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Angeklagt wegen sexueller Nötigung

Der Angeklagte (Mitte) wird von zwei Justizbeamten abgeführt.
Der Angeklagte (Mitte) wird von zwei Justizbeamten abgeführt.
Landgericht Dresden, großer Verhandlungssaal. Verhandelt wird der Fall von Rami A., der im vergangenen Frühjahr zehn Frauen sexuell belästigt und bedrängt haben soll. Am Mittwoch, dem zweiten richtigen Verhandlungstag, werden Überwachungsvideos gezeigt und eine Polizistin sagt aus.

Die ganze Zeit sitzt der Angeklagte stumm und starr da. Plötzlich beginnt er zu zittern. Der Richter ordnet eine Pause an. Der Gutachter, Psychiater Holger Kloß, der den Prozess begleitet, soll den Angeklagten befragen.

Das Verfahren gegen den 33-jährigen Syrer gestaltet sich als schwierig. Zum Prozessauftakt im Oktober weigerte er sich, in den Verhandlungssaal zu kommen. Er wurde hereingetragen. Da der Richter eine psychische Erkrankung nicht ausschließen konnte, wurde das Verfahren vertagt. Nun wird es seit dieser Woche in Anwesenheit des Gutachters fortgesetzt.

Am Montag verlas die Staatsanwältin die Anklage und eine Ermittlerin der Kriminalpolizei schilderte ihre Erkenntnisse.

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Tatmuster erkennbar

Zwischen Februar und Juni soll ein Täter insgesamt zehn Frauen sexuell bedrängt und belästigt haben. Das Tatmuster war in den meisten Fällen ähnlich. Der Mann verfolgte die Frauen bis an ihre Haustür, drückte sie dann im Hausflur an die Wand und versuchte, sie zu begrapschen.

Die Serie an Überfällen in der Neustadt und im Hechtviertel hatte zu wilden Gerüchten geführt. Von mehrfachen Vergewaltigungen war die Rede. Soweit ist es jedoch nie gekommen. Möglicherweise auch, weil die Frauen sich aktiv wehrten, mit Schreien, mit Schlägen, mit Tritten. Der Täter flüchtete dann.

Das Muster der Überfälle war der Polizei aufgefallen. Das Bild des Täters verdichtete sich: ein schlanker Mann, mit hageren, markanten Gesichtszügen und kurzen schwarzen Haaren. Dann, während des Stadtteilfestes Bunte Republik Neustadt im Juni, erkannte eine Frau den Mann auf der Straße wieder. Sie rief die Polizei, die nahm Rami A. fest (Neustadt-Geflüster vom 19. Juni 2018). Nun galt es für die Polizei den Täter zu überführen.

Auf Fotos erkannten die Opfer den Mann wieder. Dazu wurden an der Unterwäsche eines Opfers DNA-Spuren von Rami A. festgestellt. Bei anderen Opfern wurden Spuren festgestellt, die wahrscheinlich zu ihm gehören, aber nicht eindeutig sind. Dann gab es da noch die Überwachungsvideos aus der Bahn. In zwei Fällen wurde Rami A. gesehen, ganz in der Nähe der späteren Opfer.

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Überwachungsvideos aus der Straßenbahn

Vor Gericht hat nun die Detailarbeit begonnen, Zeugen müssen gehört werden, Sachverständige zu den DNA-Proben, der Gutachter zum Zustand des Angeklagten. Am Mittwoch begann der vorsitzende Richter Christian Linhardt mit der Sichtung der Überwachungsvideos aus der Straßenbahn. Gezeigt wurden zwei Aufnahmen aus der Linie 13 und der Linie 6, jeweils am frühen Morgen. In beiden Fällen ist der Angeklagte deutlich zu erkennen. Allerdings ist in dem einen Fall nicht klar zu erkennen, ob er tatsächlich an der gleichen Haltestelle aussteigt, wie die Frau. Im anderen Fall ist noch nicht klar, ob auf dem Video die Geschädigte zu sehen ist. Das müssen weitere Zeugenvernehmungen klären.

