höre ich viele Geschichten, lese ich etliche Protokolle des UNHCR usw. Was in Ländern wie Eritrea los ist, wollt Ihr bestimmt nicht wissen. Was diese Menschen auf der Flucht u.a. durch den Sudan erlebt haben, wollt Ihr besser auch nicht lieber nicht hören. Dann schlaft Ihr nämlich nachts schlecht – allein vom Zuhören.
    Wenn das, wie Sie, Gerabuco, sich äußern, unsere „Kultur“ sein soll, dann habe ich aber eine deutlich andere als Sie. Dann trennt uns mehr als nur eine Herkunft von verschiedenen Kontinenten.

    Wer noch einen Lektüre-Tipp gebrauchen kann für diesen Sommer, dem empfehle ich den Roman der Italienerin Francesca Melandri, der seit ein paar Wochen auch auf Deutsch als „Alle außer mir“ zu kaufen ist. Ihre Darstellungen halte ich für relativ ungeschminkt.

  23. @Anton ergo lösen Schiffe keine Ursachen…lediglich geben Sie den Lockstoff für eine vermeintlich einfachere Fluchtroute!
    Für Schlepper ein super Verkaufargument…Die Wahl zwischen hunderten Kilometern und der Aufnahme nach 12km würde es mir auch einfacher erscheinen lassen.
    Simmel ist ein gutes Beispiel wIe es nachhaltig funktionieren könnte.

  24. Ob sie Lockstoff sind oder nicht, können wir wohl nicht verifizieren. Dass sie für Schlepper ein Verkaufsargument sind, mag stimmen. Jedoch habe ich mehrere Berichte von Geflüchteten gelesen, die es übers Mittelmeer geschafft haben. Verkaufsargumente haben da nie eine Rolle gespielt, sonder immer nur, dass es überhaupt eine Möglichkeit gab.

    Ich gebe Dir Recht, dass die Schiffe keine Ursachen lösen, aber womöglich tragen sie etwas dazu bei, die schlimmsten Auswirkungen zu verringern.

  25. @Anton: Für Nichtwissende solltest Du die „Zeitschrift ‚Junge Freiheit'“ allerdings näher charakterisieren. Sie versteht sich als „Sprachrohr der Neuen Rechten“ und wird (laut Wikipedia) von Politikwisenschaftlern (und das nicht nur von wenigen) dem „Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus“ zugeordnet, so wie eben auch die AfD. Deine Formulierung trägt, sicher unbewusst, zur gesellschaftlichen Normalisierung des Rechtspopulismus bei.

    Und dass Fidel hier die Rede des AfD-Abgeordneten Mrosek verlinken darf (dessen Position ihm, wie er offen propagiert, am nächsten steht), bedeutet ebenfalls einen Normalisierungsversuch. Mrosek spricht in der Rede zynisch von „Flüchtlingsboottourismus“ (Widerspruch zu Art. 1 GG).

  26. @Andreas: ich bin fest davon überzeugt, dass die Leser das über die „Junge Freiheit“ wissen. Meiner Einschätzung nach steht sie weiter rechts als der Großteil der AfD.

    Außerdem gehe ich bei gut einem Viertel AfD-Wählern in Dresden davon aus, dass deren Positionen leider schon normal geworden sind.

    Das erleben wir hier ja täglich in der Kommentarspalte.

    Der entsprechende Abgeordnete ist demokratisch gewählt und darf seine Meinung frei äußern.

  27. @Anton: solche Positionen sind bitte nicht „normal“, sondern bestenfalls – leider – gesellschaftsfähig geworden.

  28. Es gibt hier im Forum wieder nur schwarz und weiss.

    Ich glaube nicht, dass irgendeiner hier wirklich jemanden ertrinken lassen will, egal wo er politisch stehen mag. Ich kann solche Vorwürfe nicht ganz nachvollziehen.

    Und dann auch immer direkt dieser Vorwurf, man muss ja in der rechten Ecke stehen, wenn man Zweifel an der Ausrichtigung einer solchen Mission hat!?

    Ich habe da eher ein Logikproblem, statt ein politisches.

    Sie werden nach 10 Meter auf hoher See gerettet und dann nicht auf kürzestem Weg zurück gebracht, sondern nach Europa, wo sie nach Schlüssel auf die entsprechenden Länder verteilt werden. Ach ja, sie werden ja nicht zurück genommen. Wahnsinn!

    Aber was dann? Helft mir da mal.

    Wir schaffen es nicht mal, dass sich die seit 30 oder 40 Jahren hier lebenden Deutschtürken integrieren oder integrieren lassen. Wieviele dieser Jungs (ja, ich weiss: eine Frau pro 100.000 Flüchtlinge ist auch immer dabei) werden sich hier integrieren bzw. bekommt man integriert? Wieviele lernen die Sprache, bringen irgendeine Ausbildung mit und können ihren Lebensunterhalt irgendwann selbst bestreiten? 10%? Mehr? Weniger? Und was ist mit dem Rest? Wie lange und wie vielen können wir helfen? Und wie? Außer mit unserem Sozialsystem. Und Milch & Honig.

    Ich stelle mir die Frage, wie viele würden ihr Leben noch riskieren, wenn Milch und Honig nicht mehr fliessen würden? Wenn da kein Land auf sie wartet.

    Ich weiss nicht, was das immer mit Politik zu tun haben soll, wenn man sich solche Fragen stellt und Zweifel hat, wieviel mehr Zuwanderung gut tut. Man muss es nicht mit der AfD halten, um sich solche Fragen zu stellen und Zweifel an der Ausrichtung der Mission Lifeline hat.

    Sich als Weltenretter und Gutmensch aufspielen ist gut und schön, und vor allem so einfach. Am besten noch schön damit hausieren gehen, dass man spendet – für was auch immer!? Alles tolle Leute hier. Gut für’s Karma. Und schnell noch die verteufeln, die eine kritische Anmerkung haben.

    Natürlich sollen alle geretten werden, keiner darf ertrinken. Das ist nicht mal einen Gedanken, geschweige denn einen Post wert. Aber denkt auch irgendeiner auch mal weiter? Hat wer einen Plan? Was dann?

    Retten und zurückbringen – das wäre eine gute Ausrichtung. Dann würde sich die Lifeline vor Spenden – und jetzt kommt’s – kaum retten können!

  29. Hallo Felix,
    ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem Flüchtlingsheim warst oder auf H4-Niveau gelebt hast. „Milch und Honig“?

    Natürlich erwarten die Flüchtlinge, dass es ihnen hier besser geht, und um so schlimmer ist, dass ihnen selbst ein Leben am Rande der europäischen Gesellschaft als erstrebenswert gilt. Kann man drauf schließen, wie Scheiße das in den Herkunftsländern aussieht. Auf spanischen und italienischen Plantagen sorgen die dann für unsere billigen Tomaten und Paprika, in D-Land mangels Arbeits- und Wohnmöglichkeiten unter Umständen auch mal für Stress. Wer eine Woche unter (deutschen) Hochwasserevakuierten in einer Turnhalle erlebt hat, weiß, dass das nichts mit der Nationalität zu tun hat!

    „Wir“ schaffen es nicht mal, zig Tausende Hartzer in Prohlis oder Hohenschönhausen zu integrieren, bei (Deutsch)Türken haben „wir“ es nicht mal versucht! Genauso wenig übrigens mit Syrern, Eritreern und Afghanen!

    Aber „wir“ schaffen es, Millionen und Milliarden für „Krisenintervention“ und Bankenrettung auszugeben, Polizei und Geheimdienste aufzurüsten und Diktatoren mit Millionen und Waffen zu pimpern.
    „Wir“ haben ein Pro-Kopfvermögen von ca. 70.000 EUR (gesamt fast 6000 Mrd), davon die Top 0,001 % der Haushalte 419 Mrd. Euro (5,28 %), Top 0,0001 % 132 Mrd. Euro (1,67 %), Die reichsten 0,1 % (weniger als 70.000 Personen) besaßen gemeinsam etwa 16-mal so viel wie die Hälfte der Personen ab 17 Jahre (etwa 35.000.000). Die Top 0,5 % (etwa 350.000 Personen) besaßen gemeinsam etwa so viel Vermögen wie die unteren 90 % (etwa 63.000.000 Personen). Die Top 10 % 4.813 Mrd. Euro oder 67%
    Eine Vermögenssteuer von…sagen wir…10% für die TOP 10 % bringt knapp 500 Mrd.

