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Rundgang mit Kunst

Da kürzlich ein Leser anmerkte, dass ich recht wenig über Kunst berichten würde, habe ich den Tag der offenen Ateliers mal genutzt. Ich schnappte mir einen kunstverständigen Freund und zog die Kamenzer Straße entlang. Unser erster Stopp führte uns in das Atelier von Andreas Német in Nummer 30.

Der gelernte Porzelanmaler zeichnet vor allem Kinderbücher. Entsprechend viele Kinder waren auch im Atelier zugegen. Ich konnte mit dem Künstler etwas plauschen. Er erklärte mir, dass er für sein aktuelles Buch erst verschiedene Materialien zusammengestückelt hat und diese dann mit einem ganz gewöhnlichen Scanner digitalisiert hat. Heraus kam ein wunderbares Buch, dass, wie mir mein kunstverständiger Begleiter flüsterte, wohl eher für die Mütter als für die Kinder geeignet ist. „Ich zeig dir was, komm folge mir“, erschienen bei Minedition.

Andreas Német mit Buch
Andreas Német mit Buch - anklicken zum Vergrößern
Nächste Station: eckstrakt – An der Ecke zur Kamenzer hat sich hier eine Ateliergemeinschaft zusammengefunden, herrliche Scherenschnitte stehen neben Fotografien und einer Rauminstallation, die Künstler sind anwesend und erläutern ihre Werke. Ich nicke eifrig und spitze die Ohren. Schlagworte fallen, ich höre „so nebenbei entstanden“, „das fiel mir so ein“ … Aha. Und dann ist das Kunst? Nun, ich weiß es ja nicht besser.
Rauminstallation im eckstrakt
Rauminstallation im eckstrakt - anklicken zum Vergrößern
Wir ziehen weiter. In einem Hinterhaus finden wir das Atelier von Marlit Mosler, die Wände sind vollgehängt mit Skizzen, Puppen und Figuren. Die Künstlerin entwirft Bühnenbilder und erläutert ein paar schon etwas reiferen Interessenten die Arbeit. Spannend. Hier könnten wir ein Weilchen bleiben, da gibt es eine Menge zu sehen. Schon der Schreibtisch ist eine Wucht. Aus dem Souterrain blickt man hier auf die Hinterhofbüsche und das schöne Pflaster. In so einer Umgebung fällt es sicher leicht, kreativ zu werden.
Marlit Mosler mit Drachenkopf
Marlit Mosler mit Drachenkopf - anklicken zum Vergrößern
Wir ziehen weiter. Elke Heber hat ihr Atelier auf der Nordstraße, und sie wohnt auch hier. Gleich beim Eintreten stolpern wir über etliche braune Bananen-Schalen. Eine Installation, raunt mein Begleiter. Dann grinsen mich ein paar rote Schafe an und ein Kunstliebhaber mit Seidenschal in Pink rauscht vorbei. Hier schreit alles nach Kunst. Große Leinwände, haufenweise Pinsel, alles ist unaufgeräumt, der Kaffee duftet. Die Künstlerin will uns welchen anbieten und erläutert, dass sie gerade in Burma war und jetzt die Wasserbüffel malen will, weil die so stark und so schwarz sind. Eine Skizze davon ist schon zu sehen, der Büffel trägt einen Ring im Horn. Ist dies der Neustädter Einfluss?
Atelier von Elke Heber
Atelier von Elke Heber - anklicken zum Vergrößern
Wir flüchten und mein Begleiter erläutert mir, wieso das jetzt eben keine so große Kunst war. In den Bildern würde sich keine Spannung aufbauen. Das kann ich bestätigen, mein Blick ist auch immer weggerutscht. Von dem Ohrring mal abgesehen. Außerdem sei es nicht zeitgemäß als Künstler von heute immer noch über ferne Länder zu staunen, das Vorrecht hätten die Expressionisten aus der Anfangszeit des vergangenen Jahrhunderts gehabt.

Wir beenden den kleinen Rundgang mit einem Espresso im Tiki. Der ist zwar nicht künstlerisch, dafür aber einfach gut.

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9 Kommentare

  1. Ehrlich gesagt finde ich diesen Beitrag, mal vorsichtig ausgedrückt, nicht sonderlich gelungen. Es zwingt dich doch keiner, über Kunst zu schreiben, wenn du damit nichts anfangen kannst. Aber mit so lapidaren Bemerkungen die Arbeiten der immerhin namentlich erwähnten und per Bild dokumentierten Künstler vom Tisch zu fegen, finde doch ich ziemlich bösartig. Dann überlass doch besser anderen dieses Feld.

  2. @Frau X – also sollte jeder, der „keine Ahnung von Kunst“ hat, sich diese besser nicht anschauen? – und wenn man es sich doch aus versehen angeschaut hat (weil man vielleicht auf den ersten, zweiten und zehnten Blick noch nicht gemerkt hat, daß etwas Kunst sein soll), darf man keine Meinung dazu haben und diese nicht öffentlich kundtun?

    wenn dem so wäre, gäbe es wohl bald keine Kritiker mehr

  3. Lieber „energetisch-meinungsreibende“ Kunst + Widersprüche, als „lauwarm-gefällige Sachlichkeit“-
    Allerdings bin auch ich manchmal ob der selbstherrlich- erwachsen-kindlichen Naivität „entsetzt-verzückt“.
    Oftmals bewahren sich Künstler aus Gründen des eigenen „Reinheitsgebotes“ (alter Ego) den „konzentrischen Tunnelblick der Idendität“ und interessieren sich bewusst NICHT für die Kunst-Kollegen!
    Mutig Anton! Hast es probiert!
    „Ahnung von Kunst“ gibt es doch nicht als Solche; denn sie würde Emotionen ausschließen und in der Kunst gilt:
    JEDE/R IST (S)EIN (EIGENER) KÜNSTLER!

  4. Wenn jemand eigene Werke* der Öffentlichkeit vorstellt, muss er schon damit klar kommen, dass vielleicht ein Teil dieser Öffentlichkeit nicht viel damit anfangen kann und dass einige von diesen Leuten sogar ihre Meinung darüber in der Öffentlichkeit abgeben. So einfach ist das.

    * In der Öffentlichkeit abgegebene Meinungen und Ideen betrifft das ja genauso. Da könnte man sich ebenso gut Kritik an Blogeinträgen verbitten. (Ich verbitte mir übrigens eine Kritik an diesem Kommentar!) ;-)

  5. Sehr lobenswert, wenn Anregungen gleich so umfangreich, 461 Wörter zählte der Feedreader, umgesetzt werden.
    So ein kunstverständiger „Erklärbär“ ist sicher ganz praktisch – aber weshalb sollten heutige Künstler nicht mehr über ferne Länder staunen dürfen??

  6. Ich glaube die Frage „Was ist Kunst“ lässt sich wohl nie ganz klären. Fest steht für mich: Anton ist Kunst, Antons Blog ist Kunst, Sonne ist Kunst, Regenbogen -> Kunst, Antworten hier? -> Kunst… Bilder von Büffeln mit Ring im Horn? Kunst.

  7. … Respekt, dass sich jemand wagt so ungeschönt aus Kunstbanause zu outen. :-)

    Wäre ich jedoch einer der Künstler ich würde Dich…. :-((

Kommentare sind geschlossen.