Das Hechtfest 2018 ging gestern bis in die Nachtstunden, aber zu Ende. Ein Blick ins Porte sagt: leer. Ein Blick zurück sagt: voll schön!
Sektfrühstückstafeln
Den gestrigen Hechtsonntag läuteten wie jedes Jahr lange Sektfrühstückstafeln ein. Langsam kehrte Leben in die noch zuckenden Partytentakel des Vorabends zurück und hausgebackener Schokoladenkuchen so schwer wie Copernicium spendet ausreichend Energie für neue Rundgänge über die bereits vorbildlich blank geräumten Straßen.
Auf der Bühne des Tír na Nóg beklampfen Troubadoure mit Guiness-Timbre den jungen Tag und vor der He(s)chteck-Bühne bezaubert der Kinder- und Jugendzirkus Carivo Deluxe das große und kleine Publikum.
Faszinierend das Wandeln entlang der spektakulären Flohmarkt-Riffe – Berge und Aberberge aus Zeug. Die Shopping-Malls dieser Welt erscheinen überflüssig wie Montagmorgende nach dem Sonntagabend. Spielzeuge und Klamotten, Krimskrams, Firlefanz und Tinnef erfreuen die Menschen, die GENAU DANACH! schon immer gesucht haben. Zur Stärkung gibt es selbst gebackene Waffeln, Crêpes, Küchlein und Limonaden. Ein Basar wie aus dem Märchenwald.
Klitzekleine Festivalstimmung
Auf dem Hechtfett schunkelt man sich langsam in eine klitzekleine Festivalstimmung hinein. Junge und alte Kinder wirbeln Staub zu Jazzklängen auf, es gibt Wasser aus Kokosnüssen und einen spielsüchtigen Hund. Der Barkeeper gibt die Gummipferde frei und im hellen Sonnenlicht glänzt das Blech des Saxophons.
Weiter unten, vor der Tiki-Bar, singen die Goldkehlchen des Dresdner Kneipenchors Marterias Kracher Kids:
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Alle haben ’nen Job — ich hab Langeweile!
Keiner hat mehr Bock auf Kiffen, Saufen, Feiern
So ist das hier im Block, Tag ein Tag aus
Halt mir zwei Finger an den Kopf und mach:
Peng! Peng! Peng! Peng!
Um halb sieben sagt das Sandmännchen im Kellergewölbe des Antons Gute Nacht, während in Hinterhöfen gefüllte Timetables noch Konzerte von Bluesern und Jazzern ankündigen. So ist es, das Hechtfest und seine Schuppen-Truppen. Kleinteilig, subversiv, fantastisch. Bis nächstes Jahr, in alter Fische – pardon – Frische!
Ich fände es ja gut, wenn man die Mugge an das Publikum anpasst…Abends kann ja gern von der Bühne runtergebrüllt werden, aber wenn die Familien unterwegs sind? Einfach mal bisl entspannte Mugge zum Mitwippen und Tanzen für Familien… Stellt Euch mal vor, die kommen nicht mehr zum „Riesenflohmarkt mit Essständen“ — ach ne, heißt ha Hechtfest — dann wäre es sehr oft sehr leer dort.
Ach ja: Es war auch zauberhaft, heute morgen meine fahrradfahrenden Kinder durch die Scherbenmeere gen Schule zu manövrieren… Das wäre nach der BRN undenkbar – da kann man ja fast von der Straße essen – und das schon am sehr frühe Morgen…
Hallo Josefine, also ich habe am Montag gegen 06:45 Uhr auf der Rudolf-Leonhard-Straße Straßenreinigung gesehen.
Zum Glück ist der Geruch nach verschüttetem Alkohol und Erbrochenem so langsam aus der Straße verflogen. Aber am Montag war es richtig scheußlich auf den Spielplatz zu gehen. Das wieder in unseren Hauseingang gekotzt wurde, macht so gar keine Spaß…..