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tranquillo

Schön bunt oder einfach nur Igitt?

Tür in der Jordanstraße.
Tür in der Jordanstraße. Anklicken zum Vergrößern.

20 Kommentare

  1. Mag sein, daß man mit zunehmendem Alter auch immer spießiger wird oder sich der Geschmack einfach ändert. Gegen schicke Graffities an sich habe ich nichts bzw. betrachte es auch gern als Kunst. Ich will hier auch nicht darüber entscheiden, was Kunst und was Dreck ist. Allerdings finde ich dieses hohle rumge“tagge“ absolut überflüssig. Für mich handelt es sich um ein Produkt von unbegabten Heranwachsenden, die außer dieses Geschmiere nichts besseres zustande bekommen.
    Beim Tagging geht es angeblich darum, möglichst exclusive und unzugängliche Orte zu finden, an denen sich bisher noch niemand verewigt hat. Ausgenommen sind laut Kodex denkmalgeschütze oder historische Gebäude (Korrigiert mich wenn ich hier falsch liege).
    Die Pulsnitzer 11 ist ein gutes Beispiel für die Ignoranz dieser Mitmenschen.

  2. Diese auf Augenhöhe extrem anstrengungslos an Fassaden katapultierten Tags stehen qualitativ ja leider oft nur eine knappe Stufe über dem Labradormix, der zwischen seinem morgendlichen Haufen und dem Bellen nach einem Briefträger sein imaginäres Territorium mit Urin absteckt.
    Viel, viel übler sind dennoch diese „SGD“ und „Dynamo Hools – Faust des Ostens“-‚Graffitis‘, mit denen angesäuselte junge Männer nahezu alles überziehen wie Bodenflechten. Beim täglichen Pendeln zur TU kann ich mir die schicksten ansehen, mit denen die Schätzchen ihr Freigehege gestalten. Gern mit Wandfarbe und Zinkschutz-Spray (weil’s so schön funkelt?).

  3. Ja, ja: „Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“ sagte immer meine Mutter. Im übrigen sieht die Tür von innen fast auch so aus. Und es „duftet“ auch des öfteren im Treppenhaus. Da der Vermieter nichts dagegen unternimmt, dass die verquollenne Holztür in der feuchten Jahreszeit nicht schließt, wird das Treppenhaus des öfteren von Besuchern der Neustadtkneipen als öffentliche Toilette genutzt, oder ohne wieder zurück-zu-bringen sich Fahrräder „ausgeliehen…

    In dem Sinne uns ein schönes Wochenende,
    eine Mieterin der Jordanstr. 30

    ——–

    @ Sabine

    Die Tür ist auch in Wirklichkeit grau. Aber vielleicht hat es nur der Fotoapparat bei dem trüben Wetter nicht richtig gesehen?

  4. Oh ja, das mit der öffentlichen Toilette kommt mir bekannt vor. Hab eine zeitlang mal gegenüber gewohnt. Der Hausmeister hat morgens immer die Tordurchfahrt mit dem Wasserschlauch ausgespritzt. Und wenn er einen Urinierer erwischte, hui, der hat das bestimmt nicht ein zweites Mal gemacht.

    Bezüglich des Blau. Das hängt auch von der Bildschirmeinstellung ab, bei mir ist es eher grau denn blau.

  5. Bei mir ist es ziemlich blau.
    Wenn die Tür tatsächlich eher grau ist, bzw. war, dann haben die bunten Markierungen meiner Meinung nach mehr Berechtigung.
    Eine einzelne Schmiererei sieht meistens auch so aus, aber als Gesamtkunstwerk von vielen über Jahre entstanden – hm, das hat auch irgendwas.
    Sehr gut gefällt mir auch die Mülltonne, die etwas gelb in das Foto bringt. Dafür muss man es allerdings anklicken.

    Anton: Solche Hausmeister brauchen wir!