Doch nun wird erst einmal unterbrochen. Die Justizbeamten legen dem Mann wieder Handschellen an und führen ihn ab. In der Pause gelingt es dem Psychiater mit dem Angeklagten zu sprechen. Er sagt, dass er sich an diese Vorfälle nicht erinnern kann, die Vorwürfe machen ihm zu schaffen, er wolle lieber tot sein, als hier in der Verhandlung zu sitzen. Er bleibt dann aber doch.

Acht weitere Verhandlungstage geplant

Rami A. war vor zweieinhalb Jahren mit seiner Familie aus Syrien geflüchtet, Frau und Familie sind in einem Flüchtlingslager in Jordanien geblieben. Das hat er der Polizei erzählt. Vor Gericht sieht man einen gebrochenen Mann. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass er zu solchen Übergriffen fähig ist. Gegenüber der Polizei hat er die Vorwürfe bestritten. Dem Gutachter sagte er nun, dass er sich nicht erinnern kann. Vor Gericht schweigt er.

Nach 20 Minuten Pause kann die Verhandlung fortgesetzt werden. Die Ermittlerin schildert das Vorgehen der Polizei und Ergebnisse von Zeugenbefragungen. Dann endet der Verhandlungstag, in den nächsten Wochen sind acht weitere Termine anberaumt. Ende Januar soll es ein Urteil geben.

Nach Paragraph 177 des Strafgesetzbuches (StGB) wird sexuelle Nötigung mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Wenn dem Angeklagten nachgewiesen werden kann, dass er Gewalt angewendet hat, kann die Freiheitsstrafe auch bis zu zehn Jahre betragen.

20 Kommentare

  1. Aha, er kann sich nicht erinnern. Er ist ein gebrochener Mann. Er möchte lieber tot sein. Ja ne iss klar…..

  2. „Er sagt, dass er sich an diese Vorfälle nicht erinnern kann, die Vorwürfe machen ihm zu schaffen, er wolle lieber tot sein, als hier in der Verhandlung zu sitzen.“

    Tut einem richtig leid der arme Mann. Gute Reise Rami!

  3. Man sollte alle möglichen Mittel und Wege nutzen, um diesem Menschen zu helfen. Das Trauma der Flucht hat ihn bestimmt in den Alkohl und Drogenkonsum getrieben. Seine Familie muss schnellst möglich nach Deutschland gebracht werden, damit er ein stabiles Umfeld hat und sich in unsere Gesellschaft integrieren kann.

  4. PS. Im Herbst 2018 fanden in Syrien erstmals seit acht Jahren Kommunal- und Regionalwahlen statt. Um insgesamt 18.478 Mandate wetteiferten mehr als 40.000 Kandidaten aus verschiedenen Parteien und Bewegungen. Unter der aktiven Vermittlung Russlands wurden in Sotschi, Astana, Teheran, Istanbul und Genf mehr als 100 Treffen und Verhandlungen über die Beilegung der Syrien-Krise und den Wiederaufbau des Landes durchgeführt. Vor dem Hintergrund dieser positiven Veränderungen begann eine massenhafte Rückkehr von Flüchtlingen.

    An der syrisch-libanesischen und der syrisch-jordanischen Grenze sowie in der Deeskalationszone Idlib, im Hafen Baniyas und im Internationalen Flughafen Damaskus haben momentan zehn Grenzübergänge rund um die Uhr geöffnet.

    Bislang sind über 1.550.009 Syrer in ihre Heimatortschaften zurückgekehrt, mehr als 1.259.731 von ihnen sind Binnenvertriebene, bei den restlichen 290.278 handelt es sich um Rückkehrer aus dem Ausland.

  5. @ole: Du kannst die Quelle Deiner Zahlen ruhig dran schreiben: RT Deutsch, früher bekannt als Russia Today, ein vom russischen Staat finanzierter Fernsehsender mit deutschsprachigem Programm.

