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32.000 neue Fotos für das Stadtarchiv

Das Stadtarchiv Dresden ist seit gestern um 32 000 digitale und analoge Fotografien reicher. Die Bilder stammen von Professor Jörg Schöner und dokumentieren öffentliche Bauvorhaben der Stadt Dresden und des Freistaates. Unter anderem umfassen die zwischen 1973 und 2016 aufgenommenen Fotografien den Wiederaufbau von Frauenkirche und Taschenbergpalais sowie Industrie- und Werbefotografien aus den Jahren vor 1989.

Prof. Jörg Schöner, Annekatrin Klepsch, Thomas Kübler
Prof. Jörg Schöner, Annekatrin Klepsch, Thomas Kübler

„Nach langem Handeln und Ringen“, sagte der Direktor des Stadtarchivs Thomas Kübler feierlich, hätte Fotograf Professor Jörg Schöner in die Übergabe seines Archivbestandes eingewilligt. Es sei ein außerordentlicher Glücksfall, einen voll zugänglichen, d. h. komplett nach Projekten geordneten und überwiegend digitalisierten Bestand übernehmen zu können. Eine Darstellung aus eigener Perspektive ließ sich Schöner nicht nehmen: Auf sein Angebot, dem Stadtarchiv die komplette Dokumentation der Frauenkirche zu vermachen, hätte Kübler zu seiner Überraschung ablehnend reagiert. „Aber er wollte nicht nur die Bilder der Frauenkirche, er wollte sie alle“, ergänzte Schöner lächelnd.

„Dass das Konvolut jetzt in das Archiv übergeht, ordnet sich schön in das Jahr des kulturellen Erbes ein“, sagte Annekatrin Klepsch (Linke), Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus. Sie freue sich, das Werk gesichert und für die Nachwelt erhalten zu wissen. Speziell die Dresdner Bauwerke aus dem typischen Sandstein hätten einen hohen Identifikationswert für die Stadt. Die Fotozeugnisse, so Klepsch, seien zudem wichtiges Dokumentationsmaterial. Mit ihnen überlasse Schöner außerdem einen Teil seines künstlerischen Œuvres.

Militärhistorisches Museum im Bau. Foto: Jörg Schöner
Militärhistorisches Museum im Bau. Foto: Jörg Schöner

Jörg Schöner wurde am 6. August 1944 in Dresden geboren. Sein Großvater war Grafiker, seine Mutter Fotografin. Im Anschluss an seine Fotografenausbildung diplomierte er 1983 mit einer Dokumentation der Görlitzer Altstadt an der HfGB Leipzig.  Zwischen 1996 und 2013 lehrte er am Lehrstuhl für Darstellungslehre der TU Dresden Fotografie für Architekten, seit 1995 ist er Mitglied im Bund Freischaffender Fotodesigner.

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Digitalisierung und Makrofotografie

Jörg Schöner gehörte nach eigener Aussage nicht zu den Fotografen, die der Analogfotografie nachweinten. Seine Dunkelkammer schloss er am 1. Mai 2005 mit der Perspektive auf neue Wege der Datensicherung und präzisere Fotografie erleichtert zu. Bereits seit 1992 hatte er sich bemüht, eigene Wege der digitalen Datensicherung zu finden und sich mit selbst geschriebenen Programmen beholfen. Der postale Transfer seiner zahlreichen Bilder zu Auftraggebern und Zeitungen sei mühselig und wenig ressourcenschonend gewesen. Zudem lag ihm am Herzen, seine Fotografien vor dem Verfall zu schützen. Bei den voranschreitenden technischen Entwicklungen blieb er immer am Puls der Zeit, was seine Lehrtätigkeit an der TU authentisch und spannend gemacht habe.

Besonders im Bereich der Makrofotografie eröffneten sich mit der Digitalisierung neue Möglichkeiten. Schöner berichtete, wie er die Objekte des Grünen Gewölbes ablichtete und die Abzüge zwanzigfach vergrößerte. Seine Fotografien begleiteten Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen in Shanghai, Doha und Seoul. „Auf den Fotos kann man erkennen, wo der Feinschraubendreher Dinglingers an einer winzigen Schraube beim Abrutschen einen Grat hinterließ“, verbildlicht er die Genauigkeit der Arbeiten.

Zum Bestand zählen außerdem Luftbildaufnahmen der Jahre 1992 bis 2011, auf denen sich bauliche Veränderungen der Dresdner Innenstadt nachvollziehen lassen. „Damals mietete ich mir einen Hubschrauber. Man hatte bis 1992 quasi Narrenfreiheit, bis einige zu keck wurden und die Flughöhen angepasst wurden. Auf Höhen von 250 Metern ist es zu dunstig für klare Bilder. Das Drohnengeschäft überlasse ich den Kollegen.“

Im September 2019 ist eine Ausstellung mit ausgewählten Werken im Stadtarchiv geplant. Aktuell arbeitet Jörg Schöner an der Herausgabe eines Bildbandes über seine Reisen durch Georgien und den Kaukasus. Ein Thema, das ihn seit 50 Jahren beschäftigt. Eine weitere Herzensangelegenheit ist ihm die Dokumentation der Stadt Görlitz, die sich „in so einem schönen Zustand wie seit 100 Jahren nicht“ befinde. Sein Ziel ist, wie bereits in Freiberg, alle Denkmalobjekte abzulichten.

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Jörg Schöner

Rohbau des Frauenkirchenaltars. Foto: Jörg Schöner
Rohbau des Frauenkirchenaltars. Foto: Jörg Schöner

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