    Da können wir wirklich Milch und Honig und „Zuckererbsen für jedermann“ fließen lassen!

  30. Das Sterben im Mittelmeer war schon deutlich vor dem Aufkommen der privaten Seenotrettung ein Problem, oder andersrum, diese eine Reaktion darauf.
    (* https://www.proasyl.de/news/neue-schaetzung-mindestens-23-000-tote-fluechtlinge-seit-dem-jahr-2000/ )

    Die Behauptung, die NGOs würden die Schlepper „anlocken“ oder gar selber als solche fungieren, ist nicht mehr als selbstlegitimierend faschistoides Dampfgelplaudere.

    Selbst wenn es so oder Teil der Wahrheit wäre, ist das völlig irrelevant. Seenotrettung ist Menschenrecht und Menschrechte sind nicht verhandelbar. Gesäß geschlossen.

  31. Pro-Kopfvermőgen?alles nur Zahlen…..kenne keinen im Freundes oder Familienkreis der trotz arbeiten irgentein Vermőgen besitzt…..die meisten gehen doch nur noch fűrs Wohnen arbeiten …..

  32. @Seldon: ich muss gleich mal auf mein Konto schauen, zu verlockend Deine Pro Kopf Zahl! ;) Hast Du schon mal in einer Wellblechhütte mit 16 Leuten auf 4 Quadratmeter in Afrika gelebt? Selbstverständlich ist ein Flüchtlingsheim in Deutschland dagegen Milch und Honig. Hartz4 ebenso. Was Deine Zahlen angeht, keine Ahnung was Du damit sagen willst? Müssen „wir“ uns jetzt damit abfinden? Bekommen „wir“ jetzt die Rechnung für unsere verfehlte Politik? Brauchen „wir“ erstmal eine Revolution? Das was Du vorschlägst wird nie passieren. Wie wäre es mal mit „echten“ Ideen! ;)

    @Anton: Danke, das ist toll. Lese ich auch immer wieder. Ein großer Schritt. Und was für ein schönes Foto auf dem Bauwagen. ;) Ich lese aber auch auf der anderen Seite (und weil hier immer so gern mit irgendwelchen Links hausieren gegangen wird….) http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/viele-fluechtlinge-haben-noch-keine-arbeit-gefunden-15417282.html
    Zitat: „demzufolge von den etwas weniger als 2,4 Millionen Arbeitslosen in Deutschland 624.000 Ausländer sind – der Anteil ist somit auf nun rund 26 Prozent geklettert. Unter den mehr als 6 Millionen Hartz-IV-Empfängern sind sogar zu etwas mehr als einem Drittel Ausländer.“
    Finde ich ich jetzt auch nicht so richtig schön, gebe darauf aber genauso viel oder wenig, wie auf Deinen Artikel. ;)

    Wir können uns weiter mit immer neuen „Zahlen“ oder „Artikeln“ unseren jeweiligen Standpunkt schönreden, die Richtung jedenfalls ist so oder so besorgniserregend.

  33. Hallo Felix, wesentliche Teile des FAZ-Artikels befinden sich hinter der Bezahlschranke. Daher vielleicht eine Einordnung der Welt.

    „Im Februar bekamen laut Bundesagentur für Arbeit 5,95 Millionen Menschen Hartz IV. Davon waren 4,26 Millionen erwerbsfähig. Rund zwei Drittel hiervon bekamen Hartz IV, ohne arbeitslos zu sein, etwa weil sie einem Minijob oder einer Maßnahme zur Rückkehr auf den Arbeitsmarkt nachgingen, Schule oder Hochschule besuchten oder weil sie wegen Krankheit arbeitsunfähig waren.“

    Trotz der Menge an Flüchtlingen, die seit 2015 hier angekommen sind, gehen Arbeitslosenzahl und die Anzahl der ALG II Empfänger zurück. Siehe offizielle Zahlen.

    Aber man kann sich natürlich immer Sorgen machen.

  34. Hallo Felix,

    Müssen „wir“ uns jetzt damit abfinden?

    Nein!

    Bekommen „wir“ jetzt die Rechnung für unsere verfehlte Politik?

    Ja!

    Brauchen „wir“ erstmal eine Revolution?

    Selbstverständlich!

    Da die Zahlen zu Verwirrung geführt haben: natürlich ist das durchschnittliche Vermögen so hoch wie beschrieben. Da Du und ich darüber nicht verfügen, tut es jmd. anders. Die Verteilung ist ja oben gezeigt. Das zu ändern wäre schon mal eine hilfreiche Maßnahme!

  35. Ich bin erschrocken über einige Kommentare hier. Ich versuche mal, einige Dinge nach meinem Wissen sachlich darzustellen, für die entsprechenden Links gibt es Google.

    Seenotrettung: Ist Pflicht für die Schifffahrt, ungeachtet der Frage, wie die Menschen in Seenot kommen und wer sie sind.

    Dann gilt es, dass diese Menschen in einen sicheren Hafen zu bringen sind. Da fallen die nordafrikanischen Länder raus. Libyen dürfte offensichtlich sein. Tunesien hat meines Wissens keine Schutzgesetze für Flüchtlinge, die Menschenrechtslage ist dort fragwürdig. Algerien hat Menschen buchstäblich zurück in die Wüste geschickt. Es gibt zudem in der Genfer Flüchtlingskonvention das „Refoulement“-Verbot, Flüchtlinge dürfen nicht zurückgebracht werden. Die europäische Menschenrechtskonvention ist ähnlich ausgerichtet, es gab auch ein Urteil des EuGH zur Rückschiebung nach Libyen (als das noch ein Staat war), das ist unzulässig. Es bleiben also nur europäische Länder.

    Apropos Flüchtlinge, die die Boote freiwillig besteigen: Es gibt Berichte, nach denen die Schlepper die Flüchtlinge mit Waffengewalt zwingen, und auch mal welche erschießen, um das durchzusetzen. Genauso gibt es Berichte, dass die Schlepper die Boote aufs Meer begleiten und dann die Motoren (wieder unter Waffengewalt) abbauen und die Menschen ihrem Schicksal überlassen.

    Die sog. libysche Küstenwache: Hier gibt es Berichte, dass diese auch alles andere als menschlich mit den Flüchtlingen umgehen.

    Die NGOs haben in den letzten Jahren mehr Flüchtlinge gerettet, weil die staatlichen Rettungsmissionen drastisch zurückgefahren wurden. Die Bootsflüchtlingen kommen seit ca. dem Jahr 2000 in größerer Zahl übers Mittelmeer. Die NGOs sind seit vielleicht vier oder fünf Jahren verstärkt unterwegs, anfangs übrigens, um die staatlichen Missionen zu überwachen, weil es da negative Berichte gab. Der sog. Pull-Faktor ist unbewiesen, es gibt eher Indizien zum Gegenteil. Zynisches Indiz: seit in diesem Sommer die NGOs festgehalten werden, ist die Zahl der Toten im Mittelmeer sprunghaft angestiegen. Gäbe es den Pull-Faktor, dürfte das nicht der Fall sein. Es interessiert die Schlepper einen Scheiß, ob da NGOs rumfahren oder nicht.

    Was mit den Geretteten passiert, nachdem sie in einem sicheren Hafen erstversorgt wurden, ist eine ganz andere Frage. Hier greifen nationale und europäische Gesetze, die diese Fragen regeln. Ja, das dauert mitunter sehr lange. Das den Geretteten vorzuwerfen, ist allerdings schäbig, denn das liegt an den Unzulänglichkeiten der jeweiligen Länder, ihre Verwaltungen und Gerichte angemessen auszustatten.