    Zum Thema Abschiebung nach Syrien, die deutschen Innenminister und das Auswärtige Amt sehen die Situation offenbar anders als Putins Sprachrohr. Siehe Bericht in der FAZ.

  6. @Sophia Wegener-Ruiz

    Ich bin ein großer Befürworter, wenn es um Integration von geflüchteten Menschen geht bzw. darum, ihnen Hilfe zur Traumabewältigung zukommen zu lassen.
    Ruiz…aha; verführt zu dem Gedanken, dass das bei Deiner Familie vielleicht etwas zu gut gelang (obwohl …Franco…ach egal).
    Traumatisierte Menschen in die Nähe bzw. in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen zu bringen, ist völlig fehl am Platz und nur erbärmlich. Dein sehr flacher polemischer Satireversuch, er bezeugt vielmehr massive Defizite bzw. Beschränkungen eines Daten verarbeitenden Organs.

    @Anton Launer
    Genau das meine ich! Vielmehr wird mit dieser „Sensationsberichterstattung“ eben nicht erreicht, denn vernünftige Menschen interessiert nicht, was über Infos zum Urteil und Höhe des Strafmaßes hinausgeht. Dass der eine wie auch immer geartete sexuelle Störung im Kopf hat, dürfte klar sein. Es ist immer gleich, der Mann war angeblich nicht Herr seiner Sinne und Frau hat es provoziert.

    Muss aus diesen immer gleich grotesken Schutzbehauptungen wirklich auch immer wieder eine Geschichte gemacht werden? Über den Weg bekommt er auch noch ein tolles Podium, oder denkt irgendjemand, dass der Typ im Knast in einer Isolationszelle hockt und keine Infos von draußen bekommt?

    @oha Lerne Du lieber Texte von Weihnachtsliedern, sonst stehst Du Sonntag wieder nur dumm herum.

  7. @ole
    RT … liege rollend und lachend auf dem Boden … und die BILD ist sicher auch eine seriöse Zeitung, oder? Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum wohl kaum jemand nach Russland fliehen will, sondern höchstens heraus? Zurück in Deine Höhle!

  8. @DD Hecht

    „Traumatisierte Menschen in die Nähe bzw. in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen zu bringen, ist völlig fehl am Platz und nur erbärmlich.“

    Nö, in dem Fall sind es vielleicht sogar 10 Frauen, welche nun traumatisiert sind! ;-)

  9. @Anton
    Das Merkels Sprachrohr, die FAZ das anders sieht als RT wundert nicht. Schließlich hat Merkel seit 2011 und früher u.a. durch Wirtschaftssanktionen ggn. den syrischen Staat versucht, die syrische Regierung zu stürzen. Das Elend von Millionen Flüchtlingen, Toten und Verletzten sowie ein vollkommen zerstörtes Syrien wurden dafür in Kauf genommen. Bei Lybien ist es ihnen gelungen. In Syrien dank der russischen Hilfe nicht. Russlands Beitrag zur weitgehenden Befriedung Syriens und des beginnenden Wiederaufbaus kann nicht groß genug eingeschätzt werden. Dank Russland ist es nun möglich, dass die syrischen Flüchtlinge wieder heimkehren und ihr Land aufbauen können. Dafür wird jeder einzelne dringend benötigt. Man kann nur an die Solidarität der syrischen Flüchtlinge in D mit ihren Landsleuten in Syrien appellieren und hoffen, dass sie einen Funken Ehre im Leib haben und ihren Beitrag zum Wiederaufbau ihres Landes in ihrer Heimat leisten. Die deutsche Regierung sollte das unterstützen und die Wirtschaftssanktionen ggn. den syrischen Staat endlich beenden!

