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Revierleiter zu den bisherigen Einsätzen

Polizeieinsatz am Mittwochabend
Polizeieinsatz am Mittwochabend
Auch gestern Abend führte die Dresdner Polizei wieder einen Einsatz in der Äußeren Neustadt durch. Dabei wurden Bereiche des Alaunplatzes und der Alaunstraße kontrolliert.

Der Revierleiter Dresden-Nord, Polizeirat Matthias Imhof, ist grundsätzlich zufrieden mit den Einsätzen bisher. „Wir haben hier eine offene Anbieterszene, es werden Drogen verkauft, das wollen wir verhindern.“ Dabei gehe es der Polizei durchaus darum, die Drogen-Szene zu beunruhigen, jedoch nicht die Bewohner des Viertels.

Revierleiter Matthias Imhof
Revierleiter Matthias Imhof
Imhof, der seit knapp drei Jahren das Revier Nord leitet, sieht in der Drogenkriminalität den Nährboden für diverse Gewaltkonflikte. Bei den zahlreichen Einsätzen wurden auch Waffen und Drogendepots entdeckt und beschlagnahmt.

Bei den Maßnahmen der vergangenen Tage sind immer wieder verschiedene Menschen über einen längeren Zeitraum festgesetzt worden. Allerdings, so Imhof, sei zum Beispiel die Kontrolle am Dienstagabend an der Turnhalle nach etwas mehr als einer Stunde beendet gewesen.

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Keine Kontrolle nach Hautfarbe

„Wir kontrollieren nicht nach Hautfarbe oder Ethnie“, betont Imhof. Entscheidend sei der Aufenthalt an einem dieser als kriminalitätsbelastet eingestuften Orte* oder die Beobachtung von strafbaren Handlungen. „Wir machen das mit Augenmaß“, sagt der Revierleiter. Ob und wie die Kontrollen fortgesetzt werden, sagt er nicht.

Anti-Polizei-Graffito an der Alaunstraße
Anti-Polizei-Graffito an der Alaunstraße
Die Einsätze der Polizei stoßen aber auch auf Protest, so gab es am vergangenen Sonnabend eine Demonstration durch das Viertel und ein Graffiti-Sprüher hinterließ gestern Nachmittag eine Botschaft auf den Betonbänken am Scheunevorplatz. Ein Zeuge hatte jedoch die Polizei verständigt, die konnte den Komplizen des Sprühers, der die Tat gefilmt hatte, wenig später auf dem Bischofsweg festnehmen. Wie die Dresdner Polizei heute Vormittag mitteilte, dauern die Ermittlungen zu dem noch unbekannten Sprayer an.

Währenddessen hat der Scheunevorplatz-Verantwortliche, Olaf Hornuf, das Programm für die kommenden Wochen bekannt gegeben. Heute Abend singt der „Chor Spontan“ und am 30. August gibt es ein Poetry-Klavier-Konzert. Im September soll es dann mehrere Veranstaltungen pro Woche geben. Alle Infos dazu unter: vorplatz.blog.datenkollektiv.net


Nachtrag

Heute meldete die Polizei die Bilanz des gestrigen Einsatzes. Die Beamten kontrollierten 142 Personen. Im Ergebnis fertigten sie 16 Strafanzeigen, davon 13 wegen des Besitzes von kleinen Mengen Marihuana oder Amphetaminen. Unter den ausschließlich männlichen Tatverdächtigen im Alter von 23 bis 41 Jahren befanden sich sechs deutsche und fünf tunesische Staatsangehörige sowie ein Libyer und ein Syrer. Nach einem Hinweis durchsuchten die Polizisten die Wohnung eines Dresdners (35) auf der Marschnerstraße. Dort fanden die Beamten unter anderen
20 Cannabispflanzen und verschiedene Utensilien zur Aufzucht von Hanfpflanzen.

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Ein 33-jähriger Libyer hatte ein gestohlenes Handy dabei. Gegen ihn wird wegen des Verdachtes der Hehlerei ermittelt. Darüber hinaus wird sich eine 29 Jahre alte Deutsche wegen Beleidigung der Polizeibeamten verantworten müssen. Außerdem brachten die Beamten eine Frau (31) und zwei Männer (beide 32) in verschiedene Justizvollzugsanstalten, weil gegen sie Haftbefehle vorlagen.

Insgesamt waren 109 Bedienstete der Polizeidirektion Dresden und der Sächsischen Bereitschaftspolizei zum Einsatz.