  6. soso, „schönere graffitis“ wären also mal wieder angesagt? und welche geschmacksfindungskomission entscheidet was schön ist und was nicht? … ich zum beispiel mag tags deutlich mehr als jedes „schön bunte graffiti“, also dürfte sich meine vorstellung von „schön“ schonmal recht stark von der vorstellung der meisten kommentatoren hier unterscheiden. worauf ich hinaus will: eine einteilung in „schönes graffiti“, „schmiererei“ oder „kunst“ halte ich für nicht möglich bzw. schwachsinn. zumal die „produzenten“ eh in größeren teilen die gleichen sind. entweder man kann mit der gesamten bandbreite leben oder eben nicht. und wer mit sprüchen wie „narrenhände beschmieren tisch und wände“ daherkommt scheint nicht damit leben zu können. in dem fall empfehle ich einen umzug. beispielsweise in die „schön saubere“ umland-reihenhaussiedlung, in der auch die mutti wohnt die immer so tolle sprüche wie den eben genannten sagt. denn zum einen glaub ich nicht das graffiti hier in der neustadt innerhalb der nächsten jahre komplett verschwinden wird (auch wenn das aufkommen meinen erachtens nach in den letzten 10 jahren deutlich zurückgegangen ist). zum anderen würden (zb durch mehr überwachung, säuberungsaktionen usw.) erstmal die „schönen graffitis“ verschwinden, weil die natürlich zeitaufwendiger sind, bevor auch die tags weniger werden. und ob tags sich komplett unterbinden lassen würden, wage ich zu bezweifeln.

    versteht mich nicht falsch, dies ist kein plädoyer für graffiti (auch wenn ich persönlich graffiti mag, auch udn besodners tags, weil es in meinen augen die urspünglichste und stärkste form von graffiti ist) sondern vielmehr der versuch zu erklären das man „schmiererei“ und „schöne graffiti“ nicht strikt voneinander trennen kann. weil es im kern ein und dasselbe ist („just writing my name“ aka „ich war hier“).
    auch ich mag weiss gott nicht nicht jedes „graffiti“, ich könnte auch prima ohne den ganzen dynamo-mist oder die pseudo-kunst-wandmalereien am bahnhof mitte leben. aber das eine gibts halt nicht ohne das andere, also muss man auch mit den teilen die man nicht mag leben können, oder versuchen das ganze phänomen in seiner gesamtheit zu bekämpfen. nur ob für diesen kampf ausgerechnet die neustadt der aussischtsreischste ort ist … ich glaub ja eher nicht.

  7. Auch wenns nicht hübsch ist, das ist ein Teil dieses Viertels welcher genauso existieren darf wie die Verschmutzung mit Porsche SUV.

  8. @diana

    recht haste diana!!! mir geht dieses SGD und 1953 – geschmiere auch gehörig auf den zeiger! das geht bei der anfahrt aus dem westen schon auf dem rastplatz vogtland los, ist auf einigen autobahnbrücken zu sehen und überzieht dann die ganze „kulturstadt“. sieht scheisse aus und hilft auch nicht aus der 3. Liga – geschmacklos, bäh

  9. Man kann ja wohl die Neustadt und ihre vielen Vorzüge schätzen; auch die Toleranz der Menschen dort. Und deshalb wohnt man gerne hier oder geht hier aus.
    Aber deswegen muss man noch lang nicht alles gut finden und sich damit abfinden.
    Man kann Hunde mögen, aber nicht deren Kack mitten auf den Weg; Bier trinken, aber nicht die Scherben auf dem Spielplatz; Rauchen, aber nicht zum Essen; Döner, aber nicht auf der Fensterbank, etc..
    Toleranz heißt nicht: Mir gefällt alles. Oder?

  10. Also man kann ja vom Fussball allgemein und von Dynamo im Speziellen halten was man will, aber ich glaube, graffiti-technisch ist Dynamo weit vorn, qualitativ und quantitativ 1. Liga. Ich freue mich dann auch, wenn ich mal sonstwo ein elegant gesprühtes „1953“ lese ;-)

  11. @S.Ebnitzer: kann ich nur zustimmen, man muss auch bei toleranz differenzieren und das was diese tür exemplarisch für viele türen oder wände oder schilder in der neustadt darstellt, zeigt nur wie wenig verstand und sinn für kunst und kultur manche haben. gute grafittis sind immer gern gesehen, wie beispielsweise seit einiger zeit am parkplatz an der ecke pulsnitzer str..
    kürzlich wurde in einer umfrage die frage gestellt ob die neustadt ein „stadtteil des widerstands“ sei. ja, widerstand gegen alles und jeden und aus prinzip ohne sachliche diskussion aber wenn mal wieder einer die hinterlassenschaften seines hundes liegen lässt oder mal im vorbeigehen eine haustür „tagged“ dann gehen alle stumm vorbei und keiner macht den mund auf.

  12. mir geht die fdo aufm sack die denkt die sind die besten mit ihren scheis drogen dealen erpressung und wa ssonst die machen da gehts net mehr um fussball

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