    Achso, und „Wirtschaftsflüchtlinge“: wenn ich das richtig im Kopf habe, leidet Ostafrika mal wieder unter eine schweren Dürre. Nun, aktuell haben wir hier auch eine ziemliche Trockenheit mit hohen Temperaturen, die Trockenheit macht hier der (hochtechnisierten und auf hohe Erträge ausgelegten) Landwirtschaft zu schaffen. Nun stelle man sich vor, solche Dürren kommen häufiger, die Landwirtschaft agiert auf einem wesentlich einfacheren Niveau, da kommt es nicht wie hier zu unangenehmen Preissteigerungen, sondern zu eine katastrophalen Unterversorgung bis hin zu Hungersnöten, die sich absehbar wiederholen. Wer würde da nicht versuchen, sein Glück anderswo zu suchen, wenn er kann?

    Last but not least: Ich habe immer noch die Hoffnung, dass Europa für Humanität und Mitmenschlichkeit steht, egal ob wir das jetzt religiös begründen, auf die Aufklärung verweisen oder das als bittere Lehre aus dem 20. Jh. ziehen. Das kann und darf nicht an unseren Grenzen enden.

  36. @ein anderer Stefan
    Die Genfer Konvetionen erklären aber auch ziemlich genau was Asylgründe sein können. Du würdest erstaunt sein, das nur 2% Anrecht auf Asyl hätten.
    Ist mir aber egal, da ich gerne teile. Nur eines verstehe ich nicht, wieso Leute zwingend ihre Heimat verlassen müssen und dann alles dafür tun, das Sie sich hier fühlen wie zu Hause. Hier wäre es doch sinnvoller dafür zu sorgen, das sich was tut. In Eritrea ist ja nun z.b. Frieden. Entwicklungshilfe reformieren und wirklich helfen. Leuten die Heimat nehmen und gebildete Leute einem Land zu entziehen, um billige Arbeiter zu bekommen, ist alles andere als „menschlich“.

  37. @oha: Ja, das ist mir klar, dass die Genfer Konvention da recht restriktiv ist. Darum ging es mir nicht primär. Mir ging es darum, ein bisschen aufzuzeigen, wie komplex die Materie ist und welche Rechtsgüter und Tatsachen da eine Rolle spielen.

    Ich stimme Dir zu, dass es allemal sinnvoller ist, den Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive zu eröffnen. Das ist aber langwierig, die Erfolgsaussichten nach bisherigen Erfahrungen mit Entwicklungshilfe ungewiss. Bis dahin müssen wir einen Weg finden, mit den Menschen umzugehen, die sich aus Afrika oder Asien auf den Weg hierher machen, und dabei im Mittelmeer oder anderswo, wo die Europäer eingreifen können, in Gefahr geraten. Dabei gelten verschiedene gesetzliche Regelungen und allen voran zumindest aus deutscher Sicht die Wahrung der Menschenwürde. Diese bedingt es unter anderem, dass man jeden Einzelfall betrachtet und die konkreten Umstände würdigt. Das ist langwierig, mühsam und oftmals von außen kaum nachvollziehbar, aber einen anderen Weg gibt es schlicht nicht.

  38. @oha: hm, wenn ich den Correctiv-Artikel richtig verstehe, lassen sich die Prozentzahlen gar nicht genau ausrechnen. Aber interessant, dass Du eine Breitbartzahl noch unterbietest.

  39. @Anton wenn das alles ist was Dir daran auffällt ist bin ich beruhigt. Wie schlecht lässt sich wohl etwas berechnen, um nichtmal 20,% geschweige denn 50% erhalten zu können.

    70.000 Vermögen muss ja dann auch stimmen…

    Ich habs sachlich probiert, ist halt nicht möglich wenn Du meinst so zu antworten, als wenn ich hier Märchen erzählen würde.

  40. Das nennst Du sachlich. Du schmeißt eine Zahl in den Raum, die sich überhaupt nicht belegen lässt. Dann nennst Du das einen Fakt. In dem von Dir verlinkten Artikel steht auch diese Zahl: „2016 hat Italien 91.102 Asylverfahren abgeschlossen. Wie “Freie Zeiten” berichtet, wurden 60 Prozent davon abgelehnt.“ Das deckt sich auch mit den Zahlen der österreichischen „Die Presse„. Dort heißt es: „2016 wurden in Italien 91.000 Anträge auf internationalen Schutz geprüft, 40,2 Prozent davon wurden angenommen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 41.379 Anträge geprüft, 40,3 Prozent davon wurden akzeptiert.“

  41. @Anton @oha

    Sagt mal, habt ihr eigentlich nicht besseres zu tun, als euch auf einem Sonntagnachmittag irgendwelche Statistiken um die Ohren zu hauen, die man glauben kann oder nicht ?

    Die wenig neutrale Meinung der Redaktion wird hier niemand ändern. Irgendwie ist sie ja gerade auf dem Kriegspfad. Zu dem Thema ist doch mittlerweile alles gesagt in diesem Forum. Ab jetzt kommt nur noch Rechthaberei. Und das würde der Ernsthaftigkeit des Themas wohl kaum gerecht werden.

  42. Das Jahr 2016 für Italien ist etwas irreführend, weil damals zuerst nicht mehr größtenteils nach Deutschland weitergeleitet wurde.

    Wie es für 2015 mit Deutschen Zahlen der Fall war, bis der Berg an Anträgen abgearbeitet war.

    Aber Breitbart hat aus den damals vorhandenen Daten schon die sinnvollste Rechnung gemacht,

    und „correctiv“ versucht, die eine Hälfte, die gar nicht erst einen Antrag stellt, unter den Tisch fallen zu lassen. Die sind selbst korrigierbedürftrig.

    Inzwischen gibt es da bessere, monatsgenaue Daten, von der UN
    http://data.unhcr.org/mediterranean/regional.php

    und von der EU Statistik eurostat variable [migr_asydcfsta]

    „First instance decisions on applications by citizenship, age and sex Annual aggregated data (rounded)“ [migr_asydcfsta]

    und da kommt man auf EU weit ca 23% Geneva status, und Italien nur 5.3% in 2016 und 7.5% in 2017

  43. @Ecki: Ich denke nicht, dass die Sprache roher ist, als sie schon immer war. Vielleicht gab es mal einen Knick mit der Zeit der Aufklärung. Ich denke allerdings, dass die Verrohung nur gefühlt zunimmt, weil die Bühne größer ist, auf der jeder Meinungen kund tun kann.
    Es gibt Anstrengungen gegen unliebsame Meinungen vorzugehen. Z.B. NetzDG und Fake News Initiativen des Staates.
    Das Problem ist aber, dass staatliche Zensur zu befürchten ist, und Fake News nicht immer Fake News sind.
    Bei dem Wort Deutungshoheit wird mir ganz anders.

    Ich wollte nur darauf Hinweisen, dass Humanismus eine dem Wesen des Menschen sehr positiv gegenüberstehende Bewegung ist. Für mich ist die „Menschlichkeit“ eher negativ besetzt ist, wenn ich mir die Geschichte angucke. Wobei meine Beurteilung von „Gut“ und „Böse“ natürlich meiner soziologischen Prägung entspricht. Wie bei jedem anderen wahrscheinlich auch. Was nicht heißt, dass man nicht den Versuch unternehmen kann, sich in andere Menschen und deren Wertvorstellungen zu versetzen.

