Am kommenden Wochenende steigt die zweite Auflage des Dresdner Ski-Weltcups. Die Wetterprognose zeigt sich mit Temperaturen im einstelligen Bereich gnädig. Noch gibt es Restkarten für die kürzer gewordene Strecke. Seit heute Morgen wird die Piste verlegt. Die gestrigen Flocken sind ja leider nicht liegengeblieben. Die Veranstalter um René Kindermann und Torsten Püschel lassen seit Anfang Dezember Schnee produzieren. Rund 4.000 Kubikmeter sind schon produziert. Dazu kommt noch ein bisschen Abrieb von der Eisbahn in der Friedrichstadt. Die Strecke fällt in diesem Jahr mit nur 800 Metern kürzer aus, wird dafür von den Skilanglauf-Sprintern zweimal gefahren.
Schneeproduktion in Klotzsche
Der Schnee wird in der Snowfactory am Flughafen in Klotzsche hergestellt. Laut Veranstalter die weltweit modernste Technologie zur Schnee-Erzeugung. Mit 100 Prozent grünem Strom der Drewag, der Nutzung des Wassers aus dem Regenwasser-Sammelbecken vom Dach des Dresdner Flughafens und dank einer kleinen Pumpstation der Firma Warmbold arbeitet die Schneemaschine so ressourcenschonend wie möglich. Außerdem wird Schneeabrieb von der Eislaufbahn in Friedrichstadt genutzt.
Programm zum Weltcup
Sonnabend
10.30 bis 12.30 Uhr – Qualifikation Einzel, Damen und Herren, dazwischen Maskottchenrennen
13.20 bis 14.50 Uhr – Finale FIS Skilanglauf Sprint Weltcup Einzel, Damen und Herren, direkt im Anschluss die Siegerehrung
Sonntag
10.30 bis 11:50 Uhr – Qualifikation Team-Sprint, Damen und Herren, dazwischen Bambini-Rennen
12.45 bis 13:35 Uhr – Finale FIS Skilanglauf Sprint Weltcup Team-Sprint, Damen und Herren direkt im Anschluss Siegerehrung
ab 15 Uhr – „Langlauf für Jedermann“ für Inhaber eines Skiweltcup-Tickets vom Sonntag
Zahlen zum Weltcup
Die Veranstalter haben gestern ein paar Zahlen zum geplanten Wettkampf veröffentlicht. So wurden 1.500 Essen, 2.000 Liter Kaffee, 800 Liter Milch, 3.500 Becher Joghurt und 100 Kilogramm Käse u.a. für die Verpflegung der ehrenamtlichen Helfer eingekauft. Um die Fernsehebilder zu produzieren, zwölf Kilometer Kabel verlegt, 65 Personen werden mit 16 Kameras im Einsatz sein, um jedes Detail der Weltcupstimmung einzufangen.
Zehn Maskottchen gehen am Sonnabend ins Rennen bei der 1. Maskottchen-WM auf Ski, eins feuert an. Mehr als 4.500 Paar Ski werden von den Nationen im Rahmen des Weltcups präpariert, allein die Norweger kommen mit mehr als 1.000 Paar. Die LED-Leinwand ist 100 Quadratmeter groß, mobil und kommt aus England.
Eintrittspreise
- Einzelticket: 35 Euro, ermäßigt 20 Euro
- Familienticket für 2 Erwachsene und 2 Kinder für 55 Euro
- Am Winterdorf unterhalb des Hotels Bellevue kann man die Ski-Rennläufer auf ohne Ticket sehen.
Radweg-Umleitung
Am Dienstag hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) die ausgewiesen Umleitung für Benutzer des Elberadwegs als unsicher kritisiert. Auch die Grünen fordern eine „durchgehende, abgesicherte Umleitung über eine der vier Fahrspuren der Köpckestraße“, so Grünen-Stadträtin Ulrike Caspary. Linken-Stadtrat Norbert Engemaier kritisiert: „Alle drei Forderungen des Stadtrates zur Radwegeumleitung wurden von Veranstalter und Stadtverwaltung missachtet.“ Besonders betrüblich sei, wie der ADFC hier übergangen wurde. Eine Umleitungsroute entlang den Vorgaben des Straßen- und Tiefbauamtes haben die Veranstalter in einer PDF angelegt. Diese Strecke ist allerdings nicht durchgängig befahrbar.
Die Ersatzroute ist nicht nur nicht vollständig befahrbar. Sie ist am Volkskundemuseum bei 80cm breitem Fussweg und Zweirichtungsverkehr plus Fussgänger ein Zeichen was der Stadt Radfahrer wert sind.
Wieviel kw/h die Produktion und Lagerung von über 4000 m3 Kunstschnee verbraucht hat, wäre noch interessant. Zum Glück hat man ja die 100 m3 Abrieb der Eishalle, da wird das gleich bio.
Die Norweger sind beim letzten Weltcup mit 13 Athleten gestartet (von denen ist einer nicht wirklich gestartet), wenn ich mich nicht verzählt habe. Wozu brauchen sie 1000 Skier? Selbst wenn ich pro Rennen 5 rechne und noch je 5 für das Warmlaufen und, falls es eine gibt, die Qualifikation, bleiben da Dutzende Paar Ski übrig.
@kovawof: Im von der Sächsischen Zeitung organisierten Streitgespräch zwischen Kindermann (Veranstalter) und Schollbach (Linke) sagte Kindermann: „Der BUND hat die CO2-Bilanz des Weltcups berechnet: 2,8 Tonnen CO2 wurden durch Produktion und Transport des Schnees in die Luft geblasen.“
Das ganze Streitgespräch gibt’s auf Youtube.
@Anton
Danke für den Link. Zu diesem Gespräch fallen uns dann aber sehr spontan eine ganze Menge Sachen ein, die für Herrn Schollbach nicht besonders schmeichelhaft sind. Das absolute Highlight ist die Aussage eines Politikers, der im Ausschuß für Wirtschaftsförderung sitzt (lt. Homepage DER LINKEN Dresden), dass die öffentliche Hand nicht dafür zuständig ist, der Hotelbranche die Taschen zu füllen. Mit Mitteln aus dem Marketingetat !
Ein Unding, dass für diesen Käse erstens der Radweg gesperrt wird und das zweitens in der Stadt, in der solche Steuergelder dringend mal in eben diese verbesserungswürdige Rad-Infrastruktur gesteckt werden sollte.
Für den Sommer empfehle ich, Sandstein aus der Sächsischen Schweiz zu mahlen und den Sandboarding-Weltcup in Dresden auszuführen…