Die USA bekommen immer stärkere Konkurrenz: China ist schon seit einiger Zeit die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, doch der Abstand zu dem derzeitigen Rangführer wird immer kleiner. Das liegt auch daran, dass in kaum einem Land die Wirtschaft so schnell wächst wie im Reich der Mitte. Mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern verfügt es über eine Kaufkraft, die kaum eine Nation ihm nachmachen kann. Getrübt wird dieser Glanz nur durch die politischen Probleme Chinas. So wird häufig die Kontrolle über die Medien und die fortschreitende Überwachung von anderen Nationen kritisiert. Trotzdem wird China immer interessanter auch für ausländische Investoren. Dieser Artikel skizziert, warum auch deutsche Anleger immer häufiger den Schritt ins Reich der Mitte wagen.
Einzug in die MSCI-Indizes
Die jüngste Nachricht, die das Herz deutscher China-Investoren höher schlagen ließ, war folgende: Die Festlandsaktien Chinas wurden Anfang Juni in den Morgan Stanley Capital International-Index – kurz MSCI – aufgenommen. Dieser Index enthält eine Reihe einflussreicher Indizes und ermöglicht es Investoren, sich über den Wert eines bestimmten Portfolios klarer zu werden. Die Folge davon: Milliarden von Dollar fließen nun in diese Wertpapiere, bereits in den verbleibenden sechs Monaten des Jahres 2018 gehen Experten von 22 Milliarden aus. Dabei ist das Potential noch nicht einmal völlig ausgeschöpft. Der Anteil der chinesischen Aktien, der in den Index eingeht, beläuft sich auf kaum mehr als fünf Prozent. Sollten später noch größere Anteile in den Index aufgenommen werden, müsste man noch größere Geldströme erwarten.
Tragende Bedeutung für den Schwellenländer-Index
Dass Anlagen in die aufgenommenen chinesischen Aktien unter diesen Umständen für deutsche Investoren hochinteressant sind, versteht sich von selbst. Wenn man sich ein genaueres Bild von den Investitionsmöglichkeiten an der Börse machen möchte, findet man mehr Informationen hier. Doch auch für andere Länder hat die Aufnahme der Aktien in den Index im Jahr 2018 eine weitreichende Bedeutung. China wird hiermit in den MSCI-Schwellenländerindex eingereiht und das öffnet den Aktienmarkt noch stärker für globale Kunden.
Chancen und Risiken für deutsche Anleger
Wie genau können nun deutsche Anleger von den Veränderungen auf dem chinesischen Aktienmarkt profitieren? Ganz einfach: Sie müssen stärker in chinesische Unternehmen investieren, die unter dem rasanten chinesischen Wirtschaftswachstum florieren. Denn diese Unternehmen – wenn sie mit A-Aktien in den Index eingegangen sind – nehmen schnell an Wert zu und werfen damit interessante Profite für die Investoren ab. In Folge der Aufnahme in den Index wird nämlich auch die Gewichtung der A-Aktien – im Gegensatz zu den Hongkonger H-Aktien – stärker. Einziger Wermutstropfen sind immer noch die prekären politischen Verhältnisse in China. So unterliegt die chinesische Wirtschaft nach wie vor einschneidenden staatlichen Einflüssen – dies beeinflusst nicht nur die Entwicklung der Betriebe selbst, sondern auch den Wert der Aktien; ein ungutes politisches Klima ist in der Regel sofort auf dem Finanzmarkt zu spüren. Zudem handelt es sich bei China Expertenangaben zufolge um einen hoch volatilen Markt. Die besten Investments gelingen demnach, wenn man die chinesische Bevölkerung und ihre Bedürfnisse kennt – und somit absehen kann, welche Produzenten an Bedeutung gewinnen werden. Ein Beispiel: Mit dem Anstieg der Kleinfamilien sind Aktien von Reiskocher-Produzenten wieder hoch im Kurs.