    @Karschti: Weiter oben ansatzweise etwas zur Menschlichkeit. Ich halte, wenn man Taten über Jahrhunderte aufwiegen würde, die in meiner Vorstellungswelt „böse“ sind, Menschen für nicht „gut“. Aber eigentlich empfinde ich Menschen erst mal als neutral. Ob schlecht oder gut wird ja nur im Kontext klar. Wir finden Menschen essen nicht gut, Kannibalen haben da andere Wertmaßstäbe. ^^

    Eine schnelle Lösung habe ich nicht. Die wäre dann aber genauso populistisch, wie die Lösungen aller politischen Seiten, die nur Slogans bringen und nicht den Versuch starten, aufzuklären.
    Ich denke aber, dass es sinnvoll wäre, über die Profiteure nachzudenken und diese zu belangen.
    In einer marktwirtschaftlichen Pyramide, wo alle weiter nach unten treten, und ALG 2 – Empfänger kaum eine andere Wahl haben, als kleine nähende Kinderhände in der 3. Welt auszubeuten, läuft etwas falsch.
    Oft werden die untere Schichten in der Pyramide gegen andere aufgehetzt. Z.B. die Debatte und mediale Hetzte gegen ALG2-Empfänger zu Schröderzeiten. Da konnte jeder Aufstocker sagen: „Ich bin ja nicht so asozial wie die. ICH GEHE JA ARBEITEN!“ Funktioniert super, seit Jahrhunderten.
    Vielleicht sollten also die Ausbeuter der obersten Schicht einen Teil ihres Geldes entzogen werden, um einen Ausgleich zu schaffen, der zur Folge haben könnte, dass in der dritten Welt kein Neid auf die erste herrscht, und in der ersten Welt bei den Ärmeren keine Verlustangst des wenigen Hab und Guts.

    Schnelle Lösungen und die damit einhergehenden Werbesprüche der Politik sind eher Mittel, denke ich, das Volk ruhig zu stellen, damit es zu keiner Revolte kommt.

    Sollte es eine geben, oder sollten andere große gesellschaftliche Umwälzungen statt finden, haben die Reichen ihre Gated Communities bestimmt schon gebucht.

    Interessant im allgemeinen ist übrigens, wann Tote als wichtig gewertet werden. Direkt vor der Haustür: Hässliche Bilder und damit Reaktion. Vor allem, wenn es um Kinder geht.
    Viele Tote in der Sahara? Not my Backyard! Sehe ich ja nicht. Dieses Verhalten führt zu einer Politik, die versucht, Migrationsbewegungen und deren Tote aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu schieben.
    Wenn man es nicht sieht, ist es halt nicht da. Selbst wenn Milliarden Kinder in der Wüste verrecken.

    https://www.hintergrund.de/kurzmeldung/mehr-tote-fluechtlinge-in-der-sahara-als-im-mittelmeer/

    https://www.handelsblatt.com/politik/international/fluechtlingskrise-das-grosse-sterben-in-der-sahara/12938666.html?ticket=ST-1324860-CO4M6pGGpe0GDkOD1E1r-ap1

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Florian-Prinzip

    Vielleicht sollte man sich immer mal wieder die Frage stellen, wem was nutzen könnte. Ich denke, dass die Wurzel des Aufbegehrens oft in der Erkenntnis begründet liegt, dass Einzelne in einem System den Großteil verarschen. Und das marktwirtschaftliche System ist schon lange global. Aber die Möglichkeit der Vernetzung ist neu.

  44. @Anton Fakt ist

    „Damit ist die von “Breitbart” berechnete 2,65-Prozent-Quote bedeutungslos. Korrekt wäre folgende Berechnung anhand der Zahlen des italienischen Innenministeriums: Man teilt die 4.808 anerkannten Asylverfahren durch 91.102 gestellten Asylanträge und kommt so auf 5,3 Prozent. Anders als die Zahlen von “Breitbart” bezieht sich diese auf die geprüfte Asylanträge von alle Asylbewerbern und nicht nur auf die Asylanträge der nur in 2016 über das Mittelmeer gekommenen Menschen.“

    !!!GENAU DAS runde ich auf in 6%!!!

    Italien und Asyl : ASYL NICHT internationaler Schutz… Deswegen steht da ja ANTRÄGE in Deiner Ausführung und NICHT Asylanträge.

    Laut Eurostat wurde im Jahr 2013 über 25.250 Asylanträge entschieden, wovon 3.110 nach der
    Genfer Konvention anerkannt wurden (12,3 %), 5.550 subsidiären Schutz erhielten (22 %), 7.525
    humanitären Schutz erhielten (29,8 %) und 9.065 abgelehnt wurden (35,9 %).22 Dementsprechend
    lag die Schutzquote 2013 bei 64,1 %. Damit hatte Italien innerhalb der zehn zugangsstärksten europäischen
    Staaten im Jahr 2013 die höchste Schutzquote.

    Solltest Du Dich jetzt auf die 12,3% stürzen, ist es mir zu blöde noch darauf einzugehen, da ja correctiv die AKTUELLEN Zahlen liefert.

    Verstehe auch nicht Dein Problem, wenn ich die Genfer Konventionen entzaubere…

    Genau wie Arbeit zu haben, oder einer Beschäftigungsmaßnahme nachzugehen.

    Oder ein Flüchtling zu sein, oder ein Migrant.

    Oder auf menschlich zu machen, oder zu sein…

  45. @ oha

    Das Jahr 2013 ist eine Ewigkeit her für Vergleiche, und angesichts der kleinen Zahlen damals bedeutungslos.

    Und auch damals waren die 237 total positiven Entscheidungen pro Million Einwohner nur EU Durchschnitt von 211.

    Da sind zwar die meisten angekommen, da die griechische Grenze noch dicht war, aber von den meisten sind keine Fingerabdrücke genommen worden, unter dem Vorwand irgendeiner Verfassungsinterpretation.

    Danach hat sich Italien genügend ekelhaft verhalten, und die meisten sind nach Deutschland weitergezogen.

    Wir durften sie dann deswegen nicht abschieben, wie im Dublin Vertrag vorgesehen,

    November 2014 EU rule against Italy deportations https://www.tagesschau.de/ausland/eu-gerichtshof-menschenrechte-fluechtlinge-101.html

    Und genau so stellt sich das der Salvini in Italien jetzt wieder vor, sich selber ekelhaft verhalten, insbesondere gegenüber dem Bestand von Abgelehnten, und damit das Problem nach Deutschland entsorgen.

    Irgendwie kommen in Deutschland immer noch mehr an, als zusammen in Spanien, Italien, Griechenland and Land gehen. Komisch, oder ?

    Und wenn die ach so bösen Seehofer und Söder von der CSU das mit dem Euphemismus „Asyltourismus“ beschreiben, werden sie schön ordentlich beschimpft von den Gutmenschen.

  46. So ne scheiß Demo! Sinnlos laute mugge Sonntag Mittag, die meine Kinder aus dem Bett wirft. Nix Solidarität, nix freu, WUT! Empathie mit Flüchtlingen aber die Anwohner werden nach Herzenslust ignoriert. Mir fallen jede Menge Schimpfwörter ein, der Nachmittag war jedenfalls gelaufen :(

  47. @neu hier

    es ging mir lediglich darum aufzuzeigen woher ich die Zahlen nehme und worauf sich die FAKTEN nun mal berufen. Das 2013 offiziell einsehbare Beispiel, diente lediglich dazu meine „in den Raum geworfenen Zahlen“ zu stützen.

    http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Asyl/leitfaden-italien.pdf?__blob=publicationFile

    Schlimm genug, dass ich Dinge beweisen muss, die man selber einsehen kann und anderes wird einfach geglaubt. Das Anträge und Entscheide nicht messbar sind, kann nicht ernst gemeint sein…!!!???

    Es aber 23.258 Tote im Mittelmeer gab….

    https://www.proasyl.de/news/neue-schaetzung-mindestens-23-000-tote-fluechtlinge-seit-dem-jahr-2000/

    Wie misst man das denn bitte?? Ich denke es sind bestimmt mehr, aber ich weiß es nicht und kann es auch nicht kontrollieren.

  48. @ oha

    Ich finde hier „Raum ge“ nur von dir, und ganz gewiss nicht von mir.

    Ich habe auch nicht direkt oder indirekt gesagt „Das Anträge und Entscheide nicht messbar sind“

    Ganz im Gegenteil. Ich habe Zahlen gebracht, nicht nur von einem lange vergangenen Jahr und die offiziellen links dazu.