Erläuterung

Nach Paragraf 19, Absatz 1, Nummer 2 des Sächsischen Polizeigesetzes, darf die Polizei die Identität einer Person feststellen, wenn sie sich an einem Ort aufhält, an dem erfahrungsgemäß Straftäter sich verbergen, Personen Straftaten verabreden, vorbereiten oder verüben, sich ohne erforderliche Aufenthaltserlaubnis treffen oder der Prostitution nachgehen.

Die Polizei hat in Sachsen insgesamt 61 solcher Orte klassifiziert, das ergab eine Anfrage der Grünen im Landtag. In der Neustadt sind das:

  • Albertplatz
  • Fußgängerbereich Bautzner Straße Hausnummern 1, 1a, 3, 3a, 5 bis zum Ende des Haltestellenbereichs an der Kreuzung Alaunstraße
  • Alaunstraße Hausnummern 1, 2, 3, 4, 5
  • Bereich des Artesischen Brunnens
  • Königsbrücker Straße Hausnummern 1, 2 a, 4, 4 a, 6, 6 a
  • Alaunstraße im Bereich der „Scheune“ (erweiterter „Scheune“-Vorplatz), umfasst den Bereich der Alaunstraße, Hausnummern 29 – 48 beginnend an der Einmündung der Böhmischen Straße über den „Scheune“-Vorplatz bis zur Kreuzung Louisenstraße
  • die Kreuzungsbereiche Katharinenstraße, Hausnummern 20, 21, 23 sowie Louisenstraße, Hausnummern 30, 31, 39
  • Bereich des Alaunplatzes, eingegrenzt durch die Tannenstraße-Alaunplatz-Kamenzer Straße-Bischofsweg 67-30 (gegenüber Kinderhaus Regenbogen, so dass die komplette Breite des Bischofsweges erfasst ist) und von da aus im rechten Winkel zur Tannenstraße
  • Kreuzung Rothenburger Straße/Görlitzer Straße („soziale Ecke“); der Bereich wird eingegrenzt durch die folgenden Adressen und umfasst den gesamten Bereich der Fahrbahn und des Gehweges auch gegenüber den Hausnummern: Görlitzer Straße 1-3, Rothenburger Straße 43 und 46, Louisenstraße 49 und 51

5 Kommentare

  1. Joar was soll man dazu sagen: sehr gut. Endlich passiert mal etwas im größeren Stil. Ab das nun dazuführen wird, dass weniger Drogenverkäufe und anderweitige Kriminalitätsdelikte vor der Scheune stattfinden, weiß ich nicht. Normalerweise gehen die Leute, dann einfach an einen anderen Ort. Solange es eine genügend hohe Nachfrage gibt, wird es auch immer Angebot e geben.

    Absolut lächerlich und NICHT für die Neustadt sprechend ist dieses Graffiti. Wie kann sich jemand, der in der Neustadt wohnt, lebt und seine Kinder großzieht, dafür aussprechen, dass die Polizei sich „verpi**sen“ soll? Findet der Sprüher die Zustände vor der Scheune und dem Café Europa in Ordnung? Ist das seine Ansicht von Freiheit? Also manchmal verliere ich den Glauben an die Menschheit.

  2. Wer diese Polizeimaßnahmen gut findet, den kann ich nicht verstehen! Total unverhältnismäßige Einsätze mit viel zu vielen Polizisten. Da wirst du einfach festgehalten und musst dich nackig machen, nur weil de im Viertel rum läufst, das kann es doch nicht sein! Personenkontrolle ok aber doch nicht alle, da muss man einfach mal bissl beobachten und sich die Verdächtigen raussuchen, das ist nicht so schwer diese Personen zu erkennen. Das sind doch immer die selben Gestalten, dafür braucht man keine Einheiten.

    Das neue grüne Graffiti an Katys Garage ist doch viel besser geworden ;)

  3. @Cristiano … und sich die Verdächtigen raussuchen.
    So einfach ist es schon lange nicht mehr.
    „Selbstbestimmte Nachbarinnen“ haben der Polizei jetzt schon „racial profiling“ vorgeworfen, obwohl unter den Straftätern Personen verschiedenster Nationen incl. Einheimische waren.
    Fehlten wahrscheinlich bei den Kontrollen noch Rentner und Inuit (Eskimos) um das Bild abzurunden.

  4. Mich würden mal die Verhältnisse zwischen Amphetaminen- und Marihuana-Delikten interessieren. Wahrscheinlich ist man nach dem Kiffen zu bräsig, um z.B. Fahrräder zu mausen.

Kommentare sind geschlossen.