In schier unerträglicher Hitze berichteten gestern Abend die Vertreter des Büros für Urbanes Management (UMA) und des Stadtplanungsamtes über das Fortschreiten der Wohnumfelderneuerungsplanung. Wichtigste Themen waren die Gestaltung des Bischofsplatzes, der angrenzenden Grünfläche und die Querung der Fritz-Reuter-Straße.
Die Grünfläche am Bischofsweg, die derzeit hauptsächlich als Bauabladestelle und Hundetoilette dient, ist den Bürgern des Bogenviertels ein riesiger Dorn im Auge, ebenso die abgebrannte Ruine der ehemaligen Weinhandlung (Conradstraße 2). Für diese könnte es schon bald eine Lösung geben. Denn wie Jörg Morszoeck vom UMA mitteilte, möchte der Eigentümer des Grundstückes noch das Nachbargrundstück an der Fritz-Reuter-Straße 1 erwerben und die gesamte Fläche dann bebauen.
Für die Grünfläche wurden die Wünsche der Bürger zusammengetragen. Geträumt wird von Kunst, Springbrunnen, Beleuchtung und einem Kiosk. Aber bis die Bahn mit dem Bau der S-Bahn-Haltestelle nicht fertig ist, wird sich da wohl auch nichts ändern. Bekannt wurde, dass dann die Straße zwischen S-Bahn und Grünfläche künftig wohl wegfallen soll. Aber hier passiert voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Jahren erstmal nichts.
Passieren muss etwas beim Thema Querung der Fritz-Reuter-Straße, da die Kinder des Bogenviertels langsam ins Kindergarten- bzw. Schulalter kommen und die nächsten Einrichtungen im Hecht sind. Geplant ist daher eine Ampel am Bischofsplatz, die von der Haltestelleninsel zur Rudolf-Leonhardt-Straße führen soll. Damit ergänzt sie wunderbar den kürzlich errichteten Schilderwald an diesem Platz.
Ebenfalls kontrovers diskutiert wurde die Planung der Haltestelle „Friedensstraße“, dort soll sich überhaupt nichts verändern: keine Ampel, kein fußgängerfreundliches Plateau, nichts. Mit dem schönen neuen Asphalt auf der Fritz-Reuter-Straße könnte sie für Ein- und Aussteigende sehr gefährlich werden, befürchten die Anwohner. Etwaige Pläne, die Haltestelle weiter stadteinwärts zu verlegen, wurden aus Kostengründen verworfen.
Außerdem wurden die Standorte der Papier- und Flaschencontainer diskutiert, eventuelle Umgestaltungen der Rudolfstraße und der Friedensstraße vorgestellt. Es wird überlegt, in einigen Bereichen Quer- statt Längsparken einzuführen.
Was soll den das mit den vielen Ampeln bitte? Es hat sich ja nun an der Kreuzung Luisenstraße/Rothenburger klar gezeigt, dass eine Ampel die Straßenverhältnisse weder sicherer, noch den Verkehr und damit die Lärm,- und Abgasbelästigungen geringer macht. Etwas mehr Vertrauen in den Verstand und die Rücksicht der Verkehrsteilnehmer und etwas weniger Regelwirrwarr sollten gerade in der Neustadt und im Hecht eigentlich Anklang finden.
Danke für die Zusammenfassung an dieser Stelle! Hatte mir die Versammlung gestern eigentlich vorgenommen, mich aber in der Zeit verhauen.
Gut find ich, dass die Haltestellenverlegung zwischen die Helgoland- und Friedensstraße nicht mehr droht. Wo sie jetzt liegt, ist eh Parkverbot – an der vorgeschlagenen Stelle würden zig Stellplätze verloren gehen. Irgendwann werden wir dort wohl unsere Autos in die Luft hängen müssen… Die nächsten Monate bis September (hoffentlich!) werden schon schlimm genug werden.
Aber eines Tages werden die ganzen Baustellen im Hecht- und Bogenviertel ja mal abgeschlossen sein – oder!?
Dieser Schilderwald dort ist echt eine Hommage an Kafka. War das echt nötig?
Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Leider ist aber gerade die Fritz-Reuter-Straße für viele auch gerne mal eine Rennpiste und dazu zu Stoßzeiten extrem unübersichtlich für alle Beteiligten. Die Überquerung der Straße ist deshalb gerade rund um die Tram-Haltestelle Bischofsplatz regelmäßig durchaus gefährlich. Ich denke, die Situation ist schon wegen der Breite der Straße eine ganz andere als an der Ecke Louisen-Görlitzer-Rothenburger-Straße.
Meiner Ansicht nach könnte es, zumindest, wenn es eine Insel in der Mitte gäbe, aber auch gut ein Zebrastreifen statt einer Ampel sein. Aber das würden wahrscheinlich die Autofahrer nicht wollen, weil dann mehr gewartet werden müsste ;)
Nach Ansicht von Verkehrsexperten sind Zebrastreifen für Fußgänger ziemlich gefährlich, zumindest die ohne Mittelinsel. Siehe hier.
Darüber daß dieser Unsinn mit der Haltestellenverlegung vom Tisch ist, bin ich auch sehr froh.
Wäre für die Anwohner sicherlich sehr toll gewesen, den Krach der abbremsenden und anfahrenden StraBa in Zukunft direkt unter dem (Schlafzimmer)Fenster zu haben