    Da findest du auch die geschätzten Casualty Zahlen, und von unabhängiger, offizieller Quelle, und nicht von „pro Asyl“

    Vielleicht ein bischen genauer lesen?

  49. Ich war heute für Menschlichkeit auf der Straße! Und das war wichtig-das war schön-und das war gut so!!

  50. @neu hier

    die Kommentare hier kommen zeitversetzt, da es Leute gibt die ohne Prüfung sofort freigeschaltet sind… Liegt daran das hier zwar alle Kommentare durchgehen, aber geprüft werden. IMMERHIN

    Sollte ich jemanden ansprechen benenne ich IHN oder Sie.

    Also tief durchatmen und schau mal WEM ich antworte, oder lese nochmal ganz langsam alles durch.

    Jetzt DIR noch meine Zahlen erläutern…. NÖ zumal wir ja ungefähr das selbe ersehen können in offiziellen Statistiken. Deine Zahlen sind halt geschätzt …^^
    Meine beziehen sich auf tatsächliche Anträge und Entscheide, zu einer Zeit oder über eine bestimmte Fluchtroute.

    Bin dann auch raus !

  51. @ oha

    Ich habe schon auf deinen Kommentar bezug genommen, der direkt an mich gerichtet war

    „oha
    29. Juli 2018 at 21:58
    @neu hier

    es ging mir led“

    Es ist vielleicht besser das du jetzt „Bin dann auch raus !“,

    und morgen noch mal in Ruhe anschaust, was du geschrieben hast.

  52. @pomelodypunk: Du bist toll! Und wie schon vorher geschrieben habe, es gibt nix schöneres, als dann damit dann auch noch hausieren zu gehen.

    Ich war gestern wegen der Hitze am Strand.

  53. @oha 29.7., 13:39 Uhr: Ja, Eritrea und Athiopien haben Frieden geschlossen. Aber jener Krieg war nur am Rande Grund zur Flucht. In Eritrea flieht fast eine ganze Generation vor der Diktatur im eigenen Lande, konkret vor dem abzuleistenden Civil Service, eine Art Fron- und Militärdienst, der offiziell eine paar Monate dauert, für den die meisten aber über viele Jahre in den Lagern eingesperrt bleiben (im Schnitt wohl ca. 5 Jahre).
    In Eritrea ist also kaum Frieden, bestenfalls wird etwas weniger geschossen.
    Im Hebräischen gibt es das Wort „Shalom“. Das bedeutet „Frieden“, meint aber wesentlich mehr, nämlich auch „Wohlbefinden“; „Shalom“ meint also mehr als „nur gerade mal kein Krieg“.

  54. Befindet sich ein Mensch in akuter Lebensgefahr, so ist es die Pflicht eines jeden ihm zu helfen.
    Die Umstände, wie er in diese Situation gelangt ist und ob er sie selbst herbeigeführt hat, spielen in diesem Augenblick nicht die geringste Rolle. Ob er in Eritrea oder am Lutherplatz gewohnt hat, ist so etwas von egal. (@Ecki)
    Die Rettung eines Menschenlebens ist eine super Sache und verdient Respekt und Anerkennung.

    Nun endet allerdings meine Euphorie, denn rein zufällig deckt sich der nächste sichere Hafen mit der Reiseroute der Geretteten, weil … Überraschung … an der gesamten nordafrikanischen Küste ist kein einziger sicherer Hafen (nach eigener Definition) zu finden ist. Wenn ich mich nicht irre, reicht es da schon aus, wenn ein nordafrikanischer Staat die Aufnahme von Geretteten verweigert, um kritiklos in den Kreis der unsicheren Häfen aufgenommen zu werden. Anders sieht es da schon aus, wenn sich im wesentlich weiter entfernten Europa keiner findet. Das sind dann natürlich nicht automatisch unsichere Häfen, sondern böse rechtspopulistische Menschen.

    Und selbstverständlich bin ich Schuld am Sterben im Mittelmeer, in dem ich in meinem Keller einen florierenden Waffenexport betreibe und erst gestern meine letzte Kolonie in die Selbständigkeit entlassen habe.

    Bleibt nur noch kurz zu erwähnen, dass mit der Ankunft der Geflüchteten in Europa kein einziges Problem gelöst ist. Nur ein Bruchteil bekommt Asyl, der Rest muss zurück. Ein Teil dieser Menschen findet sich dann vor der Scheune wieder. Und wie das so ist (lt. @ Seldon) führen enttäusche Erwartungen automatisch zu strafbaren Handlungen. Ist auch nicht ganz so schlimm (lt. @Anton) weil es sind ja Männer und die sind nun Mal sowieso krimineller als Frauen.

    Fazit : eine populistische Veranstaltung, die mit gekonnter rhetorischer Verknüpfung einer zu tiefst humanistischen Angelegenheit (Lebensrettung) und einer gratis Überfahrt für Lemminge in die EU ( jetzt Seebrücke ) das Gefühl hinterläßt ein guter Mensch zu sein.

    In diesem Sinne
    Für Frieden und Sozialismus

  55. Bekanntermaßen habe ich beruflich seit mehreren Jahren mit Flüchtlingen aus Eritrea zu tun.

    Na dann kannst du uns ja sicher berichten, was aus deinen Flüchtlingen über die Jahre hier so geworden ist. Gesetzestreue Bürger mit Schulabschluss, Ausbildung, Studium, Arbeit und natürlich guten Deutschkenntnissen?

    ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem Flüchtlingsheim warst oder auf H4-Niveau gelebt hast

    Ja und ja.

  56. @ nickibude:

    „Wenn ich mich nicht irre, reicht es da schon aus, wenn ein nordafrikanischer Staat die Aufnahme von Geretteten verweigert, um kritiklos in den Kreis der unsicheren Häfen aufgenommen zu werden. “
    Hä? Was sollte denn ein Schiff machen, wenn ein Land sich weigert, die Flüchtlinge aufzunehmen? Illegal dort einfahren und die Leute an Land werfen? Wenn das Land sich weigert, weigert es sich. Das ist zwar scheiße, aber was soll der Kapitän denn dann machen? Da ist es egal, ob der Hafen nicht als sicher gilt.

    Menschen als Lemminge zu bezeichnen, ist widerwärtig, unterste Schublade.

    Was folgt denn aus der Kritik, dass Menschen zu uns kommen, die letztlich keine Bleibeperspektive haben? Manche von denen werden kriminell. Was sollen wir machen? Prophylaktisch alle ersaufen lassen, es könnten ja potentielle Straftäter darunter sein? Dieses Thema hat keine einfachen Lösungen.

  57. @Andreas (30. Juli 2018 at 18:44 ): Was soll das? Jeder fünfte Dresdner hat bei der letzten Bundestagswahl trotz diskriminierender Positionen im Programm und einer menschenverachtenden Sprache die AfD gewählt – erst mal an die eigene Nase (von Deutschen) fassen, bevor man auf andere schielt.

  58. @ein anderer Stefan
    Sichere Häfen:
    Als vor kurzem Italien und Malta dicht machten und die Seenotretter auf der Suche nach einem sicheren Hafen auf dem Mittelmeer herum irrten und nun selbst in Gefahr gerieten, da war die Aufregung groß. Da waren die Europäer noch mehr Schuld an jedem Ertrunkenen. Nicht die Nordafrikanischen Häfen welche schon länger dicht gemacht hatten.
    Da war Nix mit
    Zitat:
    „Hä? Was sollte denn ein Schiff machen, wenn ein Land sich weigert, die Flüchtlinge aufzunehmen? Illegal dort einfahren und die Leute an Land werfen? Wenn das Land sich weigert, weigert es sich. Das ist zwar scheiße, aber was soll der Kapitän denn dann machen? Da ist es egal, ob der Hafen nicht als sicher gilt.“

    Wenn auch nur die 50 % ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass die abgebildeten überfüllten Schlauchbote unbeschadet ohne fremde Hilfe alle in Europa ankommen, dann nehme ich die Lemminge zurück und entschuldige mich hiermit. Ansonsten weigere ich mich hartnäckig Afrikaner für so bescheuert einzustufen, dass sie das ernsthaft glauben. So etwas zu behaupten ist für mich purer Rassismus.

