Am kommenden Sonntag öffnen zahlreiche Künstler in Dresden ihre Ateliers. Die Veranstaltung, organisiert vom Künstlerbund Dresden, findet nun schon zum 20. Mal statt. Dabei können die Besucher die Arbeitsräume von rund 100 Kunstschaffenden besichtigen. Neben der Gelegenheit, die Künstler am Ort ihres Schaffens persönlich kennen zu lernen und etwas über ihre Werke zu erfahren, kann man sich auch einen sehr guten Eindruck über deren räumliche Arbeitsbedingungen verschaffen.
„Es ist kein Geheimnis, dass der Immobilienmarkt in Dresden kräftig angezogen hat. Im Ergebnis bleiben Kunstschaffende auf der Strecke, die finanziell nicht dazu in der Lage sind, 10 Euro/Quadratmeter für ein Atelier zu bezahlen“, konstatiert der Geschäftsführer des Künstlerbundes, Torsten Rommel.
Die Atelierraumfrage ist eines der zentralen ungelösten Probleme, um Dresden auch zukünftig als attraktiven Standort für Akteure der zeitgenössischen Bildenden Kunst, Künstler*innen – und damit auch für Galeristen und Ausstellungsmacher – auf der bundesweiten Landkarte sichtbar zu halten. Absolventen der HfBK wandern stetig ab, genauso wie Galerien schließen.
Der Künstlerbund Dresden e.V. bemüht sich vor diesem Hintergrund seit langer Zeit darum, selber eine Immobilie als Atelierhaus zu betreiben, bislang jedoch ohne Erfolg. Das würde eine niedrige Grundmiete voraussetzen, um so bezahlbare Ateliers untervermieten zu können. Zudem darf der Eigentümer nicht die sogenannte „Option auf Umsatzsteuerzahlung“ in den Mietvertrag aufnehmen. Denn diese schließt eine Untervermietung des Künstlerbundes an Kunstschaffende aus, wenn diese der Kleinunternehmerregelung unterliegen, was bei den allermeisten der Fall ist.
Bilderbummel von 10 bis 18 Uhr
Am Sonntagvormittag können Freunde der Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie oder auch der Medienkunst und Performance durch das Dresdener Stadtgebiet bummeln und Ateliers und Werkstätten professioneller bildender Künstler begutachten sowie dort mit ihnen ins Gespräch kommen. Und vielleicht findet der eine oder andere vor Ort sein Lieblingsstück und kauft es gleich ein.
Einige Künstler haben sich für diesen Tag ein richtiges Programm ausgedacht. Es wird Lesungen, Musikdarbietungen, sowie Mitmachangebote und praktische Vorführungen von Kunsttechniken geben. Allein in der Neustadt öffnen mehr als 20 Ateliers ihre Türen. Unter anderem dabei: Castorp und Ollux, der Kunstkeller auf der Radeberger Straße, Antje Krohn und das Shudao-Studio für chinesische Kultur auf der Kamenzer Straße, Frank K. Richter-Hoffmann auf der Alaunstraße, Karen Kling in der Jägerstraße und Anne Rosinski in der Veränderbar auf der Görlitzer Straße.
Offene Ateliers
- Sonntag, 18. November, 10 bis 18 Uhr
- Kulturbeitrag: 2,- Euro, Kinder frei
- Weitere Infos und alle Ateliers unter: www.offene-ateliers-dresden.de
Künstlerbund Dresden
Der Künstlerbund Dresden e.V. besteht seit 1990. Er hat die Funktion des Berufsverbandes von Künstlerinnen und Künstler, die auf den Gebieten der Bildenden Kunst, meist freiberuflich, arbeiten. So vertritt er Kunstschaffende, die auf den Gebieten der Bildenden Kunst, meist freiberuflich, arbeiten. Der Verein ist Regionalverband des Landesverbandes „Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V.“ und gehört damit dem „Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler“ (BBK) mit Sitz in Bonn an. Mit über 500 Mitgliedern ist er einer der größten Berufsverbände der Bildenden Kunst in Deutschland.
Im Vereinssitz an der Pulsnitzer Straße 6 sind derzeit Bilder der neuen Mitglieder zu sehen. Die Ausstellung ist am Sonntag ebenfalls geöffnet. Dort startet um 10.30 Uhr ein geführter Rundgang durch Neustadtateliers mit der Künstlerbund-Geschäftsführerin Antje Friedrich. Um Voranmeldung wird gebeten an berufsverband@kuenstlerbund-dresden.de.