Meine Stimme krächzt nur noch heiser. Die Pumpe rasselt. Das Herz rast. Mit Mühe halte ich mich an einem Stahlträger fest. In meinem Rücken tobt die Menge weiter. Ältere, gemütliche Herren haben sich in wilde Bestien verwandelt, springen verrückt im Viereck, rammen sich Ellbogen in die Seite, schubsen, stolpern, fallen – und werden wieder aufgehoben.
„Verdammtes Sozial-Pogo hier“, mein Nebenmann grinst. Recht hat er. Zweimal ist meine Brille abgestürzt, zweimal reichte sie mir irgendwer wieder zurück. Freundlichkeit regiert. Noch im vergangenen Jahr hatte ich bei diesem Stelldichein ein paar unangenehme Erfahrungen mit Gewalt gemacht (kann man hier nachlesen), diesmal bin ich viel friedfertiger. Sämtliches Rempeln und Rangeln wird von freundlichem Grinsen begleitet.
Auf der Bühne singt Makarios von der weiten Welt, die er sehen will. Dieser Song verhinderte noch 1989, dass die Art bei Amiga eine Platte veröffentlichen durfte. Die Verantwortlichen sahen in dem Lied einen Aufruf zur Republikflucht. Wieso flüchten, wenn es hier so großartige Bands gibt? Die Fans halten ihnen auch zwanzig Jahre später noch die Treue. Und ich bin sicher, auch im nächsten Jahr werden wir uns wieder freundlich die Ellenbogen in die Seiten rammeln.
Ich liebe die Art auch. Ich war letztes Jahr (oder wars dieses) auf dem Konzert im Bärenzwinger und sie haben gerockt, auch wenn es makarios im hals hatte. Leider ist das konzert in plauen am freitag ausgefallen und wegen dem schneefall wollte ich nicht nach dd. trotzdem werde ich das nächste konzert in meiner gegend nicht verpassen. die art ist einfach einmalig. hoffentlich machen sie noch lange weiter.
ein ex dresdner
Die Band heißt doch eigentlich Die Art und der Titel „Wide Wide World“. Stecken hinter „die Art“ und „wide wide world“ irgendwelche Geheimbotschaften?
ganz sicher …