    Wenn ein Teil der Gäste Ihre Gastgeber beklauen, vergewaltigen, mit Dogen handeln usw. das ist für mich
    Zitat „widerwärtig, unterste Schublade.“

    Wie die Probleme zu lösen sind weiß ich auch nicht. Aber mit der Trommel um den Block ziehen und populistisch eine Seebrücke zu fordern halte ich nicht besonders zielführend.
    Wer eine realistische Lösung parat hat, sollte sich melden und schnellstens Politiker werden.

  59. Der Gutachter im Lifeline-Prozeß auf Malta hat Anfang der Woche im Wesentlichen die Vorwürfe gegen den Verein und den Kapitän bestätigt. Es ging u.a. um die Registrierung des Schiffes und die Qualifikation des Kapitän. Es wird hier also eine offensichtlich kriminelle und betrügerische Organisation durch einige Foristen verteidigt.

  60. @nickibude: Trommel und Block gefallen mir gut! ;) Das trifft es ganz gut.

    Was mir immer wieder auffällt: keiner der hier schreibenden Lebensretter scheint sich z.B. für die Rohingya zu interessieren. Der Bürgerkrieg im Jemen kommt auch zu kurz. Auch gibt es keine Demos für oder gegen die Regierung Venezuelas. Zumindest gab es mal ein paar Kommentare zum mutmaßlichen Frieden zwischen Eritrea und Äthiopien. Die Drogentoten in Mexiko kommen hier auch nicht an. Oder der Grenzzaun zum Donald.

    Es gibt keine Demos, keine oder wenige Artikel (Anton, Du darfst mich gern mit Links bombardieren, die mir das Gegenteil beweisen sollen;)) oder ähnliches.

    Da wird doch nicht etwa mit zweierlei Maß gemessen oder? ;)

    Was zeichnet die Jungs in den Booten aus, die Ethnie des Monats zu werden? Warum wird ausgerechnet für die demonstriert und für alle anderen nicht?

    Versteht mich nicht falsch, sie sollen gerettet werden, ganz ohne Ausnahme. Möglichst auf dem kürzesten Weg.

    Ich habe allerdings immer wieder das Gefühl, dass es schon sehr nach Medienwirksamkeit entschieden wird. Aktuell sind eben die Bootsflüchtlinge ein sexy Thema, um damit hausieren zu gehen. Das ist schon ganz schön starker Populismus. Und irgendwie dann doch ähnlich zu den Minderbemittelten, die montags für eine, in ihren Augen bessere Welt demonstrieren.

    Was bleibt nach der Demo für Lifeline? Außer die „ich habe mitgemacht und bin jetzt Lebensretter“-Sprüche? Spendet, engagiert euch, geht in die Länder, verbessert die Welt – aber labert nicht so viel darüber. Das mache ich ja schon. ;)

    Und jetzt spüre ich, wie der Puls den Blogbetreibers in die Höhe schnellt. Anton, ein kühles Bier für Dich auf meine Rechnung. :)

  61. @nickibude: Es gibt Berichte, dass die Flüchtlinge mit Waffengewalt in die Boote gezwungen werden, nachdem die Schlepper ihnen das Geld abgeknöpft haben. Es ist vollkommen richtig, niemand der bei Verstand ist, würde sich in so ein Gummiboot begeben. Den Schleppern ist aber völlig egal, was aus den Menschen wird – Geld her, Menschen weg. Denen ist auch egal, ob da draußen Schiffe sind, die die Menschen retten. Sieht man ja an den Zahlen der Toten, die aus dem Meer gefischt werden, seit die Rettungsaktionen nicht mehr laufen.

    Dass die Nordafrikaner keine Schiffbrüchigen aufnehmen, ist nun nichts neues. Wenn jetzt Italien und Malta sich weigern, diese Menschen aufzunehmen, haben sie eine Mitverantwortung dafür, wenn es diesen Menschen schlechter geht, weil sie gegen internationale Abkommen verstoßen.

    Die Straftaten hierzulande sind ein ganz anderes Thema. Dafür gibt es Gesetze. Und ehrlich gesagt, gehen Straftaten zunächst das Opfer, den Täter und deren Umfeld etwas an, und sonst erstmal niemanden. Kriminalprävention ist ein anderes Thema, aber auch das wird man nicht in einer öffentlichen Diskussion per Volksentscheid klären können.

    @ so oder anders: Was Reisch selber erzählt und zeigt, vermittelt ein anderes Bild: https://twitter.com/ClausReisch/status/1024354555792908288 Kurz gesagt, hält er die Schiffspapiere und seinen Führerschein in die Kamera (in leider schlechter Qualität) und erläutert, was dort zu sehen ist. „Kriminell und betrügerisch“ ist eine starke Vorverurteilung, die ich erbärmlich finde.

    @ Felix: vielleicht betrifft uns das Schicksal der Flüchtlinge im Mittelmeer deswegen so stark, weil es quasi vor der Haustür passiert. Schon die Flüchtlinge, die Algerien in die Wüste schickt, tauchen bestenfalls als Fußnote auf. Vielleicht ist es auch deswegen so ein großes Thema, weil Europa hier unmittelbar und mit vergleichsweise geringem Einsatz helfen kann. Das ist bei den anderen Themen deutlich schwieriger. Und es ist nun mal so: je näher an uns dran etwas passiert, desto eher bewegt es uns.

  62. @ ein anderer Andreas:
    Es wurden folgende Vorwürfe durch den Gutachter im Wesentlichen bestätigt:
    Erstens: Das Schiff wurde im niederländischen Register für Sportboote registriert.
    Zweitens: Das Kapitänspatent des Herrn Reisch gilt nur für küstennahe Bereiche bis 30 Seemeilen zur Küste.
    Solche Papiere kann man natürlich mit schlechter Qualität ins Netzt stellen.

  63. @So oder anders: Bitte nicht weiter falsche Infos verbreiten. Reicht, wenn das fast alle Medien gestern getan haben. Reisch verfügt offenbar über den Sportseeschifferschein, der berechtigt zum Führen von Yachten mit Motor und unter Segel in küstennahen Seegewässern (alle Meere bis 30 Seemeilen vom Land sowie die gesamte Ost- und Nordsee, Ärmelkanal, Bristolkanal, Irische und Schottische See (nicht: Scotiasee), Mittelmeer und Schwarzes Meer). Quelle: Siehe hier.

    Ob seine Handlungen vor Ort nicht den Bestimmungen gemäß waren, entscheidet das Gericht.

  64. @ein anderer Stefan
    „Die Straftaten hierzulande sind ein ganz anderes Thema. Dafür gibt es Gesetze. Und ehrlich gesagt, gehen Straftaten zunächst das Opfer, den Täter und deren Umfeld etwas an, und sonst erstmal niemanden.“
    Das ist ja mal eine steile These! Respekt!

  65. @ein anderer Stefan
    Zu gegeben, es fällt mir schwer bei Ihrer Argumentation sachlich zu bleiben.
    Selbstverständlich spreche ich Ihnen nicht das Recht ab, zu glauben was am besten in Ihr Weltbild passt. Machen wir eigentlich alle.
    Problematisch ist aber dann schon, wenn die Logik auf der Strecke bleibt.

    … die schlepper zwingen die Geflüchteten mit Waffengewalt eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen für die sie schon bezahlt haben.
    Sind das jetzt Berichte oder Tatsachen? Und spricht sich das nicht herum?

    „… Dass die Nordafrikaner keine Schiffbrüchigen aufnehmen, ist nun nichts neues … “ Die Europäer haben dagegen einen Mitverantwortung weil sie gegen internationale Abkommen verstoßen. Gelten diese Abkommen nicht für Nordafrika.

    „… und ehrlich gesagt, gehen Straftaten zunächst das Opfer, den Täter und deren Umfeld etwas an, und sonst erstmal niemanden …“
    Wollen Sie damit sagen, dass Straftaten in Ihrem Umfeld egal sind, aber eine Mitverantwortung für die Ertrinkenden im Mittelmeer besteht.

