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Silhouette: Verwobene Schicksale

Im kommenden Jahr feiert  die Schneiderin Tatjana Löwen gleich zwei Jubiläen: 20 Jahre Deutschland und 10 Jahre Silhouette. Die aparte Dame legt nicht nur in ihrem Atelier Wert auf höchste Qualität, sondern sichert den Standard ihres Handwerks auch bei ihrer Arbeit im Prüfungsausschuss für angehende Meister-SchneiderInnen und als Mitglied im Gewerberat. Mit Nadel und Faden verwebt sie ihre eigene mit den Lebensgeschichten ihrer KundInnen.

Tatjana Löwen schneidert seit ihrer Kindheit
Tatjana Löwen schneidert seit ihrer Kindheit

Tatjana Löwen blättert behutsam die Seiten eines dicken Fotoalbums um. Jede Seite zeigt eine strahlende Frau in einem von ihr geschneiderten Kleid. Eine eingeklebte Stoffprobe gibt einen besseren Eindruck von der Beschaffenheit des Textils. „Jedes Kleid hat eine Geschichte“, sagt Tatjana Löwen, die sowohl mit vielen ihrer KundInnen, als auch mit ehemaligen PraktikantInnen und MeisterschülerInnen in einem freundschaftlichen Verhältnis steht.

Nähen in der Sowjetunion gelernt

Da ist das Kleid, das passend zu den Schuhen, in denen die Großmutter heiratete, geschneidert wurde. Ein Kleid, das Tatjana für eine Steampunk-Hochzeit entwarf und eines mit einem abnehmbaren Tüllrock, weil die Braut vor dem Altar pompös wirken und anschließend aber frei tanzen wollte. Für die Herren der Schöpfung kreiert sie passende Kleinteile wie Krawatten und Fliegen.

„Die Wünsche meiner Kundinnen inspirieren mich“, sagt Tatjana, die in der ehemaligen Sowjetunion bereits als Schülerin nähen lernte und sich danach erst zur Herren- und anschließend zur Damenschneiderin ausbilden ließ.

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Feine Spitze, fließende Stoffe
Feine Spitze, fließende Stoffe

Ihren Meistertitel bekam sie in Dresden verliehen. Bevor sie sich selbstständig machte, war sie in der Ladengalerie im Hof hinter dem THC-Headshop angestellt. Nach ihrem ersten eigenen Atelier im heutigen Stullenbüro zog sie 2011 in den Kunsthof.

Um den Hals ihrer Schneiderpuppen liegt Schmuck aus dem Atelier Ultramaringelb, gemeinsam mit dem Ballettstudio Espiral organisierte Tatjana 2015 eine Modenschau mit Live-Umstyling beim Palais Sommer und für die Komplettierung eines Outfits fragt sie bei Hutmacherin Jacqueline Peevski vom Japée an. „Man kann sich gegenseitig unterstützen“, bringt Tatjana ihre Einstellung auf den Punkt.

Tatjana Löwen hat ein Faible für changierende Stoffe im Atelier Silhouette
Tatjana Löwen hat ein Faible für changierende Stoffe im Atelier Silhouette

Aus ganz Deutschland erreichen Tatjana Aufträge, die nicht selten jahrelang verbinden. Kleider werden umgenäht oder aus gegebenen Anlässen mit Accessoires ergänzt. Vor kurzem schneiderte Tatjana gemeinsam mit einer ehemaligen Meisterschülerin deren Hochzeitskleid. Bewegende Momente.

Mode erlernen

Lehrlinge nimmt die Schneiderin nicht mehr auf. Dem Nachwuchs mangelte es am Willen und zu oft gestaltete sich das Miteinander in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend. PraktikantInnen dagegen bringt Tatjana ihr Handwerk bei. Meist sind es angehende ModedesignerInnen, deren Werdegang Tatjana aufmerksam verfolgt.

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Einer ihrer Schützlinge ist jetzt Designer für H&M. „Es ist gut, wenn ich weiß, dass Menschen mit einem Bewusstsein für Qualität in den großen Firmen arbeiten“, sagt sie. Gewissenhaftigkeit und Wertschätzung sind Werte, die sie in der Branche zunehmend vermisst.

Accessoires wie Ansteckblüten entstehen in Tatjana Löwens Werkstatt
Accessoires wie Ansteckblüten entstehen in Tatjana Löwens Werkstatt

Lieblingsmaterial: Seide

Die BRN spült besonders viele Gäste in den Kunsthof. Sogar Aufträge für Hochzeitskleider flattern spontan ins Haus. Zu Tatjanas Leidwesen überschallen die Bässe der Nachbarschaft die leiseren Töne. „Es ist mehr ein bunt gegeneinander, als ein bunt miteinander“, sagt sie. In einem Jahr ließen die dröhnenden Boxen des DJs ihre Fensterscheibe reißen.

„Vorher spielten drei internationale Musiker an drei Schlagzeugen“, erzählt sie. „Das war klasse!“ Danach allerdings sprengte die Musik aus der Konserve das Maß. Am Wochenende genoss sie es deshalb über das Hechtfest zu schlendern. „Das ist so, wie die BRN früher mal war.“

Mit zarter Hand präsentiert sie die weichen, fließenden Stoffe ihrer Kreationen. Seide gehört zu ihren Lieblingsmaterialien, handvernähte Spitze verleiht den Kleidern Zartheit und Eleganz. Das rote Samtkleid vor ihrem Geschäft gehört zu den Klassikern und ist zum Aushängeschild geworden. Es gehört zur Boutique wie zufriedene KundInnen, die sie auf der Straße grüßen. „Wenn es so ist, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.“

Atelier und Boutique Silhouette

Die Nähnadel, Markenzeichen der Silhouette
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