  10. @Eule:
    Du hast absolut Recht, dass man die Kausalitäten bewerten sollte.
    Wichtig sind zum Beispiel global gesehen die Versuche Regierungen zu stürzen, um wirtschaftlichen Interessen „gerecht“ zu werden, oder aber in anderen Ländern gesellschaftliche Veränderungen zum eigenen Vorteil zu erkämpfen(!).

    Dazu sollte man regelmäßig, falls man interessiert ist, die gesamte Bandbreite der Medien nutzen, und dann aufwiegen, was einem plausibel vorkommt.
    Sich nur bei den Medien zu informieren, die man für gut und kritisch hält, schafft eine Filterblase.
    Man diskutiert immer am besten mit dem, der (ganz) anderer Meinung ist!

  11. Ich weiss überhaupt nicht, was hier noch diskutiert wird über irgendwelche Medien. In der Unterwäsche eines Opfers sind DNA Spuren des potenziellien Täters gefunden worden. Was denn noch ? Der Typ gehört ausgewiesen . Der soll irgendwo in Damaskus sein Unwesen treiben. Der hat sein Gastrecht verwirkt. Aus die Maus. Der muss für mich auch nicht hier verurteilt werden. Kostet nur Geld. 8 Tage Verhandlung. Geht es noch ? Der muss einfach nur weg. Würde mich ja mal interessieren, wie solche Vergehen in seiner Heimat vergolten werden…..

  12. „Angst essen Seele auf“ – uralt und doch immer aktuell. Vor denen, die fremd aussehen, nicht zu meiner „Gruppe“ gehören fürchtet man sich einfach. Und „kennste einen, kennste alle“, oder?. Ein einfacher Reflex, war bestimmt in der Höhle damals auch mal wichtig um zu überleben. In der heutigen Zeit sollte das Großhirn jedoch übers Rückenmark triumphieren. Macht es bei vielen leider zu selten. Das viele Menschen, auch hier in der Neustadt, nur von Furcht getrieben sind, zeigen die besorgten Tamara, Daniel, ole, oha, Eule, bob und einige andere hier im Forum immer wieder auf ihre zynische, hasserfüllte Art. Und nein, dieser Verbrecher soll sich verantworten müssen. Genau wie jeder andere, egal ob er dich durch seine hellblauen Augen anschaut, aus Ba-Wü kommt oder übers Mittelmeer gekommen ist.

  13. „Ich weiss überhaupt nicht, was hier noch diskutiert wird“

    Stimmt, wo es so einfach ist: Wer ein Verbrechen begeht, hat sein „Gastrecht“ verwirkt. Dumm nur, dass es Gesetze gibt, @bob. Deine egozentrische Gefühlsduselei wäre peinlich, wenn Du Dich nicht hinter Synonymen verstecken würdest. So ist sie feige.

    @Anton: Schönen clickbait hast Du da ausgelegt.

  14. @ Eule

    „Russlands Beitrag zur weitgehenden Befriedung Syriens und des beginnenden Wiederaufbaus kann nicht groß genug eingeschätzt werden.“

    Das stimmt. In diesen Wiederaufbau sind unermessliche Steuermittel der russischen Arbeitnehmer geflossen. Es musste sogar das Rentenalter erhöht werden!
    Zunächst wurden mit diesen Geldern in syrischen Städten weitläufige Bauflächen angelegt. Zugegeben, dabei sind Menschen ums Leben gekommen, aber was zählt sind doch die geschaffenen Arbeitsplätze für die Zukunft, oder?
    Jetzt macht sich Russland für die Entwicklung der lupenreinen Demokratie stark. Natürlich nicht nach dem westlichen Muster des Merkelregimes, sondern unter Achtung des syrischen Volkswillens die Erbmonarchie beibehaltend.
    Bestimmt kann man sich als verdienter Multiplikator über RT an einen russischen Reiseveranstalter für diese Gegend vermitteln lassen und sich ehrenamtlich beim Wiederaufbau engagieren. Die ehrlosen Flüchtlinge wollen ja nicht.

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