    Mein Fazit :
    Internationale Abkommen gelten auch in Nordafrika,
    Gäste bestehlen (in meinen Wertevorstellungen) nicht ihre Gastgeber,
    Verbrechen / Straftaten betreffen nicht nur Täter und Opfer,
    der Zwang zur Inanspruchnahme einer bezahlten strafbaren (nicht einklagbaren) Dienstleistung ist vollkommen unlogisch und spricht sich weshalb nicht herum ?

    Ich möchte vermeiden, dass ich mich auch auf diese unsachliche Ebene begebe. Damit beende ich hier meinerseits die Diskussion

  66. Nur weil ich heute über eine Ansicht von Tätern und Opfern innerhalb einer Gesellschaft und dem Umgang damit gestoßen bin.

    Reporter:“Herr K. In ihrem Viertel gibt es täglich Übergriffe auf A-Personen! Sehen Sie ein Problem?“
    K:“Nö, weil ich gehöre zu den G-Personen. Und mal ehrlich gesagt, gehen Straftaten zunächst das Opfer, den Täter und deren Umfeld etwas an, und sonst erstmal niemanden. Ich habe damit kein Problem!“
    Reporter:“Ja aber die …“
    K:“Alles kein Problem. Geht Täter und Opfer und das Umfeld beider an. Mich also nicht! Ich gehöre nicht dazu.

    Achtung. Gewollt überspitzt!

    Reporter:“Und die Züge?“
    K:“Sache von Tätern & Opfern. Ich nicht, ich bin raus Erstmal Abendbrot. Und so oder so: Verpiss dich!“

  67. Vielen Dank fürs Mißverstehen. Plötzlich tun alle so, als wären alle Straftaten, die irgendwo passieren, für die gesamte Gesellschaft relevant. Wenn aber (Entschuldigung für das klischeehafte Beispiel) im Trinkermillieu einer den anderen für 10 Euro absticht, interessierts doch ehrlich gesagt keine Sau. Da ist nämlich genau die Haltung, die Ihr mir hier vorwerft, zu beobachten: „Ist nicht meine Gruppe, betrifft mich nicht“. Aber wenn Ausländer zu Straftätern werden, ist das plötzlich von allgemeinem Interesse und eine gesamtgesellschaftliche Krise – ja, nee, is klar. Erzählt mir mehr. Doppelmoral much?

    Im übrigen habe ich das ja schon relativiert. Es betrifft zunächst Opfer, Täter und Umfeld. Mit Umfeld habe ich einen bewußt unscharfen Begriff gewählt. Ich hatte auf das Thema Kriminalprävention ja auch schon angesprochen. Wenn sich aus bestimmten Straftaten eine gesamtgesellschaftliche Relevanz ableiten läßt, etwa weil bestimmte Opfer- oder Tätergruppen oder Taten statistisch auffällig werden, muss man das untersuchen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Jetzt aber rumzutönen und diese oder jene Gruppe als Straftäter zu diskriminieren (zur Erinnerung: Sippenhaft ist abgeschafft, und ein Verbrechergen gibt es nicht), hat nichts damit zu tun, was Straftaten für die Gesellschaft bedeuten, und wie man diese möglichst verhindert.

    @nickibude: Woher soll ich wissen, warum die brutalen Machenschaften der Schlepper (und die Verhältnisse in Libyen) die Menschen nicht davon abhalten, es weiterhin zu versuchen? Woher sollte ich beurteilen können, ob sich so etwas herumspricht oder eben nicht? Die (durch die Medien verbreiteten) Fakten und die Augenzeugenberichte vermitteln das Bild, dass nach wie vor viele Menschen über Libyen den Weg nach Europa suchen (was sich ganz aktuell offenbar nach Spanien verlagert). Warum die das tun, müssen Sie sie schon selber fragen. Die Fakten sagen, sie tun es. Darauf kommt es an, wenn wir von Seenotrettung sprechen.

    Ob die afrikanischen Staaten sich an internationale Abkommen halten, weiß ich nicht. Es gibt offenbar auch keine wirksamen völkerrechtlichen Zwangsmittel. Völkerrecht basiert oft auf dem guten Willen der Beteiligten. Aber das ist ja keine Entschuldigung, einem solchen schlechten Beispiel Folge zu leisten. Im juristischen Sinne gibt es keine Gleichheit im Unrecht, nur weil x für ein begangenes Unrecht nicht belangt wird, kann sich y trotzdem nicht darauf berufen.

    Lesehilfe: Wie Sie schon zitieren, schrieb ich, dass Straftaten zunächst Täter, Opfer und deren Umfeld angehen. Das schließt schon aus, dass Straftaten in meinem Umfeld mir egal sind, wenn sie mich in irgendeiner Weise tangieren. Wie Sie dann zu der Frage kommen, ob mir das egal sei, erschließt sich mir nicht.

    Ich wünsch noch ein angenehmes Leben.

  68. Triggerwarnung an die Realitätsverweigerer hier: Nicht weiterlesen!

    „Kein voll beladenes Schlauchboot schafft es aus eigener Kraft von Libyen nach Europa. Das war allen klar, die in jener besagten Juninacht zur vermeintlich letzten Etappe aufbrachen.“

    „Würde keine Hilfe kommen, wäre das der sichere Tod. Aber die Schleuser hatten versprochen, dass Hilfe kommen würde.“

    https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-08/seenotrettung-fluechtlinge-mittelmeer-lifeline-portugal/komplettansicht

  69. @Lenbach
    Danke, recht aufschlussreich – ohne Rettung wären die Geflüchteten jetzt also tot. Das ist sicher im Interesse der Hilfeverweigerer (?)

    Aber was geht uns fremdes Leid an, hervorgerufen zwar durch unsere Art (systembedingt, also nicht zwangsweise die Schuld jedes einzelnen) die Ressourcen der dritten Welt und er gesamten Erde jedes Jahr mehr zu überziehen und nicht fair zu teilen! Hauptsache die fetten Alufelgen blitzen für den Kurztrip zur Schule, das Smartphone ist immer auf dem neuesten Stand und was können wir schon dafür, dass unsere Holzkohle für die Grill-Steaks aus den gefährdeten Tropenwäldern kommt :/ Unsere Kinder sollen es schließlich mal besser haben.
    Natürlich können wir nichts für die momentanen Verhältnisse in Libyen. Wir können auch nicht die ganze Welt aufnehmen – nein – aber wir können Menschen vor dem Verhungern, verdursten und ertrinken retten. Was spricht dagegen?

  70. Danke für nichts! Was will @Lehnbach damit gesagt haben? Für nichtssagende Artikel der Zeit habe ich eigentlich keine Zeit und auch diese genommene, war wieder verschwendet. Diese Zeit muss sich also niemand nehmen, denn es wird nichts wesentlich Neues gesagt, was diese beiden Beispielsätze, hervorgehoben von @Lehnbach sehr schön andeuten. Das letzte Wort im Link („Komplettansicht, von was?“) ist doch schon dreist verlogen und meine Kotze umarmt mich.

  71. Ich unterstelle jetzt mal, dass Lenbach hier mit den beiden Zitaten aus dem Artikel irgendwie darauf abzielt, dass 1. die Flüchtlinge wissen, dass die Boote nicht seetauglich sind, aber trotzdem einsteigen, und das 2. das deswegen so läuft, weil die Schleuser auf die Helfer im Mittelmeer verweisen, also davon ausgehen, dass die Flüchtlinge schon aufgelesen werden. Diese beiden Hinweise kann man so lesen, dass damit der vermeintliche Pull-Effekt belegt werden soll.

    Wer dazu mal einen Augenzeugen hören will, schaut mal hierhier:
    https://twitter.com/BuzzFeedNewsDE/status/1022174885165129729

  72. @Anton

    Keine Ursache. Ich wußte, daß Dir der x-te Tränendrüsenartikel zum Thema gefallen würde.

    @Karschti (oder Torsti?)

