Am kommenden Wochenende findet am Elbufer der FIS Skilanglauf Sprint Weltcup statt. Bereits seit gestern ist der Elberadweg am Königsufer für die Vorbereitungen des Sportwettbewerbes gesperrt. Im vergangenen Jahr gab es Kritik an der Umleitung für den Radverkehr, vor allem vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).
Im Dezember gab die Stadtverwaltung dann mit einer Pressemitteilung bekannt, dass man gemeinsam mit dem ADFC nach einer Lösung gesucht habe und präsentierte eine Umleitungsempfehlung. Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes sagte: „Die Radverkehrsführung gegenüber dem Vorjahr konnte deutlich verbessert werden.“
Auch die Veranstalter waren mit der Lösung zufrieden. „Wir haben die Kritik und Hinweise des Vorjahres ernst genommen und freuen uns sehr, dass die Umleitungsempfehlung nun deutlich kürzer ist. Zugleich haben wir die bautechnischen Maßnahmen im Stadion zeitlich so angepasst, dass wir insgesamt zehn Tage weniger umleiten müssen“, so Weltcup-Sprecherin Viktoria Franke.
Deutliche Kritik vom ADFC
Musste im Vorjahr noch 27 Tage abgesperrt werden, wird die Sperrung 2019 vom 7. bis 24. Januar 2019 nur 17 Tage dauern. Der in die Planungen einbezogene ADFC freut sich zwar über die Verbesserungen, kritisiert aber das Ergebnis doch deutlich. Bei einem Vor-Ort-Termin haben die Radfahrer auf die Probleme aufmerksam gemacht.
Die ausgeschilderte Umleitung führt die Radfahrer die in den Westen wollen ab der Albertbrücke am Staudengarten vorbei, dann nach der Staatskanzlei rechts zum Carolaplatz. Dort sollen sie dann links abbiegen und den Fußweg am Volkskunstmuseum vorbei fahren. Am Goldenen Reiter endet dann die Beschilderung. In der Gegenrichtung müssen die Radler am Elbsegler hoch zur Großen Meißner Straße, dort sollen sich die Radler dann in den Auto-Verkehr einfädeln, um dann an der Albertbrücke zurück zum Elberadweg zu gelangen.
„Dafür müssen die Radfahrer aber in der linken Spur fahren, denn die rechte ist für die Rechtsabbieger vorgesehen“, erläutert ADFC-Mitglied Martin Anderseck. Er fährt den Elberadweg täglich, um von Pieschen zum Waldschlößchen und zurück zu gelangen. Diese Verbindung sei gefährlich, die breite Straße ist für Tempo 50 vorgesehen und die Rechtsabbiegerspur meist mit wartenden Autos zugestellt. Während des Vor-Ort-Termins heute morgen um kurz vor 8 Uhr waren kaum Radfahrer auf der Straße zu sehen, dafür viele auf dem Fußweg – in beiden Richtungen.
Nils Larsen, Vorstandsmitglied im ADFC Dresden, bedauert die nachlässige Behandlung des Radverkehrs: „Für die Umleitung wurde leider keine gute Lösung gefunden“. Der ADFC Dresden befürchtet, dass es entlang der Umleitung zu Unfällen kommen kann. Auch ist damit zu rechnen, dass viele Personen, die eigentlich Rad fahren würden, dies nicht tun werden. Dabei hätte es Alternativen gegeben. „Wir wissen nicht, warum die Vorschläge des ADFC nicht umgesetzt wurden. Eine Reduzierung der Maximalgeschwindigkeit auf 30 km/h wäre aber das Mindeste gewesen, damit Radfahrende sich sicher in den Verkehr auf der Straße einordnen können.“
Bis zu 3.000 Radfahrer täglich
Das sei nicht legal, weiß Anderseck, aber die Radfahrer scheuen den Weg über den Carolaplatz. Wohl auch, weil die Umleitung durch das Nadelöhr am Volkskunstmuseum führt und am Goldenen Reiter völlig ungeführt endet. Theoretisch müssten die Radler bei dieser Wegeführung mehrfach absteigen. Nach Zählungen des ADFC sind auf der Strecke am Königsufer auch im Winter täglich zwischen 2.000 und 3.000 Radfahrer unterwegs. Der ADFC hatte vorgeschlagen, während des Weltcups eine Umleitung mit Zweirichtungs-Radverkehr zu gestalten, die entweder vor oder hinter dem Finanzministerium entlang geführt hätte.
Umleitungsstrecke und Infos
- Weitere Informationen und eine bebilderte Umleitungsstrecke gibt es auf der Seite des ADFC
Oh nein, müssen die Radfahrer zwei Wochen woanders lang fahren, wie schlimm… ne Tüte Mitleid von mir… nicht.
@1: Orr da ruf‘ doch jemanden an den das interessiert.