    Ich habe noch nie in meinem Leben ein Smartphone oder (bis auf zwei Jahre) ein Auto besessen, noch grille ich. Das können nicht viele Leute von sich sagen, behaupte ich mal.

    Und daß unser strammer Kämpfer für`s Proletariat (also für sich selbst) HinzundKunz wegen des Wortes „Komplettansicht“, das er nicht einordnen kann, weil es nicht in seinen Hauspostillen vorkommt, gleich dermaßen überfordert „abkotzt“, ist dermaßen klischeehaft, daß man es sich gar nicht hätte ausdenken können. Danke!

    Was Ihr alle drei – wie zu erwarten – natürlich nicht verstanden habt bzw. verstehen wollt, ist, daß keiner der sog. „Flüchtlinge“ in diese Boote steigen würde, wären da nicht die sog. „Retter“. Das steht da nämlich im Endeffekt. Man müßte halt verstehen wollen. Ausgenommen H&K, der versteht wirklich nix.

  73. @Stefan

    Sehr gut, genau das habe ich damit sagen wollen. Wenigstens einer. Leider war Dein Kommentar noch nicht veröffentlicht, als ich geantwortet habe.

  74. Jetzt hat sich dieser senile Grönemeyer auch schon wieder geäußert. Wobei, ja, ich bin dafür.

    Bekämpft alle Rassisten. Rassist ist, wer alle Afrikaner für so dumm hält dass sie glauben würden, man könne mit nem Schlauchboot übers Meer fahren.
    Bekämpft alle Rassisten. Rassist ist, wer alle Afrikaner für geistig behindert hält und sie ohne ihre Zustimmung und Meinung entmündigt, ihnen verbietet, selbstbestimmt in den sicheren Tot zu gehen.
    Bekämpft alle Schlepper und Mörder. Schlepper und Mörder ist, wer mit dem Versprechen einer kostenlosen Überfahrt ins gelobte, heilige Land Tausende von Menschen in die Wüste und ins tiefe Wasser lockt und sich nen Scheiß darum schert, wieviele dabei drauf gehen.
    Bekämpft alle Völkermörder. Völkermörder ist, wer Familien zerstört und junge, tatkräftige Männer dazu ermutigt, die Alten und Schwachen zu verlassen und in ihrem hilflosen Elend zugrunde gehen zu lassen.
    Bekämpft alle Arschlöcher. Arschloch ist, wer anderen Leuten ungefragt fremde Leute in die Wohnung setzt und sie bepöpelnd dazu verpflichtet, diese jetzt lebenslang zu behausen und zu versorgen. Während die Arschlöcher sich selbst als „Retter“ bezeichnen und sich für die größten halten.

    Ja. Steckt die „Retter“ in die Produktion. Das ist das Einzige, wozu sie taugen. Und der einzige Ort, wo sie hingehören.

  75. @Lenbach: Viel interessanter finde ich tatsächlich, dass Du aus einem umfangreichen Artikel über menschliche Schicksale nur diese zwei Sätze herausziehst, um Deine These zu belegen. Den Rest dann als Trändendrüsenartikel abwertest. Wie eiskalt kann ein Mensch eigentlich sein?

  76. @Anton

    Natürlich findest Du das interessanter. Wie zu erwarten keine Stellungnahme zu den „zwei Sätzen“. Immer schön weiter Filterblase betreiben, die Du anderen vorwirfst. Das Modewort „empathielos“ war Dir dann doch zu platt?

  77. @Lenbach
    was Du und andere hier nicht verstehen wollen ist, dass die Flüchtenden schon lange in solche seeuntauglichen Boote gestiegen sind, b e v o r sich Organisationen wie Lifeline einschalteten – und dann ertranken.
    Auch, wie in ein anderer Kommentar schon erwähnt, sterben sehr viele bereits in der Wüste. Sie machen sich auf den Weg, ob ihnen geholfen wir oder nicht, egal. Sie nehmen den Tod in Kauf, anstatt weiter im Elend dahin zu siechen.

    Wer nicht helfen will lässt es eben bleiben. Aber sich gegen Helfer zu stellen und ihnen gar schlechte Absichten unterstellen ist unter aller Sau!

    Gruß Karschti (nicht Torsti)

  78. @Lenbach: Hättest Du meinen Link angeschaut, hätte klar werden können, dass ich Deine Absicht erkannt habe, aber Deine Schlussfolgerung ganz und gar nicht teile. Der so genannte Pull Faktor ist nach allem, was ich gelesen habe, unbewiesen. Es gibt Indizien, dass er schlicht Unsinn ist. Anders gesagt: Eine Verleumdung, um die NGOs zu diskreditieren.

  79. Wenn aber (Entschuldigung für das klischeehafte Beispiel) im Trinkermillieu einer den anderen für 10 Euro absticht, interessierts doch ehrlich gesagt keine Sau. Da ist nämlich genau die Haltung, die Ihr mir hier vorwerft, zu beobachten: „Ist nicht meine Gruppe, betrifft mich nicht“. Aber wenn Ausländer zu Straftätern werden, ist das plötzlich von allgemeinem Interesse und eine gesamtgesellschaftliche Krise

    Wenn sich die Typen am Koreanischen Platz wiedermal gegenseitig abstechen, interessiert das genauso wenig.
    Wenn aber unbeteiligte Leute überfallen und Frauen belästigt werden, dann interessiert das natürlich durchaus. Die Polizeimeldungen dieses Wochenende (http://www.dnn.de/Dresden/Polizeiticker/Vier-Raubueberfaelle-halten-Polizei-in-Atem) sprechen ja wieder Bände.

  80. @ Andreas: Die Polizeimeldung nehme ich zur Kenntnis. Und? Es ist dreimal von als „ausländisch beschriebenen“ Tätern die Rede. Was beweist das, außer dass die Opfer die Täter so beschrieben haben? Welche Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen? Welche Konsequenzen für die Gesellschaft hat das? Wer ist jetzt gefragt, was genau in diesen Fällen zu unternehmen?

    Und vor allem: Was hat das mit der Seenotrettung im Mittelmeer zu tun? Eigentlich nichts, es sei denn, man unterstellt bei derlei Meldungen automatisch, es handele sich um Menschen, die man dort gerettet hat, die dann hierher gekommen sind und nun hier Straftaten begehen. Ein Kausalzusammenhang zwischen Seenotrettung und Straftaten von „ausländisch beschriebenen“ Tätern läßt sich da wohl kaum nachweisen. Es sei denn, man unterstellt, dass alle dort Geretteten Kriminelle sind, die nur nach Europa wollen, um hier Straftaten zu begehen. Kann man machen. Dann darf man aber auch nicht jaulen, wenn man dann als Rassist bezeichnet wird, nichts anderes ist das nämlich.

    Und bevor es wieder jemand mißversteht: Nein, ich nehme niemanden in Schutz, der hier Straftaten begeht. Das liegt mir fern. Für Menschen, die Straftaten begehen, gibt es Gesetze, die hier Konsequenzen festlegen. Über das genaue Maß entscheiden Gerichte, aus gutem Grund. (Hätten wir Volkstribunale in Gerichtsverfahren, wäre die Todesstrafe schon lange wieder eingeführt…)

  81. Mir gefällt auch nicht alles, was in der Welt passiert, aber jeder einzelne hat die verdammte Pflicht sich selbst und allen anderen gegenüber die Menschlichkeit zu bewahren. Daher sind Dinge die anderen Menschen an Leib und Leben gehen einfach nicht zu tolerieren.

    Dazu habe ich auch ein schönes Zitat von Joschka Fischer:

    „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

  82. Hallo Alexander, dieses Zitat von Fischer ist nicht echt. Es bringt der Sache nichts, mit erfundenen Zitaten Erregung zu schüren, das tut die Realität schon selbst gut genug.

  83. Ich habe ein bisschen Angst vor der europäischen Küste in Seenot zu geraten.Was soll ich denn bitte in Libyen? Oder funktioniert diese „Rettung“ nur in eine Richtung?

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